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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

gen auf Annahmen beruhen. Eine geringe Intensität lässt sich für nachtziehende Kleinvögel (dementsprechend<br />

höheres Kollisionsrisiko) <strong>und</strong> Greifvögel (aufgr<strong>und</strong> der großen Flughöhen) feststellen.<br />

Wasservögel zeigten je nach Art ein unterschiedliches Verhalten. Mittlere Intensitäten werden für<br />

tagziehende Kleinvögel <strong>und</strong> Kraniche angenommen, da ein Meideverhalten gegenüber Offshore-<br />

Windparks (Kleinvögel) bzw. gegenüber Windparks an Land (Kraniche) beobachtet wurde. Insgesamt<br />

sind aufgr<strong>und</strong> der beschriebenen Gegebenheiten geringe bis mittlere Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen<br />

zu erwarten.<br />

Lichtemissionen<br />

Lichtemissionen können sowohl ein Meideverhalten als auch die Anziehung von Vögeln bewirken.<br />

Letzteres wäre besonders bei nachtziehenden Vögeln <strong>und</strong> bei schlechten Wetterverhältnissen denkbar.<br />

Derartige Verhaltensweisen wurden für beleuchtete Funksendemasten beobachtet, die genaue<br />

Funktionsweise <strong>und</strong> der Umfang solcher Verhaltensweisen sind jedoch nicht bekannt (IFAÖ 2010a).<br />

Die Auswirkungen von Lichtemissionen werden als mittelräumig, dauerhaft <strong>und</strong> von geringer bis<br />

mittlerer Intensität eingestuft. Damit ergeben sich geringe bis mittlere Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen.<br />

Lärmemissionen<br />

Der Schallleistungspegel für Turbinen der 5 MW-Klasse wird bei einer Referenzgeschwindigkeit von<br />

10 m/s 107,5 dB(A) betragen. Ausgehend von einem Richtwert für Vögel von 52 dB(A) (Erheblichkeitsschwelle<br />

für den Mittelungspegel der Geräusche; TÜV NORD 2010b) kann damit gerechnet werden,<br />

dass dieser „ab einer Entfernung von 300 m zum äußeren Rand des Windparks eingehalten<br />

wird. Innerhalb des Windparks wird der Schalldruckpegel von 52 db(A) aufgr<strong>und</strong> des Abstandes der<br />

OWEA nicht unterschritten (TÜV NORD 2010b).“<br />

Die Auswirkungen durch Lärmemissionen sind somit mittelräumig <strong>und</strong> dauerhaft. Da im Windpark<br />

selbst vergleichsweise wenige Vögel erwartet werden, wird von einer geringen Intensität ausgegangen,<br />

so dass sich geringe Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen ergeben.<br />

3.3.13.4 Beschreibung <strong>und</strong> Bewertung der Nullvariante für Zugvögel<br />

Ohne den Bau des geplanten OWP sind keine gr<strong>und</strong>legenden Änderungen der Bedingungen für den<br />

Vogelzug im Baugebiet zu erwarten. Das Zuggeschehen wird sich auch bei mittelfristiger Betrachtung,<br />

von jahrweisen Schwankungen abgesehen, nur soweit ändern, wie sich die wesentlichen Faktoren<br />

ändern, welche die Populationsentwicklung der durchziehenden Vogelarten bestimmen. Alljährlich<br />

ziehen gegenwärtig im Herbst ca. eine halbe Milliarde Vögel durch die westliche Ostsee (s.<br />

Tab. 86). Im Frühjahr sind es auf Gr<strong>und</strong> der hohen Mortalität der Jungvögel in ihrem ersten Winter<br />

erheblich weniger (IFAÖ 2010a).<br />

3.3.13.5 Ergebniszusammenfassung der Darstellung <strong>und</strong> Bewertung der Wirkungen<br />

auf Zugvögel<br />

Die zu erwartenden betriebs- <strong>und</strong> anlagebedingten Auswirkungen des geplanten Windparks betreffen<br />

das Risiko von Kollisionen sowie Barrierewirkungen. Kollisionsraten mit vergleichbaren anthropogenen<br />

Strukturen (Windparks an Land, Leuchttürmen, Sendemasten, Brücken) lassen vermuten,<br />

dass jährlich Zugvögel in einer Größenordnung von 1.000 bis 10.000 Vögeln am Windpark „ARCA-<br />

DIS Ost 1“ verunglücken, wobei vor allem nachts ziehende Vögel betroffen sein werden. Die Anteile<br />

an den Zugpopulationen werden dabei vergleichsweise gering sein <strong>und</strong> angesichts bestehender<br />

Vorbelastungen wird sich die artspezifische Mortalität nur geringfügig erhöhen. Kritische Situationen<br />

entstehen dabei vor allem beim Zusammentreffen von hohem Zugaufkommen (d.h. bei guten Zugbedingungen<br />

im Aufbruchsgebiet) <strong>und</strong> im Verlaufe des Zugweges einsetzenden schlechten Witterungsbedingungen<br />

(Regen, Nebel, Starkwind). Dies kann zu einer Attraktion vieler Zugvögel <strong>und</strong> zu<br />

07.12.2010 Seite 340

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