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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Vorbelastungen Makrozoobenthos<br />

Vorbelastungen, die auf die Benthosgemeinschaft einwirken, resultieren zum einen aus Belastungen<br />

des Wasserkörpers <strong>und</strong> zum anderen aus Belastungen des Sediments.<br />

Eine kontinuierliche Veränderung des Wasserkörpers erfolgte in den letzten Jahrzehnten durch die<br />

erhöhte Zufuhr von Nährstoffen mit den Fließgewässern in die Ostsee. Die zunehmende Eutrophierung<br />

des Systems bis in die 90er Jahre es vergangenen Jahrh<strong>und</strong>erts führte zu häufigeren <strong>und</strong> lang<br />

anhaltenden Sauerstoffmangelsituationen in den Tiefenbecken der eigentlichen Ostsee, aber auch in<br />

verschiedenen Teilen der westlichen Ostsee (PRENA et al. 1997). Im letzten Jahrzehnt stagnierte die<br />

Nährstofffracht der Ostsee auf hohem Niveau. Sauerstoffmangelsituationen treten aperiodisch immer<br />

wieder auf. Erhöhte Nährstoffeinträge bewirken eine erhöhte planktische Primärproduktion <strong>und</strong> somit<br />

eine erhöhte Nahrungszufuhr für benthische Tiere. Die benthische Biomasse nimmt zu <strong>und</strong> das Artenspektrum<br />

verschiebt sich.<br />

Der Meeresboden im Untersuchungsgebiet ist keinen systematischen <strong>und</strong> direkten Belastungen<br />

ausgesetzt. Weder wird das Gebiet bergbaulich noch als Verklappungsstelle genutzt.<br />

Eine zusätzliche Belastung des Untergr<strong>und</strong>es im aktuellen Vorhabensgebiet ist die Schleppnetzfischerei.<br />

Die sehr verbreitet vorgef<strong>und</strong>enen Spuren von Gr<strong>und</strong>schleppnetzen auf den Side-Scan-<br />

Sonar-Aufnahmen vom Dezember 20<strong>08</strong> (VBW & NAUTIK NORD 2009) deuten auf eine intensive fischereiliche<br />

Nutzung hin. Die Beeinflussung der Makrozoobenthos-Gemeinschaft durch Schleppnetzfischerei<br />

ist schwerlich nachzuweisen. Große langlebige Arten sind jedoch häufig sehr empfindlich<br />

gegenüber Störungen <strong>und</strong> sind nicht zur schnellen Wiederbesiedlung befähigt. Da im Vorhabensgebiet<br />

kleine <strong>und</strong> kurzlebige Arten dominieren ist keine hohe Belastung festzustellen (IFAÖ<br />

2010e).<br />

Die Vorbelastungen werden aufgr<strong>und</strong> der Fischerei <strong>und</strong> der Eutrophierung als mittel eingestuft.<br />

3.2.10.3 Bestandsbewertung Makrozoobenthos<br />

Die Bewertung des Makrozoobenthos erfolgt getrennt nach den übergeordneten Kriterien von Seltenheit<br />

<strong>und</strong> Gefährdung, regionale <strong>und</strong> überregionale Bedeutung, Vielfalt <strong>und</strong> Eigenart sowie Natürlichkeit.<br />

Bewertungsmethodik Makrozoobenthos<br />

Tab. 45:<br />

Ansatz zur Bewertung von Seltenheit / Gefährdung, Vielfalt / Eigenart <strong>und</strong> Natürlichkeit<br />

des Makrozoobenthos<br />

Seltenheit <strong>und</strong><br />

Gefährdung<br />

Vorkommen von<br />

Arten der Rote-<br />

Liste-Kategorien<br />

„P“(potentiell<br />

gefährdet) <strong>und</strong><br />

„nicht gefährdet“<br />

Vorkommen von<br />

Arten der Rote-<br />

Liste-Kategorien<br />

„2“ (stark gefährdet)<br />

<strong>und</strong> „3“ (gefährdet)<br />

Vielfalt <strong>und</strong> Eigenart Natürlichkeit regionale / überregionale<br />

Bedeutung<br />

vorwiegend lebensraumfremde<br />

Artenvergesellschaftungen<br />

vorkommend<br />

habitattypische Artenvergesellschaftungen<br />

in niedrigen<br />

Dichten oder Häufigkeiten<br />

vertreten<br />

starke Störungen<br />

vorhanden,<br />

die in<br />

größerem<br />

Umfang <strong>und</strong><br />

über längere<br />

Zeiträume<br />

wirken<br />

deutliche Störungen,<br />

die<br />

zeitlich begrenzt<br />

sind<br />

oder eine geringe<br />

Intensität<br />

häufiges Vorkommen der<br />

Makrozoobenthosgesellschaft<br />

in der südlichen Ostsee<br />

regional seltenes Vorkommen<br />

der Makrozoobenthosgesellschaft<br />

in der südlichen Ostsee<br />

Wertstufe<br />

gering<br />

mittel<br />

07.12.2010 Seite 125

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