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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

der Wärme- <strong>und</strong> Lichtemissionen der Turbinen vermehrt Insekten ansammelten, welche nahrungssuchende<br />

Fledermäuse anlockten (AHLÉN 2003). Diese zeigten keine Scheu vor den sich bewegenden<br />

Rotorblättern <strong>und</strong> jagten auch dazwischen (AHLÉN et al. 2007). Dabei können sie „durch Nachlaufströmungen<br />

<strong>und</strong> Turbulenzen mit dem Turm kollidieren.“ (SKIBA 2007) BAERWALD et al. (20<strong>08</strong>)<br />

gehen davon aus, dass der Großteil von an Onshore-Windenergieanlagen getöteten Fledermäusen<br />

durch innere Verletzungen infolge des Unterdrucks, der durch die drehenden Rotoren entsteht (Barotrauma),<br />

starb. BARCLAY et al. (2007) zeigten, dass die Zahl verunglückter Fledermäuse im Gegenteil<br />

zu Vögeln mit der Höhe der Windenergieanlagen zunahm. Sie führten das auf die geringere<br />

Flughöhe von Fledermäusen im Vergleich zu nachtfliegenden Vögeln zurück.<br />

Da Fledermäuse bevorzugt bei sehr schwachem Wind oder Windstille auf dem Meer jagen, besteht<br />

unter diesen Bedingungen <strong>und</strong> in Betrieb befindlichen Windenergieanlagen die größte Gefahr für<br />

Unfälle. Ebenfalls ausschlaggebend ist der Standort der Anlagen. Gebiete mit einem hohen Aufkommen<br />

an Insekten werden regelmäßig von nahrungssuchenden Fledermäusen aufgesucht,<br />

wodurch das Risiko für Unfälle steigt.<br />

Die Auswirkungen von Kollisionen sind lokal <strong>und</strong> dauerhaft. Die Intensität wird als hoch eingestuft,<br />

da Tiere höchstwahrscheinlich verletzt oder getötet werden. Da der Zug über das Vorhabensgebiet<br />

möglicherweise sehr verstreut stattfindet (vgl. Kap. 3.2.14.2), ergeben sich geringe Struktur- <strong>und</strong><br />

Funktionsbeeinflussungen für das Schutzgut Fledermäuse.<br />

Lärm- <strong>und</strong> Lichtemissionen<br />

Die These der Anlockung durch Geräusche konnte bisher weder bestätigt noch widerlegt werden<br />

(AHLÉN 2003). Daher kann keine Aussage zur direkten Wirkung von Lärm auf das Schutzgut Fledermäuse<br />

gemacht werden. Auch über die direkten Auswirkungen von Licht auf Fledermäuse ist<br />

nichts bekannt. Allerdings konnten AHLÉN et al. (2007) zeigen, dass sich vermutlich aufgr<strong>und</strong> der<br />

Wärme- <strong>und</strong> Lichtausstrahlung vermehrt Insekten in der Nähe der Turbinen aufhalten <strong>und</strong> nahrungssuchende<br />

Fledermäuse anlocken. Damit erhöht sich die Gefahr eines Zusammenstoßes mit den<br />

drehenden Rotorblättern (vgl. Kap. 3.2.14.2). Die Auswirkungen von Lärm <strong>und</strong> Licht werden als lokal,<br />

dauerhaft <strong>und</strong> von geringer Intensität eingestuft <strong>und</strong> ergeben somit geringe Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen.<br />

3.3.14.4 Beschreibung <strong>und</strong> Bewertung der Nullvariante für Fledermäuse<br />

Bestände <strong>und</strong> Verbreitung der über die Ostsee ziehenden Fledermausarten sind v.a. aufgr<strong>und</strong> der<br />

hohen Wanderdynamik nicht abschließend erfasst <strong>und</strong> auch Zugmuster sind weitgehend unbekannt.<br />

Mit dem aktuellen Kenntnisstand lässt sich die Bestandsentwicklung nicht abschätzen oder prognostizieren.<br />

Somit ist auch die Abschätzung der voraussichtlichen Entwicklung des Schutzgutes bei<br />

Nichtumsetzung des geplanten Windparks nur eingeschränkt möglich. Fledermäuse werden indirekt<br />

durch die Auswirkungen der Klimaveränderung auf ihre Nahrungsorganismen (Insekten) betroffen<br />

sein. Diese Entwicklung ist jedoch unabhängig von der Durchführung / Nichtdurchführung des Vorhabens.<br />

3.3.14.5 Ergebniszusammenfassung der Darstellung <strong>und</strong> Bewertung der Wirkungen<br />

auf Fledermäuse<br />

Aufgr<strong>und</strong> der erheblichen Wissenslücken bzgl. der Wanderungen von Fledermäusen über die Ostsee<br />

<strong>und</strong> wenigen Daten über die Auswirkungen von OWEA auf Fledermäuse ist es schwierig Aussagen<br />

hinsichtlich des geplanten Windparks zu treffen. Der Bau von Windparks im Meer birgt ein begründetes<br />

Risiko für Zusammenstöße von Fledermäusen mit den Anlagen. Es kann angenommen<br />

werden, dass ziehende Fledermäuse das Vorhabensgebiet überqueren, es ist jedoch nicht bekannt,<br />

in welchem Umfang welche Arten betroffen sein können. Durch verschiedene Maßnahmen (s. Kap.<br />

07.12.2010 Seite 343

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