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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Erneuerbare-Energien-Gesetz 490<br />

<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Jahres summiert - und Freiflächenanlagen auf Ackerflächen überhaupt nicht mehr zu för<strong>der</strong>n, “um zu<br />

verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n, daß Ackerböden zunehmend <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Nutzung entzogen werden“. [49]<br />

In zahlreichen Berechnungen wurde versucht, die Höhe e<strong>in</strong>er von <strong>der</strong> Industrie verkraftbaren zusätzlichen<br />

Degression <strong>der</strong> Solarstromtarife zu ermitteln. Während e<strong>in</strong>ige Verbraucherverbände bis zu 30 Prozent zusätzliche<br />

Kürzung for<strong>der</strong>n und das Fachblatt Photon e<strong>in</strong>e Kürzung von 20 Prozent für verkraftbar hält und sogar me<strong>in</strong>t, “25<br />

Prozent weniger auf Ackerflächen würden die Spreu vom Weizen trennen“, [50] s<strong>in</strong>d nach Ansicht <strong>der</strong><br />

Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen nur zehn Prozent machbar. [51]<br />

Investmentanalysten <strong>der</strong> Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) empfehlen ihren Kunden unterdessen, auf die<br />

Aktien ch<strong>in</strong>esischer Photovoltaikproduzenten zu setzen. Diese produzierten vergleichbare Qualität zu deutlich<br />

günstigeren Kosten. Hiesige Hersteller könnten durch die drohenden E<strong>in</strong>schnitte bei <strong>der</strong> E<strong>in</strong>speisevergütung für<br />

Solarstrom „aus dem Rennen geschossen“ werden: „Absenkungen im zweistelligen Prozentbereich bedeuten das Aus<br />

für den europäischen Produktionsstandort.“ Nach Ansicht <strong>der</strong> Analysten begünstigt e<strong>in</strong>e solche Tarifkürzung die<br />

Kostenführer <strong>in</strong> Ostasien, „sie würden verstärkt Marktanteile zugew<strong>in</strong>nen“. [52]<br />

Bei <strong>der</strong> Anhörung zur EEG-Novelle im Deutschen Bundestag am 21.04.2010 machte Dr. Wolfgang Seeliger von <strong>der</strong><br />

LBBW darüber h<strong>in</strong>aus klar, "dass die von <strong>der</strong> Bundesregierung geplanten Mittel für Photovoltaikforschung nur e<strong>in</strong><br />

Klacks im Vergleich zu den Unterstützungsleistungen <strong>der</strong> ch<strong>in</strong>esischen Regierung für die ch<strong>in</strong>esische<br />

Solarwirtschaft" seien [53] . Er befürchte, dass die deutsche Industrie großen Schaden nehmen wird, sollte es zu den<br />

geplanten För<strong>der</strong>kürzungen kommen. [54] Prof. Eicke Weber, Direktor des Fraunhofer-Instituts für Solare<br />

Energiesysteme, zeigte auf, dass e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>malige zusätzliche Vergütungsabsenkung zwischen 6 und 10 Prozent<br />

machbar sei. [55] Alles darüber h<strong>in</strong>aus gefährde die Position Deutschlands bei <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong><br />

Schlüsseltechnologie Photovoltaik. Aribert Peters vom Bund <strong>der</strong> Energieverbraucher stellte klar, dass die Kosten des<br />

Ausbaus <strong>der</strong> Photovoltaik aus Verbrauchersicht verkraftbar seien. [53] Der bayerische M<strong>in</strong>isterpräsident Horst<br />

Seehofer erklärte: „E<strong>in</strong>e zu abrupte und drastische Kürzung birgt die Gefahr schwerer Marktverwerfungen und<br />

bedeutet den Verlust wertvoller Arbeitsplätze <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er hochmo<strong>der</strong>nen Branche.“ [56]<br />

Vermiedene Netzentgelte<br />

Durch dezentrale E<strong>in</strong>speisung entsteht den Netzbetreibern e<strong>in</strong>e Kostenersparnis. Verbraucherorganisationen<br />

bemängeln, dass diese dem Anlagenbetreiber und nicht dem Endkunden gutgeschrieben werden. [57] An<strong>der</strong>erseits ist<br />

das lokale W<strong>in</strong>daufkommen teilweise nur schwer planbar und regional unterschiedlich verteilt, was zu zusätzlichem<br />

Investitionsbedarf beim Ausbau des Hochspannungsnetzes (zum Beispiel: Stromtransport von den W<strong>in</strong>dparks im<br />

Norden zu den Industriezentren des Südens) führen kann.<br />

Zahlen zum EEG<br />

In <strong>der</strong> folgenden Tabelle ist die Entwicklung <strong>der</strong> durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz geför<strong>der</strong>ten<br />

E<strong>in</strong>speisemengen und <strong>der</strong>en Vergütung aufgelistet. Die Gesamte<strong>in</strong>speisung und Summe enthält nicht Nachholungen<br />

aus den Vorjahren, <strong>in</strong> dem durchschnittlichen Vergütungspreis je Kilowattstunde s<strong>in</strong>d diese Nachholungen h<strong>in</strong>gegen<br />

enthalten. Die EEG-Durchschnittsvergütung (letzte Spalte) ergibt sich aus <strong>der</strong> Gesamtsumme <strong>der</strong> Vergütungen,<br />

abzüglich <strong>der</strong> vermiedenen Netzentgelte, dividiert durch die gesamte e<strong>in</strong>gespeiste Strommenge. Die<br />

Durchschnittsvergütung ist über die Jahre v.a. aufgrund höherer Anteile relativ hoch vergüteter Energiequellen<br />

(Solar und Biomasse) gestiegen. Die EEG-Quote entspricht dem Anteil EEG-geför<strong>der</strong>ter Strommenge an dem<br />

nicht-privilegierten Letztverbrauch.

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