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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Möwen <strong>und</strong> Raubmöwen, Silbermöwe A184, Mantelmöwe A187, Sturmmöwe A182, Lachmöwe<br />

A179, Heringsmöwe A183, Zwergmöwe A177, Mittelmeermöwe, Steppenmöwe, Spatelraubmöwe<br />

Die im „Arten-Steckbrief“ des Sterntauchers (Kap. 8.1.16) aufgeführten Vermeidungsmaßnahmen, wirken auch für die hier<br />

zusammengefassten Möwen <strong>und</strong> Raubmöwen, da diese nicht art-, sondern artengruppenspezifisch vorgeschlagen werden.<br />

Sie sind jedoch keine „vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen“ bzw. „CEF-Maßnahmen“.<br />

Der Verbotstatbestand „Störung” tritt ein ja nein<br />

Erteilung einer Ausnahme nach § 45 (7) BNatSchG erforderlich?<br />

nein Prüfung endet hiermit<br />

ja (<strong>Punkt</strong> 4 ff.)<br />

8.1.26 Kranich<br />

Kranich (Grus grus)<br />

1. Schutz- <strong>und</strong> Gefährdungsstatus<br />

FFH-Anhang IV-Art Rote Liste-Status mit Angabe Regionaler Erhaltungszustand BGR<br />

europäische Vogelart RL D FV günstig / hervorragend<br />

streng geschützte Art RL M-V U1 ungünstig / unzureichend<br />

nach § 7 BNatSchG<br />

U2 ungünstig - schlecht<br />

2. Charakterisierung<br />

2.1 Lebensraumansprüche <strong>und</strong> Verhaltensweisen<br />

Zur Brutzeit sind Kraniche an Feuchtgebiete geb<strong>und</strong>en, die sowohl in bewaldeten als auch in offenen Bereichen liegen können.<br />

Die Bodennester finden sich im flachen Wasser, auf kleinen Inseln oder auf Verlandungsvegetation. In der Agrarlandschaft<br />

bilden Äcker <strong>und</strong> Grünland große Anteile der Nahrungsreviere. Eine Stichprobe in Mecklenburg-Vorpommern ergab<br />

Mitte der 1990er Jahre, dass 62% der Brutplätze im Wald oder am Waldrand lagen, 28% in der Feldflur, 9,5% an stehenden<br />

<strong>und</strong> nur 0,5% an fließenden Gewässern. Dabei besteht aber ein Trend, die Feldflur stärker zu nutzen. Als Neststandort<br />

fungierten Erlensümpfe, Kleingewässer in der Agrarlandschaft, großflächige Moorkomplexe, Verlandungszonen von Seen,<br />

Torfstiche, u. a. (MEWES 2006).<br />

Die Ankunft im Brutgebiet erfolgt je nach Witterung ab Mitte Februar. Kraniche sind sehr ortstreu. Flügge Junge sind ab<br />

Ende Juli zu erwarten. Die Brutzeit ist gewöhnlich Ende August abgeschlossen. Während der Jungenaufzucht umfassen die<br />

Aktionsräume von Kranichfamilien Flächen von bis zu 135 ha. Wechselnde Fruchtfolgen führen aber dazu, dass der über die<br />

Jahre hinweg genutzte Aktionsraum eine Fläche von bis zu 150 ha einnimmt (NOWALD 2003). Die Nahrungssuche erfolgt am<br />

Boden schreitend.<br />

Von Landstandorten sind Kollisionen von Kranichen mit anthropogenen Strukturen nur von Hochspannungsleitungen bekannt<br />

(NOWALD 2003). Starker Kranichzug findet meist bei guten Sichtbedingungen statt, so dass davon auszugehen ist,<br />

dass über die Ostsee ziehende Kraniche einen Windpark aus weiter Entfernung erkennen <strong>und</strong> die Möglichkeit haben, ihr<br />

Verhalten anpassen. Da kreisende Flugbewegungen über Wasser mit Höhengewinn offensichtlich zum normalen Verhalten<br />

gehört, kann vermutet werden, dass sie dieses Verhalten auch zeigen, wenn sie auf ein Hindernis treffen (IFAÖ 2010a).<br />

Untersuchungen zum Kranichzug an der Nordküste Rügens in den Jahren 2005 bis 20<strong>08</strong> zeigen, dass im Herbst ein nicht<br />

unbeträchtlicher Teil des Kranichzuges über der Ostsee auch in der Nacht stattfindet, wenn aufgr<strong>und</strong> eingeschränkter Sichtbeobachtungen<br />

ein erhöhtes Kollisionsrisiko besteht. Nicht bekannt ist, wie Kraniche in der Nacht auf Beleuchtungen der<br />

Windparks reagieren <strong>und</strong> ob sich hieraus Konfliktsituationen ergeben können (IFAÖ 2010a).<br />

2.2 Verbreitung in Deutschland / in Mecklenburg-Vorpommern<br />

07.12.2010 Seite 660

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