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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Kegelrobbe ist laut StDB im Schutzgebiet sehr selten auf dem Durchzug anzutreffen. Ebenso wie<br />

für das als nicht signifikant eingestufte Vorkommen des Schweinswals (vgl. die Ausführungen zum<br />

GGB „Westliche Rönnebank“) gilt für alle Meeressäuger, dass der duB als Teilbereich der gesamten<br />

Schutzgebietsfläche nur sporadisch durchwandert wird. Aufgr<strong>und</strong> von Lage <strong>und</strong> Entfernung des<br />

OWP zu den GGB <strong>und</strong> des Wanderungsverhaltens von Meeressäugern sind Projektwirkungen auf<br />

die GGB nicht von vornherein sicher auszuschließen.<br />

4.5.4.3 Beurteilung der projektbedingten Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele<br />

des Schutzgebietes „Steilküste <strong>und</strong> Blockgründe Wittow“<br />

Beeinträchtigungen von Arten des Anhangs II der FFH-RL<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Wirkfaktoren des Vorhabens sind Beeinträchtigungen von als signifikant eingestuften<br />

Arten nicht auszuschließen. Für die nachfolgend aufgeführte Art wird die mögliche Beeinträchtigung<br />

detailliert betrachtet:<br />

‣ Kegelrobbe (Art Nr. 1)<br />

Wirkfaktor<br />

Unterwasserschall durch Errichtung der F<strong>und</strong>amente<br />

(Bauphase)<br />

Wirkprozess<br />

Vertreibung<br />

temporäre Hörschwellenverschiebung (TTS)<br />

(permanente Gehörschwellenverschiebung,<br />

PTS)<br />

In TÜV NORD (2010b) sind Wirkradien des Rammschalls berechnet, innerhalb derer mit Wirkungen<br />

unterschiedlicher Intensität auf Meeressäuger zu rechnen ist. Nach den Modellrechnungen reicht<br />

der Wirkradius, innerhalb dessen ohne Maßnahmen zur Minimierung der Beeinträchtigungen eine<br />

temporäre Hörschwellenverschiebung (TTS) auftreten kann, maximal bis in eine Entfernung von<br />

9,7 km (vgl. Kap. 4.4.1). Während der Rammarbeiten kann man davon ausgehen, dass ein Vermeidungsverhalten<br />

der Tiere einsetzt. Sofern sie orten können, aus welcher Richtung der Schall<br />

kommt, werden sie diesen Bereich verlassen. Direkte Schädigungen von Tieren innerhalb des<br />

Schutzgebietes sind aufgr<strong>und</strong> der Entfernung der OWP-Baustelle zum Schutzgebiet von mindestens<br />

18 km nicht zu erwarten.<br />

Die Zone möglicher Verhaltensreaktionen (vgl. Kap. 4.4.1) reicht jedoch in das Schutzgebiet hinein.<br />

Mit der Vertreibung von Tieren, die sich dort aufhalten, ist daher zumindest in den am nächsten zur<br />

Baustelle gelegenen Bereichen zu rechnen. Der Zeitraum, bis dieser Wirkraum der Vertreibung<br />

wieder in vollem Umfang genutzt wird, kann bis zu 74,2 St<strong>und</strong>en nach Beendigung des Rammens<br />

dauern.<br />

Die als Erhaltungsziele aus dem StDB entnommenen „Erhaltung <strong>und</strong> Wiederherstellung eines<br />

günstigen Erhaltungszustandes der FFH-Art Kegelrobbe <strong>und</strong> seiner Habitate“ <strong>und</strong> „Erhaltung von<br />

störungsarmen Bereichen mit geringer Unterwasserbeschallung“ wird durch den geplanten Windpark<br />

für die Dauer der Rammarbeiten ohne Vorkehrungen zur Minimierung der Schallausbreitung<br />

zeitweise beeinträchtigt. Eine Störung von Individuen im Schutzgebiet ist zumindest in Teilbereichen<br />

möglich.<br />

Die wesentlichen Wirkungen des Projektes sind auf die Bauzeit beschränkt, so dass nur mit kurzzeitigen<br />

Einflüssen auf Robben zu rechnen ist. Erhebliche Beeinträchtigungen von Kegelrobben als<br />

maßgeblicher Bestandteil des FFH-Gebiets „Steilküste <strong>und</strong> Blockgründe Wittow“ sind trotz des<br />

seltenen bis sehr seltenen Vorkommens von Robben im Küstenbereich von Rügen, die diesen<br />

Bereich lediglich sporadisch durchwandern, nicht auszuschließen.<br />

07.12.2010 Seite 479

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