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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Zugvögel<br />

(Kap. 8.1.16) dargestellt. Diese Maßnahmen gelten gleichermaßen auch für diesen <strong>Punkt</strong>. Auf eine erneute Beschreibung<br />

wird verzichtet.<br />

Der Verbotstatbestand „Störung” tritt ein ja nein<br />

Erteilung einer Ausnahme nach § 45 (7) BNatSchG erforderlich?<br />

nein Prüfung endet hiermit<br />

ja<br />

(<strong>Punkt</strong> 4 ff.)<br />

8.1.28 Europäischer Stör<br />

Der Europäische Stör wird hier nur aus Gründen der Planungssicherheit mit geprüft, obwohl diese Art<br />

niemals im betrachteten Ostseebereich vorkam (siehe beim nachfolgenden Atlantischen Stör).<br />

Europäischer Stör (Acipenser sturio) 86 , Code: 1101<br />

1. Schutz- <strong>und</strong> Gefährdungsstatus<br />

FFH-Anhang IV-Art Rote Liste-Status mit Angabe Einstufung Erhaltungszustand BGR<br />

europäische Vogelart RL D, Kat. 0 FV günstig / hervorragend<br />

streng geschützte Art RL M-V, Kat. 0 U1 ungünstig / unzureichend<br />

nach § 7 BNatSchG<br />

U2 ungünstig - schlecht<br />

2. Charakterisierung<br />

2.1 Lebensraumansprüche <strong>und</strong> Verhaltensweisen<br />

Der Europäische Stör ist ein anadromer Wanderfisch, der in die Flüsse des Nordseegebietes bereits ab Ende April aufstieg<br />

<strong>und</strong> in den Monaten Mai bis Juli abgelaicht hat (MOHR 1952, KINZELBACH 1987). Ein Teil der Störe wandert bereits im Herbst<br />

in die Flüsse <strong>und</strong> überwintert dort (ALMAÇA 1988). Der Laichplatz muss in richtiger Proportion einen gewissen Wasserdruck<br />

(Tiefe) sowie starke Strömung bieten. Solche Verhältnisse wirken in den Unterläufen der Fließgewässer <strong>und</strong> Mündungsgebieten<br />

kleinerer Flüsse (PETERSEN et al. 2004). Die Eiablage erfolgt an Pflanzen (QUANTZ 1903). In den Oberläufen größerer<br />

Flüsse findet das Laichen auf steinig-kiesigem Gr<strong>und</strong> statt (NINUA 1976). Die Larven der Störe schlüpfen nach durchschnittlich<br />

drei Tagen <strong>und</strong> messen dann 9,3 mm (MOHR 1952).<br />

Der Stör ist während des Meeresaufenthaltes eine litorale Art, die schlammige Böden der Ästuarien präferiert. Große<br />

Exemplare halten sich in bis zu 200 m Tiefe auf. 0+ Störe halten sich in der Regel in der Nähe der Laichplätze in den Flüssen<br />

auf (NINUA 1976). Subadulte Exemplare von 50 bis 100 cm Totallänge halten sich im Meer überwiegend innerhalb eines<br />

100 km Radius vor den Flussmündungen auf (HOLČIK et al. 1989).<br />

Es sind keine artspezifischen Empfindlichkeiten gegenüber bau- <strong>und</strong> betriebsbedingten Störwirkungen durch den Bau <strong>und</strong><br />

Betrieb von Offshore-Windparks bekannt. Es wird davon ausgegangen, dass die Tiere die Bautätigkeiten schon frühzeitig<br />

registrieren <strong>und</strong> dann ausweichen können.<br />

2.2 Verbreitung in Deutschland / in Mecklenburg-Vorpommern<br />

Deutschland:<br />

Der Stör wurde nur noch Mitte des vorigen Jahrh<strong>und</strong>erts in Einzelexemplaren sporadisch in den deutschen Flüssen gefan-<br />

86 Unter A. sturio wurde zum Zeitpunkt der Aufstellung der Anhänge der FFH-Richtlinie auch das ehemalige Vorkommen<br />

in der Ostsee verstanden, das nach aktueller wissenschaftlicher Kenntnis jedoch zu A. oxyrinchus zu<br />

rechnen ist. Somit ist unter A. sturio im Sinne der Anhänge II <strong>und</strong> IV der FFH-RL A. oxyrinchus zu verstehen<br />

(PETERSEN et al. 2004).<br />

07.12.2010 Seite 671

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