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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Ringelrobbe (Phoca hispida botnica)<br />

Die Ringelrobbenpopulation der nördlichen Ostsee stellt eine eigene Unterart dieser zirkumpolar<br />

verbreiteten Robbenart dar, die keinen Austausch mit den Populationen im Nordpolarmeer hat (PALO<br />

et al. 2001). Das Verbreitungsgebiet in der Ostsee liegt nördlich der Linie Ventspils-Stockholm (Abb.<br />

143). Nach massiven Bestandseinbrüchen durch menschliche Verfolgung <strong>und</strong> Umweltverschmutzung<br />

umfasst die Population derzeit etwa 5.000-6.000 Individuen verteilt auf drei Hauptvorkommen<br />

(HÄRKÖNEN et al. 1998; Abb. 143). Über Bestand <strong>und</strong> Wanderungen in der Ostsee ist weit weniger<br />

bekannt als bei Kegelrobbe <strong>und</strong> Seeh<strong>und</strong>.<br />

In der deutschen Ostsee treten Ringelrobben nur ausnahmsweise als Einzeltiere auf. Die Nachweise<br />

lebender <strong>und</strong> toter Tiere zeigen eine leichte Häufung im Greifswalder Bodden, dort erfolgten z. B. 5<br />

von 12 Nachweisen an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns im Zeitraum 1964-1988 (HARDER &<br />

SCHULZE 1989). Auch im Jahr 2006 gab es Beobachtungen dieser Art im Greifswalder Bodden <strong>und</strong><br />

Strelas<strong>und</strong> (unveröffentlichte Monitoringdaten, LUNG <strong>und</strong> DMM). Der Untersuchungsraum ist für<br />

Ringelrobben als sporadisch <strong>und</strong> selten genutztes Wander- <strong>und</strong> Nahrungsgebiet einzelner Tiere<br />

anzusehen.<br />

Abb. 143: Heutige Verbreitung der Ostsee-Ringelrobbe (aus PALO et al. 2001)<br />

Vorbelastungen Meeressäuger<br />

Schweinswale sind im näheren <strong>und</strong> weiteren Umfeld des Vorhabensgebietes folgenden Vorbelastungen<br />

ausgesetzt:<br />

‣ Störungen durch den Menschen,<br />

‣ Bestandsreduzierung durch Beifang in der Stellnetzfischerei <strong>und</strong><br />

‣ Schadstoffbelastungen.<br />

Insbesondere die Stellnetzfischerei scheint für den massiven Rückgang dieser Art in der zentralen<br />

Ostsee verantwortlich zu sein (KOSCHINSKI 2002). Die jährliche Beifangrate in der zentralen Ostsee<br />

von bis zu sieben Tieren pro Jahr (KUKLIK & SKORA 2003) ist vermutlich zu hoch <strong>und</strong> wird in absehbarer<br />

Zeit zum Aussterben der Ostsee-Schweinswalpopulation führen, wenn nicht geeignete Gegenmaßnahmen<br />

ergriffen werden. Die Vorbelastungen werden daher als hoch bewertet.<br />

07.12.2010 Seite 260

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