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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Lappentaucher, Kormoran, Reiher, Schwäne, Kranich<br />

Der Rothalstaucher war die am häufigsten ziehende Lappentaucher-Art (> 100 Ind. im Frühjahr <strong>und</strong><br />

Herbst), gefolgt vom Haubentaucher. Ohrentaucher <strong>und</strong> Schwarzhalstaucher stellten dagegen Ausnahmeerscheinungen<br />

dar. Kormorane wurden mit >2.000 Individuen sowohl im Frühjahr als auch im<br />

Herbst beobachtet, die Bewegungen waren jedoch wenig gerichtet, so dass hier vermutlich vor allem<br />

Nahrungsflüge vorlagen. Basstölpel, Silberreiher, Weiss- <strong>und</strong> Schwarzstorch sind als seltene Zugvögel<br />

zu werten. Ziehende Schwäne waren nur relativ selten zu beobachten (vor allem im Frühjahr:<br />

713 bzw. 824 Ind., im Herbst zogen v.a. Höckerschwäne in geringer Zahl: 167 als Summe mit unbestimmten<br />

Schwänen). Zwergschwäne waren im Frühjahr dabei weniger häufig als Höcker- <strong>und</strong> Singschwäne.<br />

Zahlenmäßige Daten zum Kranichzug sind dem gesonderten Abschnitt oben zu entnehmen.<br />

Gänse<br />

Als Summe über alle Gänsearten war das Zugaufkommen im Frühjahr <strong>und</strong> im Herbst etwa gleich<br />

hoch (im Bereich von ca. 3.300 bis 3.600 Ind.). Als häufigste Art war die Weisswangengans zu beobachten,<br />

wobei die Herbstzahlen etwas über den Frühjahrszahlen lagen (Herbst 20<strong>08</strong>: 1.862, Frühjahr<br />

2007: 1.377, 20<strong>08</strong>: 1.482). Alle anderen Arten traten mit Individuenstärken von weit unter 1.000<br />

Ind. auf. Die Ringelgans kam fast ausschließlich im Herbst vor (502 Individuen, gegenüber 12 <strong>und</strong><br />

26 im Frühjahr), während Blässgänse im Frühjahr stärker vertreten waren. Bei Kanada-, Grau- <strong>und</strong><br />

Saatgans waren die Individuenzahlen im Frühjahr <strong>und</strong> Herbst vergleichbar. Generell war die Stetigkeit<br />

des Gänsezuges sehr gering, d.h. er war nicht kontinuierlich, sondern beschränkte sich auf relativ<br />

wenige Tage. Feldgänse (Bläss-, Saat-, Graugans sowie Kanadagans) ziehen auch verstärkt von<br />

Schweden / Finnland kommend eher in Richtung N-S, so dass die „richtige“ Zugrichtung (hier dargestellt<br />

ist W-E bzw. E-W-Zug) bei diesen Arten anders liegt <strong>und</strong> die Prozentsätze deshalb oft gering<br />

sind.<br />

Meeresenten / sonstige Enten <strong>und</strong> Säger<br />

Die mit Abstand häufigste Zugvogelart vor der Küste von Kap Arkona war die Trauerente, die mit<br />

sehr hoher Stetigkeit (99 / 100%, ohne 2005) beobachtet wurde. Die Zugrichtungen entsprachen mit<br />

hohen Prozentsätzen den jahreszeitlich erwarteten Werten (z.B. Jahr 20<strong>08</strong>: 91% östlich im Frühjahr,<br />

84% westlich im Herbst). Ein Jahreszeitenvergleich für das Jahr 20<strong>08</strong> macht deutlich, dass der<br />

Trauerentenzug vor Rügen im Frühjahr deutlich stärker ausgeprägt war als im Herbst (240.093 östlich<br />

ziehende im Frühjahr 20<strong>08</strong>, 94.752 westlich ziehende im Herbst 20<strong>08</strong>). Eiderenten wurden dagegen<br />

im Herbst in größeren Anzahlen beobachtet als im Frühjahr (allerdings mit geringerer Stetigkeit).<br />

Der Zug im Herbst war dabei sehr gerichtet (98% nach W, 20<strong>08</strong>), während im Frühjahr auch<br />

viele Bewegungen in entgegengesetzte Richtung vorkamen (z. B. nur 59% in Richtung W, 20<strong>08</strong>),<br />

was auf einen hohen Anteil regionaler (Nahrungs-)Flüge hindeutet. Samtenten zeigten dagegen im<br />

Herbst wenig gerichtete Zugbewegungen, während im Frühjahr >90% in Richtung E flogen. Zahlenmäßig<br />

lagen die Frühjahrs- <strong>und</strong> Herbstwerte in vergleichbaren Größenordnungen (ca. 600 bis 1.200<br />

Ind.). Eisenten zeigten insbesondere im Frühjahr einen relativ hohen Anteil von „falschen“ Richtungen<br />

(ca. 22%), was wahrscheinlich auf lokale Vögel zurückzuführen ist. In Küstennähe waren regelmäßig<br />

größere Anzahlen rastender Eisenten zu beobachten. Insgesamt war der Eisentenzug im<br />

Frühjahr jedoch deutlich ausgeprägter als im Herbst (>10.000 im Frühjahr; < 400 im Herbst).<br />

Unter den „Nicht-Meeresenten“ dominierte die Pfeifente mit hohen Zahlen im Herbst (20<strong>08</strong>: 6.592<br />

gegenüber 795 im Frühjahr 20<strong>08</strong> / 1.485 Frühjahr 2007) <strong>und</strong> einem durchweg sehr gerichteten Zug.<br />

Als weitere häufige Arten traten Bergenten (gerichteter Zug nur im Frühjahr) <strong>und</strong> Stockenten auf.<br />

Als Durchzügler kam vor allem im Frühjahr der Mittelsäger vor (>1.200 Ind.); im Herbst lagen die<br />

Zahlen mit ca. 800 Ind. im Jahr 20<strong>08</strong> deutlich darunter.<br />

07.12.2010 Seite 199

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