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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

In BFN (2006) ist das Meeresgebiet zwischen „Rügen-Schonen“ als „Gebiet mit besonderer Bedeutung<br />

für den Vogelzug“ dargestellt. Es wird darauf hingewiesen, dass dieses Gebiet von einem Großteil<br />

der in Mittel- <strong>und</strong> Westeuropa überwinternden Populationen insbesondere von Trauerenten, Eiderenten<br />

<strong>und</strong> Seetauchern passiert wird. Zahlreiche Wasservogelarten queren das Gebiet in westliche<br />

Richtung bzw. gen Osten.<br />

Untersuchungen im Projektgebiet<br />

Der Lebensraum von Vögeln erstreckt sich mehr als die Lebensräume anderer Arten über große<br />

Distanzen. Die meisten Auswirkungen eines Windparks bleiben auf die Windparkfläche einschließlich<br />

einer angenommenen Störzone von maximal 2 km beschränkt („lokal/kleinräumig“ bis „mittelräumig“<br />

nach der Definition in der UVU). Großräumige Auswirkungen, d. h. Effekte, die weit über die<br />

Windparkfläche hinausgehen <strong>und</strong> potenziell die maßgeblichen Vogelarten in den EU-<br />

Vogelschutzgebieten beeinflussen könnten, sind im Wesentlichen nur aufgr<strong>und</strong> des Kollisionsrisikos<br />

bzw. einer möglichen Barrierewirkung für durchziehende Vögel zu erwarten. Durch den Windpark<br />

möglicherweise verursachte Störungen der Flug- <strong>und</strong> Zugwege von Vögeln könnten ggf. die Kohärenz<br />

des Netzes NATURA 2000 beeinträchtigen. Es ist daher zu überprüfen, inwieweit die in den<br />

benachbarten Schutzgebieten geschützten Vogelarten das Projektgebiet frequentieren, um darauf<br />

aufbauend eine Abschätzung der potenziellen Gefährdung vorzunehmen.<br />

Mit dem Fachgutachten Vogelzug zum OWP „ARCADIS Ost 1“ (IFAÖ 2010a) liegen umfangreiche<br />

Beobachtungen für die im Rahmen der FFH-VU relevanten Zielarten vor.<br />

Ein Vergleich der zeitgleich beobachteten Individuenzahlen zwischen der Küste vor Rügen <strong>und</strong> der<br />

Arkonasee erlaubt eine Beurteilung, ob das Zuggeschehen eher gebündelt küstennah (vor Rügen ><br />

Arkonasee), küstenfern (vor Rügen < Arkonasee) oder eher flächenmäßig verläuft (vergleichbare<br />

Individuenzahlen an beiden Standorten). Für diesen Vergleich wurden nur die Beobachtungen gewertet,<br />

die entsprechend der Jahreszeit der „richtigen“ Zugrichtung entsprechen (relevant sind hierbei<br />

die typischen W-O-Zieher; d. h. Frühjahr: NO, O, SO; Herbst: NW, W, SW).<br />

Für Meeresenten stellt die südliche <strong>und</strong> westliche Ostsee ein wichtiges Durchzugsgebiet zu den<br />

Überwinterungsplätzen in der Nordsee <strong>und</strong> dem nördlichen Kattegat dar (Trauer- <strong>und</strong> Eiderente).<br />

Eine Konzentration des Vogelzuges in der westlichen Ostsee ist u.a. für Meeresenten <strong>und</strong> Seetaucher<br />

(besonders Sterntaucher) aufgr<strong>und</strong> des „Trichtereffektes“ des Ostsee-Verlaufes von Ost nach<br />

West zu erwarten. Obwohl der größte Teil des Zuges eher in Küstennähe verläuft (z. B. fliegen<br />

Trauerenten meist in Sichtweite zu Landstrukturen), findet Meeresentenzug auch auf der offenen<br />

See statt.<br />

Im Frühjahr kommt es nördlich Rügens zu sehr hohen Zugkonzentrationen von Trauerenten <strong>und</strong><br />

Sterntauchern, die in einem relativ engen Korridor größtenteils zwischen dem Projektgebiet <strong>und</strong> der<br />

Küste entlang flogen. Zeitlich synchrone Beobachtungen vom Schiff aus (direkt am Projektgebiet)<br />

bestätigten für diese Artengruppen, dass der küstenferne Zug im Bereich des Projektgebietes im<br />

Frühjahr weitaus schwächer verläuft als küstennah. Vom Schiff aus wurden im Vergleich zu den<br />

Beobachtungen von Rügen aus nur 8-28% der Seetaucher bzw. 14-15% der Trauerenten gezählt.<br />

Stellvertretend für das Zuggeschehen weiterer Wasservogelarten ist in Abb. 162 eine schematische<br />

Darstellung des vermuteten Zugverlaufs der Trauerente dargestellt (aus: BELLEBAUM et al. 20<strong>08</strong>).<br />

07.12.2010 Seite 422

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