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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Arkonabecken gilt in Tiefen ab 40 m als ein solches Depositionsgebiet. Bei vier Untersuchungen des<br />

bodennahen Wassers 1997 <strong>und</strong> 1998 nordöstlich von Rügen wurden die höchsten Partikelkonzentrationen<br />

oft 10-20 cm über dem Gr<strong>und</strong> gemessen. Es traten dort Schwebstoffgehalte von 1,3 bis<br />

9,8 mg/l auf (NAUSCH et al. 2002).<br />

Die Schwebstoffgehalte der relativ stark von der freien Ostsee abgeschnittenen inneren Küstengewässer<br />

sind deutlich höher als die der Bodden mit starkem Wasseraustausch <strong>und</strong> der freien Ostsee<br />

(vgl. dazu Tab. 28)<br />

Tab. 28:<br />

Schwebstoffkonzentrationen (mg/l) in Küstengewässern 2000 (aus: LUNG M-V<br />

2004)<br />

Gewässer Messstelle N Minimum Mittel Maximum<br />

Pommersche Bucht OB IV 6 1,1 2,6 3,9<br />

Greifswalder Bodden GB19 6 2,2 4,8 11,1<br />

Unterwarnow (Höhe Werft) UW4 6 0,7 5,5 21,9<br />

Kleines Haff KHM 11 4,4 21,1 61,8<br />

Für die offene Ostsee einschließlich der nördlichen Pommerschen Bucht sind Schwebstoffgehalte<br />

um 2 mg/l charakteristisch, wobei in der Nähe zum Meeresboden zeitweise auch etwas erhöhte Trübungswerte<br />

infolge Suspension auftreten können.<br />

Nährstoffverhältnisse<br />

Die Konzentration <strong>und</strong> Verfügbarkeit der Pflanzennährstoffe Stickstoff <strong>und</strong> Phosphat bestimmt die<br />

Produktivität <strong>und</strong> damit die Trophie der Gewässer. Nach HÜBEL et. al. (1995) sind die Küsten- <strong>und</strong><br />

Seegewässer Mecklenburg-Vorpommerns im Allgemeinen durch Stickstoff limitiert, d. h. begrenzender<br />

Faktor für das Phytoplanktonwachstum sind die anorganischen Stickstoffverbindungen. Für die<br />

eutrophen bis hypertrophen Küstengewässer wird aber eine überwiegende Phosphatlimitierung der<br />

biologischen Produktion vermutet (SCHLUNGBAUM et. al. 1995).<br />

Die inneren Küstengewässer fungieren als Übergangsgewässer bzw. Transformationsgebiete zwischen<br />

den Festlandsabflüssen <strong>und</strong> der Ostsee. Aufgr<strong>und</strong> der verringerten, landseitigen Nährstofffrachten<br />

seit den 80er Jahren hat sich die Nährstoffbelastung der Küstengewässer <strong>und</strong> der Ostsee<br />

deutlich verringert. BACHOR (2005) stellt für die vergangene Entwicklung heraus, dass sich der mittlere<br />

Phosphoreintrag in die Küstengewässer von M-V von ca. 880 t Phosphor pro Jahr für die Zeitperiode<br />

1978-1990 insbesondere durch Einführung von phosphatfreien Waschmitteln <strong>und</strong> Neubau /<br />

Modernisierung von Kläranlagen auf ca. 300 t Phosphor pro Jahr für den Zeitraum 1995-2002 reduziert<br />

hat. Die Reduzierung der Phosphorfrachten bis in die Mitte der 90er Jahre hat sich in den letzten<br />

Jahren nicht mehr fortgesetzt. Aktuell kann die Phosphorbelastung hauptsächlich auf diffuse<br />

Einträge (Erosion, Dränage, Gr<strong>und</strong>wasser) zurückgeführt werden. Für die Stickstofffrachten der Zuflüsse<br />

besteht ein signifikanter Zusammenhang zum Jahresabfluss. Aus dem Ostseeeinzugsgebiet<br />

von M-V werden für mittlere Abflussverhältnisse ca. 15.000t Stickstoff, in Trockenjahren ca. 6.000 t<br />

Stickstoff <strong>und</strong> in abflussreichen Jahren über 25.000 t Stickstoff pro Jahr eingebracht. Eine Reduzierung<br />

der Stickstoff-Einträge ist nur durch eine Änderung in der Landnutzung zu erreichen, da die<br />

Stickstoffüberschüsse auf den Landwirtschaftsflächen nach wie vor hoch sind. Für die meisten inneren<br />

Küstengewässer konnte ermittelt werden, dass das interne Nährstoffreservoir über den derzeitigen<br />

jährlichen Eintragsmengen liegt. Die größten Nährstoffmengen sind im westlichen Oder-Ästuar<br />

<strong>und</strong> im Greifswalder Bodden akkumuliert (BACHOR 2005).<br />

07.12.2010 Seite 81

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