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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Tab. 113:<br />

Flugverhalten von Seevögeln nach Sichtbeobachtungen am OWP „Horns Rev“<br />

(CHRISTENSEN et al. 2004)<br />

Art bzw. Artengruppe Gesamtzahl In Windparkfläche Anteil in Windparkfläche<br />

Seetaucher 70 0 0%<br />

Kormoran 147 8 5%<br />

Trauerente 35.779 10 0%<br />

Skua 103 27 26%<br />

Möwen 4.243 1.553 37%<br />

Seeschwalben 4.387 2.166 49%<br />

Tordalk/Trottellumme 50 2 4%<br />

Barriere- <strong>und</strong> Scheucheffekte wirken mittelräumig <strong>und</strong> mittelfristig bis dauerhaft. Die Intensität der<br />

Wirkung variiert in Abhängigkeit von der Art zwischen gering bis hoch. Damit ergeben sich artspezifisch<br />

geringe bis mittlere Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen. Die davon betroffenen Rastbestände<br />

sind von geringer Bedeutung.<br />

Kollision mit den Windenergieanlagen<br />

Innerhalb des Offshore-Windparks besteht zugleich ein Vogelschlagrisiko auch an den nicht bewegten<br />

Anlagen. Basierend auf den Ergebnissen der Untersuchungen an Eiderenten in den Offshore-<br />

Windparks „Utgr<strong>und</strong>en“ <strong>und</strong> „Nysted“ ist zumindest für Entenvögel ein geringes Kollisionsrisiko anzunehmen<br />

(FOX et al. 2006, PETTERSSON 2005, PETERSEN et al. 2006). Da die Flugaktivität in dunklen<br />

Nächten gegenüber mondhellen Nächten reduziert ist, kann von einem begrenzten Vogelschlagrisiko<br />

ausgegangen werden (DIRKSEN et al. 1998, TULP et al. 1999), dessen Einfluss auf die Rastbestände<br />

geringer sein dürfte als die Scheuchwirkung. Im Zuge der bisherigen Untersuchungen zum<br />

Verhalten fliegender Seevögel an Offshore-Windparks wurde nur ein Kollisionsereignis beobachtet<br />

(TULP et al. 1999, PETTERSSON 2005, CHRISTENSEN et al. 2003, KAHLERT et al. 2004, FOX et al.<br />

2006). Innerhalb des Offshore-Windparks „Horns Rev“ wurden nur Raubmöwen, Möwen <strong>und</strong> Seeschwalben<br />

in nennenswerten Anteilen beobachtet (FOX et al. 2006, Tab. 113) (IFAÖ 2010d).<br />

Zur Abschätzung der möglichen artspezifischen Gefährdung durch Kollisionen wurde von GARTHE &<br />

HÜPPOP (2004) ein „Windenergie-Sensitivitätsindex“ (WSI) ermittelt. Die höchsten Werte des WSI,<br />

die eine höhere Gefährdung anzeigen, ergaben sich für Seetaucher, Samtente, Brandseeschwalbe,<br />

Kormoran <strong>und</strong> Eiderente (WSI > 20). Lediglich Stern- <strong>und</strong> Prachttaucher traten in Vorhabensgebiet<br />

regelmäßiger, aber in mäßiger Anzahl als Rastvögel auf. Trottellumme <strong>und</strong> Tordalk liegen dagegen<br />

im unteren Bereich aller untersuchten Arten. Damit ergeben sich weder aus den Erkenntnissen von<br />

bestehenden Offshore-Windparks noch aus dem modellierten WSI nennenswerte Auswirkungen auf<br />

die im Vorhabensgebiet vorkommenden Seevögel. Das Kollisionsrisiko für diese Vogelgruppe ist<br />

gering <strong>und</strong> es ist keine zusätzliche Beeinträchtigung der Rastvorkommen zu erwarten (IFAÖ 2010d).<br />

Die Befeuerung der peripheren Anlagen wird voraussichtlich bei störungsempfindlichen Arten zur<br />

Scheuch- <strong>und</strong> Barrierewirkung beitragen. Weil Untersuchungen zum Verhalten von Vögeln an unbefeuerten<br />

Offshore-Windparks aus Sicherheitsgründen unmöglich sind, können ihre Auswirkungen nur<br />

im Zusammenhang mit den übrigen anlagebedingten Auswirkungen betrachtet werden. Durch die<br />

bessere Sichtbarkeit des Offshore-Windparks kann die Befeuerung das Vogelschlagrisiko für lokale<br />

Rastvögel verringern, soweit diese Vögel den Offshore-Windpark umfliegen. Dagegen könnte das<br />

Risiko für Vögel, die das Hindernis zu überfliegen versuchen (z. B. Möwen), gesteigert werden, weil<br />

nach geltenden Vorschriften nur das Bauwerk unterhalb der Rotoren anzustrahlen ist (WSD 2002).<br />

Allerdings bietet die rote Flugsicherheitsbeleuchtung auf den Gondeln der Anlagen eine gewisse<br />

Sichtbarkeit der Rotorblätter. Eine Anlockungswirkung der weißen Befeuerung ist für Möwen zu erwarten,<br />

die z. T. auch in Häfen im künstlichen Licht Nahrung suchen. Der Umfang dieser Anlockung<br />

07.12.2010 Seite 330

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