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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Große Bartfledermaus (Myotis brandti = brandtii), Code: 1320<br />

Strukturen, wie Hecken, Waldränder <strong>und</strong> Gräben (TAAKE 1992, DENSE & RAHMEL 2002). Ein Tier kann mehrere Jagdgebiete<br />

in einer Nacht aufsuchen, wobei zwischen Quartier <strong>und</strong> Jagdgebiet zum Teil Distanzen von über 10 km zurückgelegt<br />

werden. Als Winterquartiere sind Höhlen, Stollen <strong>und</strong> Keller beschrieben, wo sie teilweise frei hängen oder sich in Spalten<br />

verkriechen (TUPINIER 2001). Zwischen Sommer- <strong>und</strong> Winterquartier liegen bis zu 250 km, im Extremfall auch bis 800 km<br />

(HANÁK 1987). Zur Wochenstubenzeit werden Jagdgebiete im näheren Umfeld der Wochenstuben genutzt (Homerange 1 bis<br />

5 km², Fernflüge sind möglich) (MESCHEDE & HELLER 2000). Die Wochenstuben werden von Anfang Mai bis Mitte / Ende<br />

August besetzt (http://www.lfa-fledermausschutz-mv.de/Grosse-Bartfledermaus.66.0.html).<br />

Winterquartiere sind vorwiegend in mäßig feuchten bis feuchten <strong>und</strong> frostfreien Bauten wie Kellern, Bunkern <strong>und</strong> Festungsanlagen<br />

vorzufinden. Saisonale Wanderungen zwischen Sommer- <strong>und</strong> Winterlebensraum liegen zwischen 10 <strong>und</strong> 50 km<br />

(270 km), die Wanderrichtung vorwiegend Nord-Süd gerichtet (SCHOBER & GRIMMBERGER 1998, STEFFENS et al. 2004)<br />

Es ergibt sich eine Kollisionsgefährdung mit den OWEA, die besonders die sich drehenden Rotoren betrifft, da Fledermäuse<br />

oft im Rotorenbereich nach Insekten jagen. Aktuelle Hypothesen kanadischer Wissenschaftler gehen davon aus, dass eine<br />

Gefährdung der Fledermäuse nicht durch Kollisionen mit den WEA besteht, sondern durch das Barotrauma aufgr<strong>und</strong> des<br />

Unterdrucks in der Nähe der Rotoren (Link siehe Rauhautfledermaus).<br />

2.2 Verbreitung in Deutschland / Mecklenburg-Vorpommern<br />

Deutschland:<br />

Die Art ist in Deutschland in fast allen B<strong>und</strong>esländern nachgewiesen, aber nirgends häufig. (MESCHEDE & HELLER 2000). In<br />

Deutschland sind Wochenstuben aus verschiedenen Landesteilen mit einer leichten Häufung im Norden bekannt (BOYE et al.<br />

1999). In SH gibt es wenige Nachweise von Einzeltieren in Sommer- <strong>und</strong> Winterquartieren. Bisher wurde für SH nur eine<br />

Wochenstube bekannt. Säugende Weibchen lassen in SH jedoch auf weitere Wochenstuben schließen (BORKENHAGEN<br />

1993, BOYE 1993, HARRJE 1990, AGF zit. in BORKENHAGEN 2001)<br />

Mecklenburg-Vorpommern:<br />

In M-V wird eine flächige Verbreitung mit lokal stark unterschiedlichen Bestandsdichten angenommen. Der Verbreitungsschwerpunkt<br />

befindet sich nach derzeitiger Kenntnis in alten, feuchten <strong>und</strong> strukturreichen Laubwäldern. Die Große Bartfledermaus<br />

wird nur vereinzelt in Winterquartieren nachgewiesen (Datenbank LFA Fledermausschutz M-V zit. in http://www.lfafledermausschutz-mv.de/Grosse-Bartfledermaus.66.0.html).<br />

(Quelle: http://www.lfa-fledermausschutz-mv.de/Grosse-Bartfledermaus.66.0.html)<br />

2.3 Verbreitung im Untersuchungsraum<br />

nachgewiesen<br />

potenziell möglich<br />

Es fanden keine Fledermausuntersuchungen statt <strong>und</strong> es liegen keine Erkenntnisse aus der Literatur vor, da auch in vergangenen<br />

Zeiten außerhalb von Inseln oder anthropogenen Installationen wie Gasbohrinseln keine Fledermausuntersuchungen<br />

stattfanden. Ein Vorkommen von überfliegenden Einzelexemplaren ist nur im theoretischen worst-case-Szenario im<br />

Vorhabensgebiet anzunehmen.<br />

07.12.2010 Seite 593

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