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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Möwen <strong>und</strong> Raubmöwen, Silbermöwe A184, Mantelmöwe A187, Sturmmöwe A182, Lachmöwe<br />

A179, Heringsmöwe A183, Zwergmöwe A177, Mittelmeermöwe, Steppenmöwe, Spatelraubmöwe<br />

Durchzügler <strong>und</strong> Überwinterer von Herbst bis Frühjahr. Im Sommer deutet sich eine Konzentration auf das Gebiet um Helgoland<br />

an. Die Rastbestandszahlen sind in MENDEL et al. (20<strong>08</strong>) für die deutsche Nordsee mit 2.600 Ind. im Frühjahr, 2.500<br />

Ind. im Sommer, 16.500 Ind. im Herbst <strong>und</strong> 15.500 Ind. im Winter angegeben. Im Sommer kommen Mantelmöwen aufgr<strong>und</strong><br />

der wenigen Brutpaare an der südlichen Ostseeküste nur in geringen Dichten in der Kieler, Mecklenburger <strong>und</strong> Pommerschen<br />

Bucht vor. Dabei handelt es sich überwiegend um immature Nichtbrüter. Während des Wegzuges nimmt das Vorkommen<br />

deutlich zu <strong>und</strong> wird im Winter noch zahlenstärker. Mantelmöwen sind zu dieser Jahreszeit in fast allen Bereichen<br />

der deutschen Ostsee verbreitet. Im Frühjahr nimmt das Vorkommen in der gesamten Ostsee wieder deutlich ab. Höhere<br />

Dichten wurden nur im Greifswalder Bodden festgestellt (MENDEL et al. 20<strong>08</strong>). Mantelmöwen haben die niedersächsische<br />

Küste erst seit einigen Jahren mit wenigen Brutpaaren besiedelt. In der südlichen Nordsee tritt die Mantelmöwe vor allem im<br />

Herbst <strong>und</strong> Winter auf. Vor allem im Winter entfalten viele Mantelmöwen eine pelagische Lebensweise, halten sich also auch<br />

weitab der Küste in nennenswerter Zahl auf <strong>und</strong> sind fast flächendeckend in der Nordsee verbreitet. Dagegen sind während<br />

der Brutperiode in der Deutschen Bucht vergleichsweise wenige übersommernde Individuen (vor allem jüngere Vögel) anzutreffen<br />

(GARTHE et al. 2004a).<br />

Die Sturmmöwe ist im Süden <strong>und</strong> Osten der deutschen Nordsee im Winter eine weit verbreitete <strong>und</strong> häufige Seevogelart.<br />

Der Brutbestand in Deutschland betrug im Jahr 2005 22.000-23.000 Paare (SÜDBECK et al. 20<strong>08</strong>). Der deutsche Rastbestand<br />

wird in BURDORF et al. (1997) mit 70.000 angegeben. Das 1%-Kriterium liegt bei 700 Ind. Diese Art konzentriert sich in<br />

der 12-Seemeilen-Zone (CAMPHUYSEN 2002, GARTHE 2003a, GARTHE et al. 2004a). Das Wintervorkommen erstreckt sich mit<br />

hohen Dichten über den gesamten küstennahen Bereich bis zur 20 m Tiefenlinie (MENDEL et al. 20<strong>08</strong>). Die Sturmmöwe<br />

profitiert in geringerem Maßstab von Fischereiabfällen als größere Möwenarten <strong>und</strong> hält sich seltener in den küstenferneren<br />

Gewässern auf. GARTHE (2003a, b) schätzt den Winterbestand in der deutschen Nordsee auf 58.000 Individuen. Die Rastbestandszahlen<br />

sind in MENDEL et al. (20<strong>08</strong>) für die deutsche Nordsee mit 30.000 Ind. im Frühjahr, 30.000 Ind. im Sommer,<br />

65.000 Ind. im Herbst <strong>und</strong> 50.000 Ind. im Winter angegeben. Obwohl sich entlang der deutschen Ostsee zahlreiche Brutkolonien<br />

befinden, gab es im Sommer bisher nur relativ wenige Beobachtungen auf See (Ausnahme Fehmarn). Im Herbst<br />

nimmt die Anzahl auf der Ostsee zu <strong>und</strong> es schließt sich ein regelmäßiges Wintervorkommen an. Insbesondere im östlichen<br />

Teil sind Sturmmöwen sowohl küstennah als auch küstenfern weit verbreitet. Während des Wegzuges nimmt das Vorkommen<br />

langsam ab (MENDEL et al. 20<strong>08</strong>). Die Sturmmöwe ist im Süden <strong>und</strong> Osten der deutschen Nordsee im Winter eine weit<br />

verbreitete <strong>und</strong> häufige Seevogelart. GARTHE et al. (2007) schätzen den Winterbestand in der deutschen Nordsee auf<br />

50.000, den Frühjahrsbestand auf 30.000 Individuen.<br />

Der Brutbestand der Lachmöwen in Deutschland betrug im Jahr 1999 151.000 Paare, knapp die Hälfte brütet im Binnenland.<br />

33.000 Pare brüten an der Nordseeküste (Bezugsraum: 2001). Die Lachmöwe brütete in Deutschland 2005 mit<br />

140.000-150.000 BP (SÜDBECK et al. 20<strong>08</strong>). Die Daten der Wasservogel- <strong>und</strong> Möwen-Schlafplatzzählung verdeutlichen, dass<br />

Lachmöwen auch im Winter weit verbreitet sind. Neben den Küstenabschnitten konzentrieren sich die Vorkommen vor allem<br />

auf die wasserreichen Ballungsräume (Berlin, Rhein-Ruhr, Rhein-Main). Der Mitwinterbestand wird auf ca. 235.000 Individuen<br />

geschätzt. Etwa 90% der Lachmöwen halte sich zu dieser Jahreszeit im Binnenland auf. An der Nordseeküste werden im<br />

August/September die Maximalzahlen von 150.000 bis 250.000 Individuen erreicht, dagegen sind außerhalb der Brutzeit<br />

zwischen November <strong>und</strong> Februar dort nur noch weniger als 10.000 Individuen anwesend. Der deutsche Rastbestand wurde<br />

in BURDORF et al. (1997) mit 300.000 angegeben. Das 1%-Kriterium liegt bei 3.000 Ind. Während des Heimzuges im Frühjahr<br />

treten Lachmöwen vereinzelt auch in den küstenfernen Bereichen der Ostsee auf (MENDEL et al. 20<strong>08</strong>).<br />

In der deutschen Nordsee gehört die Heringsmöwe sowohl während der Brutperiode (Mai - Juli) als auch in der Nachbrutzeit<br />

(Juli - September) zu den häufigsten Arten. Als Brutvogel hat die Heringsmöwe die Niederlande <strong>und</strong> Nordwest-<br />

Deutschland erst seit 1926/27 besiedelt (BAUER & BERTHOLD 1997). Im Jahr 1999 erreichte der Brutbestand der deutschen<br />

Nordseeküste ca. 34.000 Paare (MENDEL et al. 20<strong>08</strong>). Entsprechend hat sich der Bestand der Nahrungsgäste <strong>und</strong> Rastvögel<br />

in der deutschen Nordsee entwickelt: GARTHE (2003a) schätzt ihn auf 58.700 Individuen in der Brutperiode (Mai - Juli) <strong>und</strong><br />

auf 53.500 in der Nachbrutperiode (Juli - September). Die Rastbestandszahlen sind in MENDEL et al. (20<strong>08</strong>) für die deutsche<br />

Nordsee mit 41.000 Ind. im Frühjahr, 76.000 Ind. im Sommer, 33.000 Ind. im Herbst <strong>und</strong> 1.200 Ind. im Winter angegeben. In<br />

der deutschen Ostsee dagegen halten sich Heringsmöwen in sehr geringer Anzahl auf. Im Herbst kommen sie verstreut im<br />

Küsten - <strong>und</strong> Offshorebereich der Pommerschen Bucht vor (MENDEL et al. 20<strong>08</strong>).<br />

Die Zwergmöwe ist in Deutschland ein unregelmäßiger Brutvogel, aber häufiger Durchzügler <strong>und</strong> zudem Sommer- <strong>und</strong><br />

Wintergast. Der Brutbestand in Deutschland betrug im Jahr 2005 0-2 Paare (SÜDBECK et al. 20<strong>08</strong>). Neben einzelnen Übersommerern<br />

kam es in Schleswig Holstein <strong>und</strong> Mecklenburg-Vorpommern zu einzelnen Bruten der Zwergmöwe (EICHSTÄDT et<br />

07.12.2010 Seite 653

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