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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

dass auch bei Regen starker Vogelzug vorkommen kann. Die hochsignifikante Korrelation zwischen<br />

TWC <strong>und</strong> Zugintensität findet sich auch in der konkreten Darstellung beider Parameter wieder (Beispiel<br />

Herbst 20<strong>08</strong>: die einzelnen Zuggipfel sind sehr oft jeweils mit einer Verbesserung der Windverhältnisse<br />

verb<strong>und</strong>en, d. h. Zunahme der TWC). Dabei ist das Zusammenspiel von artspezifischer<br />

saisonaler Zugbereitschaft <strong>und</strong> den Wetterverhältnissen von großer Bedeutung. So herrschten im<br />

Frühjahr 20<strong>08</strong> bis Ende März zwar sehr gute Zugbedingungen (fast durchgehend Rückenwind), es<br />

fand jedoch mangels zugbereiter Vögel kaum Vogelzug statt. Bei sehr tiefen Temperaturen in dieser<br />

Phase sind die Brutbedingungen in Skandinavien für die meisten Arten nicht gegeben. Hierdurch<br />

kommt für das Frühjahr 20<strong>08</strong> eine negative Korrelation zustande, die den anderen Ergebnissen auf<br />

den ersten Blick widerspricht bzw. den Gesamt-Einfluss des TWC während der Frühjahrsperioden<br />

aufhebt (s. Tab. 81). Neben reinen mathematischen Berechnungen sind also immer eine sorgfältige<br />

Datensichtung, eine Betrachtung des Zusammenspiels verschiedener Faktoren <strong>und</strong> ein Hinterfragen<br />

der biologischen Aussagen wichtig. Die Anzahl zugbereiter Vögel spielt auch nach Massenzugereignissen<br />

eine Rolle. So waren z. B. die Zugbedingungen in der Zeit nach der starken Zugnacht<br />

15./16.10.2005 noch sehr gut (hoher positiver TWC), die Zugrate war jedoch vergleichsweise niedrig,<br />

da in den Vortagen mit hohem Zugaufkommen die meisten Vögel bereits ihr Brutgebiet verlassen<br />

hatten. Andererseits kann auch bei suboptimalen Bedingungen starker Vogelzug stattfinden. So fand<br />

z.B. die Massenzugnacht am 06.10.20<strong>08</strong> bei leichtem Gegenwind statt. Hierbei ist zu bedenken,<br />

dass die Zeit Ende September / Anfang Oktober für viele Arten die Hauptzugperiode darstellt, d.h. in<br />

der Regel ein sehr hohes Aufkommen zugbereiter Individuen vorherrscht. Da in den ca. 10 Tagen<br />

vor dem 6. Oktober sehr starker Gegenwind herrschte (<strong>und</strong> es zudem oft regnete) <strong>und</strong> deshalb kaum<br />

Vogelzug zu beobachten war, fand der Massenzug unter hohem Zugdruck bei einer Verbesserung<br />

der Windverhältnisse statt, in diesem Falle bei weniger starkem Gegenwind. Auch dieses Beispiel<br />

macht deutlich, dass für die Beurteilung des aktuellen Vogelzugaufkommens die Gesamtverhältnisse<br />

über einen längeren Zeitraum betrachtet werden müssen.<br />

07.12.2010 Seite 216

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