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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Auswirkungsprognose Schutzgut Tiere<br />

Bei der Zusammenstellung der Unterlagen traten Schwierigkeiten auf im Zusammenhang mit:<br />

‣ Kenntnislücken über die Verteilung, über Bewegungsmuster, Wanderungen, die Bestandsdichten,<br />

saisonale Aufenthaltsräume von Rast- <strong>und</strong> Zugvögeln sowie das Ausmaß interannueller<br />

Schwankungen im betreffenden Meeresgebiet (bislang wurden nur wenige Untersuchungen<br />

durchgeführt; ähnliches gilt auch für die Schweinswale <strong>und</strong> Robben: Die Methoden<br />

zur Erfassung von Bestandsdichten von Seevögeln <strong>und</strong> Meeressäugern weisen einige<br />

Schwierigkeiten auf, über den Fledermauszug ist bisher kaum etwas bekannt),<br />

‣ derzeit ist es nur beschränkt möglich, einige projektspezifische Wirkungen zu erfassen (insbesondere<br />

Schall; frühes technisches Planungsstadium),<br />

‣ noch nicht ausreichenden Kenntnissen über die Wirkungen größerer Offshore-<br />

Windparkprojekte auf die verschiedenen Schutzgüter (besonders Langzeiteffekte),<br />

‣ unzureichenden Kenntnissen über die Auswirkungen von Rammarbeiten zur Gründung von<br />

OWP auf Meeressäuger<br />

‣ nur geringem Wissensstand über mögliche kumulative Auswirkungen von Offshore-<br />

Windparks auf den Vogelzug (BSH 2009a, S. 310: „Es ist allerdings einzuräumen, dass diese<br />

Prognose nach dem bisherigen Stand von Wissenschaft <strong>und</strong> Technik unter Prämissen<br />

abgegeben wird, die noch nicht geeignet sind, die Gr<strong>und</strong>lage für das Schutzgut auf befriedigende<br />

Weise abzusichern.“)<br />

Auswirkungsprognosen können derzeit meist nur durch Analogieschlüsse erstellt werden, da es<br />

bisher einen noch zu geringen Wissensstand aus Untersuchungen über mögliche Umweltbeeinflussungen<br />

von Offshore-Windparks gibt. Es kann jedoch zunehmend auf Untersuchungsergebnisse zur<br />

Errichtung <strong>und</strong> zum Betrieb bestehender Offshore-Windparks (insbesondere schwedische <strong>und</strong> dänische<br />

OWP, vor allem „Horns Rev 1“, „Horns Rev 2“ <strong>und</strong> „Nysted“) <strong>und</strong> anderen Offshore-Bauwerken<br />

(FINO I, II, III) zurückgegriffen werden. Außerdem liegen bereits erste Erkenntnisse zum ersten<br />

deutschen OWP „alpha ventus“ vor.<br />

In den betreffenden Fachkapiteln wird dargestellt, inwieweit noch ungesicherte Annahmen zur<br />

Gr<strong>und</strong>lage von Bewertungen gemacht werden mussten. Die Heranziehung sogenannter worst-case-<br />

Betrachtungen stellt in solchen Fällen eine wissenschaftlich anerkannte konservative Risikoeinschätzung<br />

dar (vgl. THYSSEN 2009).<br />

Auswirkungsprognose Schutzgut Boden/ Wasser<br />

Die bisherigen geologischen Untersuchungen sind Voruntersuchungen, die eine Grobabschätzung<br />

der Sedimentverhältnisse im Vorhabensgebiet vermitteln. Erst die Baugr<strong>und</strong>untersuchungen im weiteren<br />

Planungsverlauf erlauben belastbare quantitative Aussagen zu den Auswirkungen auf das<br />

Schutzgut Boden, soweit Kenntnislücken <strong>und</strong> unzureichende Wissensstände hinsichtlich einzelner<br />

Gründungsoptionen bestehen.<br />

Im maringeologischen <strong>und</strong> sedimentologischen Gutachten des TÜV NORD (2010a: 44) wurde ausgeführt:<br />

„Zu den möglichen benthosökologischen Folgen des zusätzlichen Angebots von Hartsubstratflächen<br />

in Gebieten des Arkonabeckens, deren benthales Artenspektrum derzeit durch komplettes<br />

Fehlen (Flora) bzw. eine teilweise relativ hohe Biomasse bei geringer Anzahl opportunistischer Arten<br />

(Fauna) gekennzeichnet ist, liegen dagegen bereits Ergebnisse aus Untersuchungen an vergleichbaren<br />

Bauwerken in Nord- <strong>und</strong> Ostsee vor (ZETTLER & POLLEHNE 2006). Durch den zusätzlichen Biomasseeintrag<br />

im Bereich der OWEA-Gründungen ist danach lokal besonders in kritischen Jahreszeiten<br />

<strong>und</strong> unter besonderen meteorologischen Bedingungen (s. o.) mit anoxischen Bedingungen in<br />

den durch Kolkbildung geschaffenen Depressionen des Meeresbodens zu rechnen. Ob diese lokal<br />

07.12.2010 Seite 392

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