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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Zugvögel<br />

Gänse, Enten, Seeschwalben) sowie einige Singvögel (z. B. Schwalben, Pieper, Stelzen, Finken) anzusehen. Von Landvögeln<br />

ist bekannt, dass zumindest beim Tagzug Landbrücken bevorzugt werden <strong>und</strong> der Zug über Wasser oftmals stark durch<br />

den Verlauf der Küstenlinien <strong>und</strong> Inseln gelenkt wird (BUURMA 2002). Der überwiegende Teil der Nachtzieher orientiert sich<br />

vermutlich nur in geringem Ausmaß an geografischen Leitlinien <strong>und</strong> zieht in eine genetisch fixierte Richtung (BERTHOLD<br />

2000). Dies führt zu einem Breitfrontzug, bei dem ungeachtet etwaiger ökologischer Barrieren die Zugrichtung beibehalten<br />

wird. Zu den Nachtziehern zählen u. a. Limikolen, Grasmücken, Drosseln <strong>und</strong> Laubsänger. Auch Gründel- <strong>und</strong> Tauchenten<br />

ziehen vermutlich vorwiegend nachts. Es wird angenommen, dass Limikolen in breiter Front ziehen (vergleichbar mit nächtlichem<br />

Zug von Kleinvögeln), der sich ganztags in großer Höhe vollzieht (MELTOFTE 20<strong>08</strong>).<br />

Zu erwartenden Auswirkungen von Windparks auf Zugvögel sind Kollisionen sowie Barrierewirkungen, wobei vor allem<br />

nachts ziehende Vögel betroffen sind. Kritische Situationen mit erhöhtem Kollisionsrisiko entstehen dabei vor allem beim<br />

Zusammentreffen von hohem Zugaufkommen (d. h. bei guten Zugbedingungen im Aufbruchsgebiet) <strong>und</strong> im Verlaufe des<br />

Zugweges einsetzende schlechte Witterungsbedingen (Regen, Nebel, Starkwind). Dies kann zu einer Attraktion vieler Zugvögel<br />

<strong>und</strong> zu deutlich höheren Kollisionszahlen führen. Für Tagzieher, Greifvögel <strong>und</strong> Kraniche wird die Kollisionsgefahr<br />

dagegen als gering eingeschätzt, da sie Hindernisse am Tage erkennen <strong>und</strong> reagieren können.<br />

Für größere Arten, wie Gänse, Enten, Seetaucher kann es zu einem zusätzlichen energetischen Aufwand für das Umfliegen<br />

bzw. Überfliegen von OWEA kommen. Auch für tagziehende Kleinvögel mit geringeren Energiereserven können größere<br />

Ausweichflüge höhere Energiebelastungen darstellen. Für die meisten Möwen <strong>und</strong> Seeschwalben stellen Offshore-<br />

Windparks dagegen keine Barriere dar.<br />

2.2 Verbreitung in Deutschland / in Mecklenburg-Vorpommern<br />

Deutschland:<br />

Da zu den Zugvögeln eine Vielzahl von Arten gehören, lässt sich keine Deutschland-Verbreitung angeben.<br />

Unter Zugr<strong>und</strong>elegung der Bestände der über Mitteleuropa hinweg ziehenden Arten <strong>und</strong> Anzahlen in Skandinavien ist davon<br />

auszugehen, dass 80% des Vogelzuges über die westliche Ostsee nachts stattfindet (KARLSSON 1993). Bestandsschätzungen<br />

für Zugvögel verschiedenen Flugtyps im südlichen Ostseeraum während der Herbstsaison (errechnet nach BIRDLIFE<br />

INTERNATIONAL 2004 <strong>und</strong> SKOV et al. 1998) belaufen sich für verschiedene Vogelgruppen wie folgt: Wasservögel: 10-20 Mio.,<br />

Greifvögel:

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