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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Betriebsbedingte Vorhabenswirkungen<br />

‣ Geräuschemissionen<br />

‣ Visuelle Unruhe<br />

‣ Erzeugung von Wärme <strong>und</strong> magnetischen Feldern<br />

‣ Wartungs-, Instandhaltungs- <strong>und</strong> Reparaturarbeiten<br />

3.3.15.1 Bau- <strong>und</strong> rückbaubedingte Auswirkungen Meeressäuger<br />

Geräuschemissionen durch Bauarbeiten, Verlege- <strong>und</strong> Hilfsschiffe<br />

Beim Bau der Windenergieanlagen werden Lärmemissionen sowohl durch die Bauarbeiten als auch<br />

durch die Baufahrzeuge auftreten. Die Wirkungen von Schallemissionen auf marine Säuger werden<br />

in Abhängigkeit von der Entfernung zur Schallquelle in vier Wirkungszonen unterteilt:<br />

1) Zone der Hörbarkeit: das Signal kann gehört werden, aber es entsteht keinerlei Beeinträchtigung.<br />

Es erfolgt keine Reaktion.<br />

2) Zone der Reaktion: es erfolgt eine physiologische oder Verhaltensreaktion. Als Verhaltensreaktionen<br />

können vorkommen: erhöhte Aufmerksamkeit (Vigilanz), Aufschrecken / Panik,<br />

Unterbrechung von Verhaltensweisen (Jagen, Ruhen, Wandern, soziale Interaktion),<br />

Scheuchwirkung durch Schalleintrag in den Wasserkörper, Vermeidungsreaktion, evtl. kurzbis<br />

langfristige Vertreibung aus dem Problemgebiet.<br />

3) Zone der Maskierung: die Schallquelle ist laut genug, um die Kommunikation oder das Sonar<br />

mariner Säugetiere zu maskieren. Andere Geräusche (Nahrung / Umwelt) können vermindert<br />

oder nicht mehr wahrgenommen werden. Tiere oder Populationen können signifikant<br />

beeinträchtigt werden.<br />

4) Zone des Hörverlustes, des Unbehagens, der Verletzung: in unmittelbarer Nähe zur Schallquelle<br />

ist das Signal so stark, dass es ein Tier verletzen <strong>und</strong> die Höreigenschaften dauerhaft<br />

beeinträchtigen kann; im Extremfall letale Folgen. Bei einigen gestrandeten Zahnwal- <strong>und</strong><br />

Robbenarten fanden KETTEN (1999, 2002) <strong>und</strong> DEGOLLADA et al. (2003) Verletzungen des<br />

Trommelfells <strong>und</strong> teilweise Zerstörungen des Innenohres als mögliche Folgen anthropogenen<br />

Schalleintrages.<br />

Die genannten Zonen sind weiterhin abhängig von verschiedenen Parametern wie<br />

‣ den Höreigenschaften der untersuchten Art,<br />

‣ dem Schallpegel der Schallquelle,<br />

‣ dem Hintergr<strong>und</strong>lärm <strong>und</strong><br />

‣ der Schallausbreitung im <strong>Raum</strong>.<br />

Für die Beurteilung anthropogener Auswirkungen sind die Zonen zwei bis vier von besonderer Bedeutung.<br />

Da unter Experten Einigkeit herrscht, dass Schädigungen zu vermeiden sind, wird hier der<br />

Schwerpunkt auf die vierte Zone gelegt. Auch ist die Kenntnislage bezüglich der beiden anderen<br />

Zonen sehr lückenhaft.<br />

Die Zone der Hörbarkeit wird bei Meeressäugern durch die Hörschwelle charakterisiert (s. Abb. 149).<br />

Der Hörbereich von Schweinswalen <strong>und</strong> Seeh<strong>und</strong>en reicht von 0,1 kHz bis etwa 150 kHz, wobei die<br />

größte Hörempfindlichkeit bei etwa 10 bis 100 kHz liegt.<br />

07.12.2010 Seite 345

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