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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

20<strong>08</strong> häufiger bei seitlichen Winden <strong>und</strong> mussten dies aktiv kompensierten, um das anvisierte Ziel<br />

zu erreichen.<br />

Als entscheidender Faktor zur Erklärung der saisonalen Variation des Zugverlaufs sind die Windverhältnisse<br />

zu nennen. Aus einer Kombination von Windrichtung in Bezug zur Zugrichtung <strong>und</strong> der<br />

Windstärke lässt sich die Rückenwindkomponente (TWC=Tail wind component) errechnen, die Informationen<br />

über Windunterstützung (positive TWC) bzw. Gegenwind (negative TWC) gibt. Für die<br />

Zugphasen, in denen auch mittels Zielfolgeradar gearbeitet wurde, werden die Wettereinflüsse auf<br />

den Verlauf des Kranichzuges betrachtet.<br />

Im Herbst 2005 herrschte in den langen Phasen ohne (18. September bis 2. Oktober) bzw. mit geringem<br />

Kranichzug (8. bis 12. Oktober) Windrichtungen um S bis SE vor, die mit Gegenwindsituationen<br />

für die ziehenden Kraniche verb<strong>und</strong>en waren (negative Werte für Rückenwindkomponente; Abb.<br />

104). Am Massenzugtag 15. Oktober 2005 drehte der Wind auf nördliche Richtungen, <strong>und</strong> die meisten<br />

Kraniche überquerten an diesem Tag bei starkem Rückenwind die Ostsee. Der Zug vom 3. bis 7.<br />

Oktober 2005 fand ohne ausgeprägte Windunterstützung statt (Rückenwindkomponente um 0, Abb.<br />

104). Offensichtlich brachen nach der sehr langen Phase mit starkem Gegenwind viele Kraniche<br />

auch bei suboptimalen Bedingungen auf.<br />

Während des Herbstzuges 20<strong>08</strong> gab es bis Ende September immer wieder Tage mit „gutem“ Kranichzug<br />

– insgesamt herrschte in dieser Phase Wind aus NE bis E, woraus an den meisten Zugtagen<br />

eine positive Rückenwindkomponente resultierte. Am Tag mit der höchsten Zugintensität<br />

(07.10.20<strong>08</strong>; mit ca. 2.900 Kranichen jedoch weit weniger als am Massenzugtag im Herbst 2005 mit<br />

fast 10.000 Vögeln) herrschten südliche Winde, d.h. die Vögel flogen bei Gegenwind. Die Gründe<br />

hierfür lagen vermutlich v. a. in relativ guten Bedingungen im Aufbruchsgebiet.<br />

Im Frühjahr 2006 setzte der Kranichzug erst sehr spät ein (nur wenige Vögel zogen vor dem 27.<br />

März 2006), obwohl im Verlaufe des März die Windbedingungen zeitweise gut waren (d.h. Rückenwind).<br />

Dass trotzdem keine Kraniche in Richtung Schweden abzogen, ist mit niedrigen Temperaturen<br />

aufgr<strong>und</strong> eines sehr stabilen kontinentalen Hochdrucksystems zu erklären. Bis Ende März lagen<br />

die Temperaturen um Null Grad mit Nachtfrösten <strong>und</strong> zeitweisem Schneefall <strong>und</strong> die Brutgebiete in<br />

Schweden waren noch vereist. Der Kranichzug setzte dann genau an dem Tag ein, an dem die<br />

Temperaturen um fast 10 ° stiegen (27. März 2006), <strong>und</strong> in den Folgetagen herrschte mit südwestlichen<br />

Winden ausschließlich Rückenwind.<br />

Für jede Zugsaison galt, dass an allen Tagen mit stärkerem Kranichzug Sichtweiten von mindestens<br />

20 km herrschten.<br />

07.12.2010 Seite 190

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