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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Möwen <strong>und</strong> Raubmöwen, Silbermöwe A184, Mantelmöwe A187, Sturmmöwe A182, Lachmöwe<br />

A179, Heringsmöwe A183, Zwergmöwe A177, Mittelmeermöwe, Steppenmöwe, Spatelraubmöwe<br />

al. 2006). Der deutsche Rastbestand wird in BURDORF et al. (1997) mit 12.000 angegeben. Während des Heim- <strong>und</strong> Wegzuges<br />

sind Zwergmöwen sowohl auf der Nord- wie auch auf der Ostsee verbreitet. Außerdem können hohe Dichten auf der<br />

Elbe beobachtete werden. Zu allen Jahreszeiten sind die Bestände der Zwergmöwe auf der Nordsee höher als im Ostseebereich.<br />

Ein großer Teil der nordeuropäischen Brutpopulation durchquert während des Zuges die deutsche Nordsee. Übersommernde<br />

Vögel können dagegen nicht in nennenswerten Zahlen festgestellt werden. Nach dem zahlenmäßig starken<br />

Auftreten im Herbst wird ein geringeres, konstantes Wintervorkommen erreicht (MENDEL et al 20<strong>08</strong>). Der Winterbestand in<br />

der deutschen Nordsee wird auf 1.800 Individuen geschätzt (GARTHE 2003a). Die individuenstärksten Vorkommen der<br />

Zwergmöwen auf der deutschen Ostsee treten während des Wegzuges im Herbst auf. Es wurden zu dieser Zeit 9.500 Individuen<br />

ermittelt, was einen Anteil an der biogeographischen Population von 13,0% ausmacht. Auf der westlichen Ostsee<br />

kommen Zwergmöwen im Herbst nur in geringer Anzahl vor. Der Heimzug verläuft zeitlich sehr konzentriert Anfang Mai. Der<br />

Schwerpunkt des Vorkommens liegt im Frühjahr in den inneren Küstengewässern mit ästuarinem Charakter. Während des<br />

Herbstzuges konzentrieren sich die Vögel dagegen in der Pommerschen Bucht. Das Hauptaufenthaltsgebiet der Tiere ist<br />

dort der Bereich des Oderausstroms zwischen Peenestrommündung, Südostrügen <strong>und</strong> der Świnamündung sowie entlang<br />

der Ostküste Rügens bis zum Kap Arkona. Zwergmöwen überwintern nur in sehr geringer Zahl in MV. Seit Mitte der 1970er<br />

Jahre nimmt ihre Zahl kontinuierlich zu.<br />

Dokumentierte Bruten der Mittelmeermöwe in Deutschland sind seit 1991 aus Bayern bekannt. Auch aus Baden-<br />

Württemberg, Nordrhein-Westfalen <strong>und</strong> Brandenburg gibt es mittlerweile Brutnachweise. Es ist ein häufiges Vorkommen in<br />

den Sommermonaten (etwa ab Juli) zu beobachten. Die Art ist dann in Deutschland regelmäßig bis in den Winter vertreten.<br />

Ihre Häufigkeit nimmt von Süden nach Norden ab (GOTTSCHLING 2004).<br />

Steppenmöwe sind u. a. lokal Brutvögel in Ostdeutschland. Sie wandern regelmäßig nach Mitteleuropa <strong>und</strong> überwintern hier<br />

(z. B. Sachsen) in großen Zahlen. In Deutschland brüten Steppenmöwen bisher wohl nur in Brandenburg. Die ersten Jungvögel<br />

sind in Deutschland ab Juli zu beobachten (GOTTSCHLING 2004).<br />

Die Spatelraubmöwe ist ein auf der Nord- <strong>und</strong> Ostsee seltener, wenn auch regelmäßiger Durchzügler im Herbst; nur vereinzelt<br />

tritt sie auch im Frühjahr auf (GLUTZ VON BLOTZHEIM 1999).<br />

Mecklenburg-Vorpommern:<br />

Der Rastbestand der Silbermöwe in M-V beträgt 30.000-50.000 Ind. (Mittwinter) (IFAÖ 2005a). Der Brutbestand liegt bei<br />

2.200-2.800 Paaren (Bezugszeitraum: 1994-1998). Für Brackwasserbiotope entlang der Ostseeküste von M-V in den Jahren<br />

2001-2003 gibt KUBE (2006) 3.000-3.500 BP an. In ihrem Brutvorkommen beschränkt sich die Silbermöwe weitgehend auf<br />

die Küste, nur einzelne Bruten erfolgen im Binnenland. Vorkommensschwerpunkte sind die Inseln Walfisch (Wismarbucht),<br />

Pagenwerder (Unterwarnow), Beuchel, Barther Oie <strong>und</strong> Heuwiese (alle Rügen) (EICHSTÄDT et al. 2006).<br />

Der Rastbestand der Mantelmöwe in M-V beträgt 2.000-3.000 Ind. (Winter), bzw. 500-1.000 Ind. (Sommer) (IFAÖ 2005a).<br />

Sie brütet mit wenigen Paaren auf einigen Küsteninseln, hauptsächlich im Bereich Westrügen (Bezugszeitraum: 1994-1998,<br />

EICHSTÄDT et al. 2006). Für Brackwasserbiotope entlang der Ostseeküste von M-V in den Jahren 2001-2003 gibt KUBE<br />

(2006) 10-20 BP an.<br />

Während der Brutzeit von Mai bis Mitte Juli sind Vorkommen von Sturmmöwen in den äußeren Küstengewässern auf die<br />

unmittelbare Küstenregion beschränkt (GARTHE et al. 2004). Der Brutbestand der Sturmmöwe in den Küstengewässern in M-<br />

V umfasst nach KUBE (2006) 3.000-3.500 Paare. Nach Angaben von EICHSTÄDT et al. (2006) hat der Bestand stark abgenommen<br />

<strong>und</strong> liegt bei nur noch ~450 Paaren (Bezugsraum 1994-1998). Über die Rastbestände lassen sich keine belastbaren<br />

Aussagen treffen.<br />

Heringsmöwen treten in M-V als vereinzelte Brutvögel auf Inseln auf. Sie war 1994-1998 mit 1-2 Paaren Brutvogel auf der<br />

Insel Heuwiese (EICHSTÄDT et al. 2006). Als typischer Zugvogel verlässt die Heringsmöwe im Winter die Küste von M-V.<br />

Dennoch werden vereinzelt Heringsmöwen im Winter beobachtet (www.oamv.de, NEHLS 2007-2009 unveröffentl.).<br />

Der Brutbestand der Lachmöwe liegt bei 22.000-35.000 Paaren (Bezugszeitraum: 1994-1998). Sie ist sowohl Brutvogel des<br />

Binnenlandes als auch der Küste. Die größte Bedeutung für die Art hat jedoch das Küstengebiet, hier ganz besonders das<br />

nördliche Insel- <strong>und</strong> Boodengebiet <strong>und</strong> die Insel Usedom, wo sich die größte Kolonie des Landes befindet (EICHSTÄDT et al.<br />

2006). Für Brackwasserbiotope entlang der Ostseeküste von M-V in den Jahren 2001-2003 gibt KUBE (2006) 10.000-12.000<br />

BP an. Über die Rastbestände lassen sich keine belastbaren Aussagen treffen.<br />

Der Rastbestand der Zwergmöwe in M-V betrug 100-1.000 Ind. (Winter), bzw. 5.000-15.000 Ind. (Zugzeit) (IFAÖ 2005a).<br />

07.12.2010 Seite 654

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