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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Gebiete von gemeinschaftlicher<br />

Bedeutung<br />

301)<br />

Arten des Anhangs II der FFH-RL<br />

Kegelrobbe Schweinswal Seeh<strong>und</strong><br />

Mindestentfernung<br />

zum<br />

OWP<br />

Die Analyse der Wirkfaktoren des Projekts ergibt, dass als relevante Beeinträchtigungen der Zielarten<br />

der EU-Vogelschutzgebiete nach allgemeinem Kenntnisstand die Barrierewirkung, das Kollisionsrisiko<br />

mit den einzelnen OWEA <strong>und</strong> ggf. Scheuchwirkungen des baubedingten Schiffsverkehrs<br />

(visuelle Unruhe <strong>und</strong> akustische Störwirkungen) infrage kommen. Als einzige relevante projektbedingte<br />

Beeinträchtigung der im Meer lebenden Zielarten der NATURA 2000-Gebiete ist die prognostizierte<br />

Unterwasserschallbelastung während der Bauarbeiten zur Gründung der OWEA zu<br />

untersuchen.<br />

Aufgabe der FFH-Verträglichkeitsuntersuchung ist es, zu prüfen, ob die Erhaltungsziele oder der<br />

Schutzzweck der Natura 2000-Gebiete durch den geplanten OWP erheblich beeinträchtigt werden<br />

können oder ob dies offensichtlich auszuschließen ist. Die Untersuchung orientiert sich an den<br />

vorhandenen aktuellen Regelwerken.<br />

Das Kollisionsrisiko für Vögel ist bei den Anlagen auf dem offenen Meer schwer zu fassen. Nach<br />

den bisher verfügbaren Untersuchungen ist davon auszugehen, dass ein Großteil der relevanten<br />

Arten bzw. Artengruppen in der Lage ist, die Anlagen rechtzeitig zu erkennen <strong>und</strong> auszuweichen.<br />

Ein am Rande der Konzentrationslinien des Vogelzugs liegender OWP wie „ARCADIS Ost 1“ hat<br />

vermutlich keinen erkennbaren Einfluss auf die Populationen insgesamt bzw. auf die in den Vogelschutzgebieten<br />

rastenden <strong>und</strong> durchziehenden Arten. Es ist nicht zu erwarten, dass erhebliche<br />

Beeinträchtigungen von Vögeln als maßgeblicher Bestandteil der EU-Vogelschutzgebiete „Pommersche<br />

Bucht“ <strong>und</strong> „Westliche Pommersche Bucht“ eintreten werden.<br />

Eine vom TÜV NORD (2010b) erstellte Schallausbreitungsprognose ist die Gr<strong>und</strong>lage, um die Auswirkungen<br />

des baubedingten Rammschalls auf die Meeressäuger abschätzen zu können. Während<br />

der Rammarbeiten werden Meeressäuger in weitem Umkreis um die Baustelle herum vertrieben<br />

(GILLES & SIEBERT, 2009 <strong>und</strong> viele weitere Quellen). Dieser Effekt kann einige St<strong>und</strong>en bis Tage<br />

anhalten, wobei bislang nicht bekannt ist, ob die durch Schallbelastung vertriebenen Tiere wieder<br />

zurückkommen oder ob andere Individuen in die Bereiche einschwimmen (TOUGAARD et al. 2006a).<br />

Potenziell können also die für Meeressäuger geeigneten Lebensräume in den Schutzgebieten vorübergehend<br />

nicht genutzt werden, zumindest in den der Baustelle am nächsten gelegenen Teilen<br />

der drei betrachteten Schutzgebiete.<br />

Es sind daher Maßnahmen erforderlich, um die Rammschallausbreitung auf ein technisch mögliches<br />

Minimum nach dem Stand der Wissenschaft <strong>und</strong> Technik zu beschränken (vgl. Leitsätze für<br />

die Anwendung der Eingriffsregelung des BSH). Als effektive Maßnahme werden Blasenvorhänge/<br />

-schleier oder vergleichbare Verfahren genannt. Im Hinblick auf das Zusammenwirken der<br />

möglichen Errichtung mehrerer Windparks ist durch Koordination der Bauzeitenpläne sicherzustellen,<br />

dass zeitgleiche Rammarbeiten mit Überlappung der Wirkzonen vermieden werden.<br />

Unter Berücksichtigung dieser Maßnahmen zur Schadensbegrenzung (nach LAMBRECHT &<br />

TRAUTNER, 2004 nur eine andere Bezeichnung für „Maßnahmen zur Vermeidung <strong>und</strong> Verminderung“)<br />

sind außerhalb des theoretischen Kollisionsszenarios keine erheblichen Beeinträchtigungen<br />

der Meeressäuger als maßgebliche Bestandteile der erfassten Schutzgebiete durch den OWP<br />

„ARCADIS Ost 1“ zu prognostizieren.<br />

Alle zu erwartenden Wirkungen führen auch unter Einbeziehung der im Rahmen der Summationsbetrachtung<br />

einbezogenen Projekte nicht zu erheblichen Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele<br />

der europäischen Schutzgebiete.<br />

07.12.2010 Seite 496

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