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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Vor dem Hintergr<strong>und</strong> der möglichen unterschiedlichen Ausprägungen des Zuggeschehens über der<br />

Ostsee werden nachfolgend drei Kategorien für die Bewertung von Seegebieten im Bereich der<br />

Deutschen Ostsee definiert. Neben den beschriebenen räumlich-quantitativen Aspekten kann als<br />

qualitatives Kriterium die Artenzahl der Vogelgemeinschaft ergänzend herangezogen werden, wobei<br />

der Gefährdungsstatus der beteiligten Arten mit einzubeziehen ist (IFAÖ 2010a).<br />

Tab. 84:<br />

Ansatz zur Bestandsbewertung des Schutzgutes Zugvögel über die Bewertungskriterien<br />

Leitlinien <strong>und</strong> Konzentrationsbereichen, Intensität des Zuggeschehens<br />

<strong>und</strong> Artenzahl<br />

Leitlinien <strong>und</strong> Konzentrationsbereiche<br />

Intensität des Zuggeschehens<br />

Artenzahl<br />

Wertstufe<br />

Gebiet weist keine Leitlinien <strong>und</strong><br />

Konzentrationsbereiche auf<br />

unregelmäßiges Zuggeschehen<br />

mit geringer Intensität<br />

geringe Artenzahl (< 100<br />

Arten)<br />

gering<br />

Gebiet weist keine Leitlinien<br />

oder Konzentrationsbereiche auf<br />

regelmäßiges Zuggeschehen<br />

mit geringen Intensitäten am<br />

Tag <strong>und</strong> mittleren bis hohen<br />

Intensitäten nachts (Massenzug)<br />

mittlere Artenzahl (100-200<br />

Arten)<br />

mittel<br />

Gebiet weist Leitlinien für das<br />

Zuggeschehen auf; bestimmte<br />

Taxa kommen in hohen Konzentrationen<br />

vor<br />

regelmäßiges Zuggeschehen<br />

mit hohen bis sehr hohen Intensitäten<br />

des Tages- <strong>und</strong> Nachtzuges<br />

(Massenzug)<br />

hohe bis sehr hohe Artenzahl<br />

(> 200 Arten)<br />

hoch<br />

Bewertung Schutzgut Zugvögel<br />

Im gesamten Beobachtungszeitraum wurden während des Frühjahrszuges 182 Arten <strong>und</strong> während<br />

des Herbstzuges 161 Zugvogelarten nachgewiesen, von denen insgesamt 43 Arten im Anhang I der<br />

EU-Vogelschutz-RL geführt werden (Arten, für deren Erhaltung besondere Schutzmaßnahmen in<br />

deren Verbreitungsgebiet erforderlich sind; BIRDLIFE INTERNATIONAL 2004) (s. Tab. 85). Von einigen<br />

dieser Arten wurden jedoch nur wenige Individuen nachgewiesen. Da es für den Kleinvogelzug v.a.<br />

um die Ostseequerung in N-S-Richtung ging, wurden weiterhin eine Reihe von Arten nicht gewertet,<br />

die in Schweden nur geringe Brutpaarzahlen haben <strong>und</strong> das Zugaufkommen dieser Arten über der<br />

Ostsee als gering angenommen werden kann (oft nur wenige Individuen beobachtet, z.B. Bienenfresser,<br />

Wiedehopf). Steppenweihe (in Deutschland wie in Schweden eine Ausnahmeerscheinung)<br />

<strong>und</strong> Seeadler werden in der SPEC-Kategorie 1 geführt, d.h. sie sind europäische Arten, die auf globaler<br />

Ebene gefährdet sind. Weiterhin wurden 18 Vogelarten der SPEC-Kategorie 2 festgestellt (vgl.<br />

Tab. 85). Für diese Arten, die mit > 50% ihres Weltbestandes in Europa auftreten <strong>und</strong> deren Erhaltungsstatus<br />

unbefriedigend ist, besteht eine besondere Verantwortlichkeit Europas (BIRDLIFE INTER-<br />

NATIONAL 2004). Weitere 42 Arten gehören den Kategorien SPEC 3 <strong>und</strong> 4 an, für die eine geringere<br />

europäische Verantwortlichkeit besteht. (IFAÖ 2010a)<br />

Neben den auf Europäischer Ebene geltenden Gefährdungskategorien sind für die Beurteilung des<br />

Gefährdungsgrades ebenfalls Trends in den Anzahlen ziehender Vögel zu berücksichtigen. Hierbei<br />

sind für die westliche Ostsee vor allem die langjährigen systematischen Zählungen ziehender Vögel<br />

bei Falsterbo (Südschweden) wichtig. Hier wird nach standardisierter Methode seit 1973 der Vogelzug<br />

erfasst (Daten bis einschließlich 20<strong>08</strong>). Vor allem für Nachtzieher sind Trends in den Fangzahlen<br />

ein weiterer wichtiger Hinweis für Veränderungen in den Populationen (s. dazu IFAÖ 2010a,<br />

KARLSSON et al. 2005) (IFAÖ 2010a).<br />

07.12.2010 Seite 220

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