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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus), Code: 1330<br />

Erteilung einer Ausnahme nach § 45 (7) BNatSchG erforderlich?<br />

nein Prüfung endet hiermit<br />

ja<br />

(<strong>Punkt</strong> 4 ff.)<br />

8.1.13 Kleiner Abendsegler, Kleinabendsegler<br />

Kleiner Abendsegler, Kleinabendsegler (Nyctalus leisleri), Code: 1331<br />

1. Schutz- <strong>und</strong> Gefährdungsstatus<br />

FFH-Anhang II-Art Rote Liste-Status mit Angabe Einstufung Erhaltungszustand BGR<br />

FFH-Anhang IV-Art RL D, Kat. D FV günstig / hervorragend<br />

europäische Vogelart RL M-V, Kat. 1 U1 ungünstig / unzureichend<br />

streng geschützte Art<br />

U2 ungünstig - schlecht<br />

nach § 7 BNatSchG<br />

2. Charakterisierung<br />

2.1 Lebensraumansprüche <strong>und</strong> Verhaltensweisen<br />

Sommerquartiere befinden sich überwiegend in Baumhöhlen oder -spalten, zum Teil in großer Höhe, seltener an Gebäuden<br />

(FUHRMANN et al. 2002, SCHORCHT 2002). Dabei wechseln Wochenstuben wie Einzeltiere in unregelmäßigen Zeitabständen<br />

das Quartier. So entstehen Quartierkomplexe, die bis zu 50 Einzelquartiere umfassen können (MESCHEDE & HELLER 2000).<br />

Die Jagdgebiete liegen sowohl in Wäldern als auch im Offenland, an Gewässern <strong>und</strong> an beleuchteten Plätzen <strong>und</strong> Strassen<br />

im Siedlungsbereich. Dabei entfernen sich die Tiere bis zu 17 km von ihrem Quartier <strong>und</strong> wechseln rasch von einem<br />

Jagdgebiet zum nächsten (HARBUSCH 2002, SCHORCHT 2002). Die Ernährung ist opportunistisch <strong>und</strong> besteht nach SHIEL et<br />

al. (1998) aus weichhäutigen Insekten, wie Schmetterlingen, Hymenopteren <strong>und</strong> Dipteren. Männchen beziehen zur<br />

Paarungszeit Balzquartiere, die oft im Singflug umflogen werden. Kleinabendsegler sind Fernwanderer. Ihre Winterquartiere<br />

liegen oftmals 400 – 1.100 km <strong>und</strong> mehr von den Sommerlebensräumen entfernt (ROER 1989, OHLENDORF et al. 2001). Dort<br />

überwintern sie in Baumhöhlen, seltener auch in Fledermauskästen oder an Gebäuden<br />

(http://interweb1.hmulv.hessen.de/imperia/md/content/internet/pdfs/naturschutz<strong>und</strong>forsten/fortsetzungnatura2000<br />

/nyctalus_leisleri_steckbrief_200<strong>3.pdf</strong>). Im Internet werden Wanderstrecken werden von 1.568 km angegeben<br />

(http://www.nabu.de/tiere<strong>und</strong>pflanzen/saeugetiere/fledermaeuse/news/04687.html).<br />

Typische Waldfledermaus, die vor allem in Laubwäldern mit hohem Altholzbestand, seltener in Parkanlagen <strong>und</strong> Streuobstwiesen<br />

zu Hause ist. Der Kleinabendsegler jagt auch in Wäldern. Als Quartiere dienen bevorzugt natürlich entstandene<br />

Baumhöhlen, wie etwa Fäulnishöhlen oder nach Blitzschlag überwallte Spalten. Alternativ werden auch Spechthöhlen oder<br />

Fledermauskästen angenommen. Im Winter werden vereinzelt auch Gebäude besiedelt. Wochenstuben umfassen 20 bis 50<br />

Tiere. Die Wochenstuben werden im Zeitraum von Anfang Mai bis Mitte / Ende August besetzt. Als Wanderfledermaus legt<br />

der Kleinabendsegler saisonal weite Strecken gen Nordost bzw. Südwest, in Einzelfällen von bis zu 1.500 km zurück<br />

(http://www.lfa-fledermausschutz-mv.de/Kleinabendsegler.76.0.html).<br />

Es ergibt sich eine Kollisionsgefährdung mit den OWEA, die besonders die sich drehenden Rotoren betrifft, da Fledermäuse<br />

oft im Rotorenbereich nach Insekten jagen. Aktuelle Hypothesen kanadischer Wissenschaftler gehen davon aus, dass eine<br />

Gefährdung der Fledermäuse nicht durch Kollisionen mit den WEA besteht, sondern durch das Barotrauma aufgr<strong>und</strong> des<br />

Unterdrucks in der Nähe der Rotoren (Link siehe Rauhautfledermaus).<br />

2.2 Verbreitung in Deutschland / Mecklenburg-Vorpommern<br />

Deutschland:<br />

Der Kleinabendsegler ist in Deutschland flächendeckend verbreitet, aber nirgends häufig. Das Hauptverbreitungsgebiet der<br />

Art reicht bis an die südliche Ostseeküste (http://www.lfa-fledermausschutz-mv.de/Kleinabendsegler.76.0.html). Für<br />

Deutschland liegen aus den meisten B<strong>und</strong>esländern Wochenstuben-Nachweise vor. Im Norden <strong>und</strong> Nordwesten sind die<br />

07.12.2010 Seite 599

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