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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Es wurde das Modellsystem HYDROMOD-3D auf das Planungsgebiet <strong>und</strong> seine nähere Umgebung<br />

angepasst <strong>und</strong> anhand vorhandener Daten <strong>und</strong> Informationen qualifiziert. Das Simulationsmodell<br />

berechnet unter Vorgabe problemspezifisch definierter Rand-, Anfangs- <strong>und</strong> Anfachungsbedingungen<br />

die in nichtlinearer Weise gekoppelten hydro- <strong>und</strong> thermodynamischen Kenngrößen (Wasserstand,<br />

Strömungsgeschwindigkeit, Salzgehalt, Wassertemperatur <strong>und</strong> Wasserdichte). Mit diesem<br />

Modell wurde die Situation mit <strong>und</strong> ohne Windkraftanlagen simuliert. Aus den Ergebnissen der Vergleiche<br />

mit <strong>und</strong> ohne Windkraftanlage wurde die unmittelbar lokal an einer Windkraftanlage erfolgende<br />

Beeinflussung des Strömungs- <strong>und</strong> Massenfeldes ermittelt.<br />

Die Schwerpunkte der definierten Simulationen waren Szenarien mit typischen Anströmgeschwindigkeiten<br />

im unteren Variationsbereich, bei für das Untersuchungsgebiet charakteristischer Temperatur-<br />

<strong>und</strong> Salzgehaltsschichtung. Zur Abschätzung von Auskolkungen wurden darüber hinaus maximale<br />

bodennahe Strömungsvorgänge betrachtet. Bei der Betrachtung der Variabilität bei Schadstoffausbreitungen<br />

wurden oberflächennahe Strömungen bei lang anhaltenden Windlagen besonders<br />

untersucht. Die Vorgehensweise <strong>und</strong> die Modelle deckten die allgemeinen hydro- <strong>und</strong> thermodynamischen<br />

Prozesse ab. Die Ergebnisse sind im Folgenden zusammengefasst.<br />

Errichtung von Strömungshindernissen (Einfluss auf Strömung, Stofftransport <strong>und</strong> Sedimentation)<br />

Die rein hydrodynamischen Einflüsse des Windparks ARCADIS Ost 1 sind von vernachlässigbarer<br />

Bedeutung <strong>und</strong> unkritisch für die marine Umwelt. Direkt an einer Windkraftanlage ergeben sich allein<br />

aufgr<strong>und</strong> ihres Vorhandenseins entsprechende Änderungen des Strömungsfeldes. Diese klingen<br />

jedoch bereits in einigem Abstand stark ab. Es erfolgen lediglich noch schwache Überlagerungen<br />

<strong>und</strong> Wechselwirkungen mit abstromig gelegenen Anlagen. Diese werden als unkritisch angesehen.<br />

Die Änderungen bleiben auf die unmittelbare Umgebung des Windparks beschränkt <strong>und</strong> liegen unterhalb<br />

beobachtungstechnisch erfassbarer Größenordnungen. Fern- <strong>und</strong> Langzeitwirkungen der<br />

lokalen Strömungsunterschiede sind nicht zu erwarten. Die vom Windpark ausgehenden Änderungen<br />

des Turbulenzfeldes bleiben auf die unmittelbare Umgebung des Windparks <strong>und</strong> vor allem der<br />

einzelnen Anlagen beschränkt. Negative Umweltauswirkungen ergeben sich dadurch nicht. Die<br />

Vermischungsvorgänge des Salzgehalts durch die Windkraftanlagen sind im Fernfeld kaum merkbar.<br />

Zusammenfassend wird der Einfluss des Windparks auf die Tiefenwassererneuerung im Arkona<br />

Becken <strong>und</strong> darüber hinaus in der mittleren <strong>und</strong> östlichen Ostsee als nicht signifikant bewertet.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der veränderten Strömungsgeschwindigkeiten ergeben sich geringfügig erhöhte Verweilzeiten<br />

von Wasserinhaltsstoffen im Gebiet des Windparks.<br />

Die im Umkreis von 50 km um den Offshore-Windpark geplanten OWEA haben nach Auffassung der<br />

Fachgutachter keinen signifikanten Einfluss auf die Verhältnisse im Untersuchungsgebiet. Wechselwirkungen<br />

zwischen den hydrodynamischen Auswirkungen dieser Windparks sind vernachlässigbar.<br />

Abschließend wurde durch den Fachgutachter dargestellt, dass der OWP ARCADIS Ost 1 voraussichtlich<br />

zu keinen signifikanten Beeinflussungen der betrachteten <strong>und</strong> bewerteten hydrophysikalischen<br />

Prozesse im Planungsgebiet selbst sowie in seiner näheren <strong>und</strong> weiteren Umgebung führen<br />

wird.<br />

Durch Veränderung des Strömungsregimes werden auf das nähere Umfeld des Offshore-Windparks<br />

beschränkte Auswirkungen, die jedoch dauerhaft sein werden, erwartet. Diese wirken mit geringen<br />

Intensitäten. Insgesamt führen diese in der Gesamtbetrachtung zu geringen Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen.<br />

Auskolkung<br />

Die durch Näherungsformeln unter Berücksichtigung der modellhaft prognostizierten Strömungsgeschwindigkeiten<br />

ermittelten Auskolkungstiefen von wenigen Dezimetern stellen keine bedeutenden<br />

Erschwernisse für die Windkraftanlagen dar. Bis zum Einstellen eines morphologischen Gleichge-<br />

07.12.2010 Seite 284

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