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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

(2007a) <strong>und</strong> CARLSSON et al. (2007) weisen der Kumulation durch eine Vielzahl von Rammschlägen<br />

eine entscheidende Bedeutung bei.<br />

Zur Beurteilung der Auswirkungen von Schallemissionen auf Fische werden in TÜV NORD (2010b)<br />

folgende Verletzungskriterien angegeben:<br />

Spitzenpegel L peak alle Fische:<br />

Kumulativer SEL-Wert Fische > 2 g:<br />

Kumulativer SEL-Wert Fische < 2 g:<br />

206 dB re 1 µPa<br />

187 dB re 1 µPa<br />

183 dB re 1 µPa<br />

Derzeit ist für den Bau der OWEA des Windparks ARCADIS Ost 1 eine Jacketgründung als Pfahlgründung<br />

mit acht Pfählen je Anlage vorgesehen (ARCADIS 2010a). Für 70 Anlagen ergeben sich<br />

damit 560 Pfähle, die in den Untergr<strong>und</strong> gerammt werden. Dabei wird meist das Impulsrammverfahren<br />

angewendet. In der Literatur sind pro Pfahl 500 bis 2.200 Rammschläge bei 2 bis 35 Schlägen<br />

pro Minute angegeben. An einem Tag kann beim Einsatz einer Ramme mit bis zu 8.800 Rammschlägen<br />

gerechnet werden. Die Geräuschentwicklung beim Rammen hängt vom Durchmesser der<br />

Pfähle <strong>und</strong> dem Untergr<strong>und</strong> ab. Bei den Rammarbeiten für die Plattform FINO 3 lagen die maßgebenden<br />

Geräusche bei 100 bis 630 Hz mit Pegeln zwischen 150 <strong>und</strong> 170 dB re 1 µPa (NEHLS et al.<br />

20<strong>08</strong>). In der Literatur finden sich Schalldruckpegel für das Rammen von Pfählen von 196 bis 218 dB<br />

re 1 µPa <strong>und</strong> einem Mittelwert von 211 dB re 1 µPa. Die Spitzenpegel werden im Mittel mit 230 dB re<br />

1 µPa angegeben. Für die Versorgungsschiffe wird von einem Schallpegel von 165 dB re 1 µPa<br />

ausgegangen (nach KNUST et al. 2003, vgl. TÜV NORD 2010b). Dieser Schalleintrag kann über einen<br />

längeren Zeitraum anhalten.<br />

Unter Anwendung der oben aufgeführten Verletzungskriterien <strong>und</strong> unter der Annahme einer Hauptfrequenz<br />

der Rammimpulse von 125 Hz (s. Kap. 3.3.15.1), ergeben sich die in Tab. 111 dargestellten<br />

Entfernungen zur Einhaltung der Verletzungskriterien. Unter der Annahme, dass für das Rammen<br />

eines Pfahls etwa 2.000 Schläge benötigt werden, ergibt sich damit für Fische >2 g eine Entfernung<br />

von 7 km, ab der der kumulative SEL-Wert unterschritten wird. Für kleinere Fische beträgt die<br />

Entfernung 11,7 km zur Schallquelle.<br />

Tab. 111:<br />

Abstände berechnet<br />

für Kriterien<br />

Entfernungen zur Einhaltung der Verletzungskriterien beim Rammen für Fische<br />

(Quelle: TÜV NORD 2010b)<br />

Anzahl<br />

Impulse<br />

Entfernung [m] zur Einhaltung der Kriterien<br />

Fische > 2 g<br />

Fische < 2 g<br />

SEL 1) L PEAK SEL 1) L PEAK<br />

effektiver Ruhewert 150 dB - 150 dB -<br />

Einhaltung 1 11.700 - 11.700 -<br />

Verletzung 187 dB 206 dB 183 dB 206 dB<br />

Unterschreitung 1 45 45 90 45<br />

500 3.000 - 5.300 -<br />

1.000 4.600 8.000<br />

2.000 7.000 11.700<br />

4.000 10.400 11.700<br />

8.000 11.700 11.700<br />

1) Wenn der erforderliche Abstand zur Einhaltung des SEL- bzw. Spitzenpegelkriteriums durch den Ruhewert<br />

(von da an erfolgt keine Akkumulation der SEL-Pegel) bestimmt wird, wird der Wert kursiv geschrieben.<br />

Schallemissionen werden großräumig zu Flucht- <strong>und</strong> Vermeidungsreaktionen einiger Fischarten<br />

führen. Vergrämungen dieser Art sind als kurzfristig anzusehen, da sich die geflüchteten Fische an<br />

die Reizquelle gewöhnen oder nach deren Wegfall ins Gebiet zurückkehren werden. Da die Schal-<br />

07.12.2010 Seite 319

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