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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Anlagebedingte Vorhabenswirkungen<br />

‣ Kollision mit Windenergieanlagen<br />

‣ Barrierewirkung (Ablenkung <strong>und</strong> Veränderung des Zugweges)<br />

‣ Lichtemissionen<br />

Betriebsbedingte Vorhabenswirkungen<br />

‣ Kollision mit Windenergieanlagen<br />

‣ Barrierewirkung (Ablenkung <strong>und</strong> Veränderung des Zugweges)<br />

‣ Lärmemissionen<br />

3.3.13.1 Bau- <strong>und</strong> rückbaubedingte Auswirkungen Zugvögel<br />

Barrierewirkung durch baubedingten Verkehr <strong>und</strong> Baubetrieb<br />

Geräuschemissionen (Schiffe, Krane, Bautätigkeiten wie Rammen <strong>und</strong> Rütteln) sowie visuelle Unruhe<br />

durch Baugeräte <strong>und</strong> durch den Baubetrieb könnten artspezifisch unterschiedlich ausgeprägte<br />

Scheuchwirkungen (Barrierewirkung) auf ziehende Vögel ausüben. (IFAÖ 2010a)<br />

Auswirkungen von Bauaktivitäten an OWP auf den Vogelzug konnten erstmals im Frühjahr 2003 am<br />

dänischen OWP „Nysted“ untersucht werden, wobei sich die Daten vornehmlich auf den Zug von<br />

Wasservögeln beschränkten (KAHLERT et al. 2004). Tagsüber <strong>und</strong> auch nachts kam es zu erhöhtem<br />

Schiffsverkehr, zu Arbeiten an den F<strong>und</strong>amentgründungen <strong>und</strong> dem Errichten der einzelnen OWEA,<br />

was z. T. mit hoher Geräuschemission verb<strong>und</strong>en war. In TÜV NORD (2010b) wurde unter der Annahme<br />

einer Jacketgründung mit 8 Pfählen je Anlage <strong>und</strong> 9.000 Rammschlägen pro Tag ein Radius<br />

für die Einhaltung der Erheblichkeitsschwelle für den Mittelungspegel für Geräusche (52 dB(A)) von<br />

2.190 m um die Arbeitsplattform berechnet.<br />

Nachts waren die Baustellen durch starke Scheinwerfer beleuchtet. Durch Vergleichsuntersuchungen<br />

in den Vorjahren war ein direkter Vorher-Nachher-Vergleich möglich (vornehmlich mit Hilfe von<br />

Radarmessungen). Die Bauaktivitäten führten nur in der Nacht zu reduzierten Echodichten im Vergleich<br />

zu den Vorjahren, während am Tage keine Abweichungen zu den Vergleichsjahren zu erkennen<br />

waren (insgesamt 11% der Echos im Park gegenüber 16 bis 25% in den Vorjahren). In Gebieten<br />

mit einem Vorkommen von störungsempfindlicheren Arten (wie z. B. Trauerente, Seetaucher) sind<br />

dagegen wahrscheinlich auch tagsüber Ausweichbewegungen zu erwarten. Da Scheuchwirkungen<br />

durch Bauaktivitäten wahrscheinlich artspezifisch unterschiedlich sind, ist die generelle Übertragbarkeit<br />

der Ergebnisse auf andere Regionen mit anderen Artenzusammensetzungen jedoch nicht gegeben<br />

(IFAÖ 2010a).<br />

Insbesondere im Frühjahr findet zwischen dem Antragsgebiet <strong>und</strong> der Küste Rügens Massenzug<br />

von Trauerenten <strong>und</strong> Seetauchern statt, die beide als störungsempfindliche Arten einzustufen sind<br />

(z. B. CHRISTENSEN et al. 2004, BLEW et al. 20<strong>08</strong>). Bauarbeiten mit erhöhtem Aufkommen von<br />

Schiffsverkehr in diesem Seegebiet könnten für diese Arten eine Scheuchwirkung verursachen. Der<br />

Hauptzug verläuft im Frühjahr jedoch so küstennah, dass von den direkten Bauarbeiten vermutlich<br />

nur geringe Störungen ausgehen. Während die starke nächtliche Beleuchtung der Baustelle bei guten<br />

Sichtbedingungen einerseits eine Scheuchwirkung ausüben kann, sind bei schlechten Witterungsbedingen<br />

(Nebel, Regen) auch Attraktionswirkungen mit erhöhten Kollisionsrisiken denkbar<br />

(z. B. entsprechend bekannten Phänomenen von Leuchtturmanflügen bei schlechtem Wetter). Hiervon<br />

wären vor allem nachts ziehende Landvögel betroffen (HANSEN 1954).<br />

Die Tatsache, dass Bautätigkeiten auf der offenen See von stabilen „Schönwetterlagen“ abhängen,<br />

mindert die Wahrscheinlichkeit, dass während der Bauphase kritische Schlechtwetterbedingungen<br />

mit hohen Kollisionsrisiken für ziehende Vögel vorkommen. Insgesamt wurden die Auswirkungen im<br />

dänischen OWP während der Bauphase als gering angesehen, wobei keine Aussagen zum nächtli-<br />

07.12.2010 Seite 334

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