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Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia, Band 1

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Biomassevergasung 256<br />

Allotherme und autotherme Vergasung<br />

Auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> Art <strong>der</strong> Wärmebereitstellung für den Vergasungsprozess lassen sich Vergasertypen <strong>in</strong> allotherme<br />

und autotherme Vergaser unterscheiden. Dabei wird bei <strong>der</strong> allothermen Wärmezufuhr die Wärme von aussen<br />

zugeführt während bei <strong>der</strong> autothermen Wärmezufuhr die Wärme im Prozess durch die Teilverbrennung des<br />

E<strong>in</strong>satzmaterials geschieht.<br />

Bei <strong>der</strong> allothermen Vergasung wird die erfor<strong>der</strong>liche Wärme für den Vergasungsvorgang über e<strong>in</strong>en<br />

Wärmeübertrager e<strong>in</strong>gebracht. Neuere Entwicklungen arbeiten mit Wärmerohren (Heatpipe), die über e<strong>in</strong>e hohe<br />

Wärmestromdichte verfügen. Wesentlicher Vorteil dieses Verfahrens ist die Erzeugung von Prozessgas mit hohem<br />

Heizwert (hauptsächlich Wasserstoff und Kohlenmonoxid). Durch den allothermen Wärmee<strong>in</strong>trag wird das<br />

Prozessgas nicht mit zusätzlichem Rauchgas durch die Verbrennung beaufschlagt.<br />

E<strong>in</strong> ähnliches Verfahren ist die Wärmee<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gung durch Wasserdampf o<strong>der</strong> durch Partikele<strong>in</strong>trag. In den meisten<br />

Fällen werden die Rückstände <strong>der</strong> Vergasung (Koks) dem Dampferzeuger als Energiemedium zugeführt. Dadurch<br />

erhöht sich <strong>der</strong> Kaltgaswirkungsgrad erheblich.<br />

Vergasertypen<br />

Für die Biomassevergasung können unterschiedliche technische Vergaser e<strong>in</strong>gesetzt werden, die sich vor allem<br />

durch die Art des Kontakts zwischen Biomasse und Vergasungsmittel (Luft, Sauerstoff o<strong>der</strong> Wasserdampf)<br />

unterscheiden. Dabei werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel drei grundsätzliche Reaktortypen genutzt:<br />

• Festbettvergaser<br />

• Wirbelschichtvergaser<br />

• Flugstromvergaser<br />

Festbettvergaser<br />

Im Festbettvergaser liegen die Brennstoffe wie <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em normalen Feuerofen auf e<strong>in</strong>em Gitterrost.<br />

Im Gegenstromverfahren wird die Luft durch den<br />

Gitterrost und das verbrennende Holz gesaugt. Die<br />

darüber liegenden Holzschichten verbrennen nur<br />

teilweise und verschwelen zu Produktgas, das am<br />

oberen Ende des Ofens abgesaugt wird. Luft und<br />

Produktgas bewegen sich <strong>in</strong> entgegengesetzter<br />

Richtung (im Gegenstrom) zum langsam abs<strong>in</strong>kenden<br />

Holz. Das entstehende Gas hat e<strong>in</strong>e relativ niedrige<br />

Temperatur von meistens etwa 100 °C und enthält<br />

wegen <strong>der</strong> stattf<strong>in</strong>denden Trocknung und<br />

Verschwelung des Holzes entsprechend viel<br />

Wasserdampf und organische Bestandteile, die bei<br />

weiterer Abkühlung zum Holzgaskondensat<br />

kondensieren. Das Kondensat ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel recht<br />

Pr<strong>in</strong>zip des Festbettvergaserkessels im Gleichstromverfahren.<br />

sauer mit e<strong>in</strong>em pH-Wert um 3, <strong>der</strong> im Wesentlichen durch Ameisen- und Essigsäurebestandteile verursacht ist.<br />

Im Gleichstromverfahren wird die Luft unmittelbar über dem Gitterrost direkt <strong>in</strong> die heiße Vergasungszone des<br />

Ofens zugeführt und unter dem Gitterrost abgesaugt. Produktgas und Luft bewegen sich im Bereich des Gitterrostes<br />

<strong>in</strong> gleicher Richtung (im Gleichstrom). Die Temperatur des Produktgases liegt hier wesentlich höher (mehrere<br />

hun<strong>der</strong>t °C) und das Gas enthält, da es vor dem Verlassen des Ofens e<strong>in</strong>e sehr hohe Temperatur hat, deutlich weniger<br />

organische Bestandteile im Kondensat. Das Kondensat hat hier leicht basische pH-Werte, die auf

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