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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Möwen <strong>und</strong> Raubmöwen, Silbermöwe A184, Mantelmöwe A187, Sturmmöwe A182, Lachmöwe<br />

A179, Heringsmöwe A183, Zwergmöwe A177, Mittelmeermöwe, Steppenmöwe, Spatelraubmöwe<br />

im Untersuchungsgebiet beobachtet. Es handelt sich um den Zeitraum des Führjahrsdurchzuges der Art. Die Sichtungen bei<br />

den Flugzeugzählungen betrafen ebenfalls diesen Zeitraum. Entsprechend der lockeren Verteilung der Sichtungen im Seegebiet<br />

können Einzelindividuen das Vorhabensgebiet mit Puffer erreichen. Gleiches trifft für die Zwergmöwe zu. Bei den<br />

Schiffszählungen erfolgten drei Sichtungen auf dem Führjahrszug (März, April). Im Gegensatz wurde vom Flugzeug ein<br />

deutliches Maximum am 15. Dezember 2007 erreicht. Der Großteil der Vögel hielt sich südlich des Vorhabensgebietes auf.<br />

Da bei der Schiffszählung am 18.12.20<strong>08</strong> keine Zwergmöwen festgestellt wurden, handelt es sich um ein kurzzeitiges<br />

Durchzugereignis mit Schwerpunkt außerhalb des Vorhabensgebietes.<br />

Raubmöwen wurden an zwei Terminen beobachtet. Ein nicht näher bestimmter Vogel hielt sich Mitte Dezember 20<strong>08</strong> im<br />

Untersuchungsgebiet auf. Artbestimmt wurde eine schwimmende Spatelraubmöwe im April 20<strong>08</strong>.<br />

Detaillierte Informationen zu allen Arten sind im Seevogel-Gutachten (IFAÖ 2010d) enthalten.<br />

3. Prognose <strong>und</strong> Bewertung der Schädigung oder Störung nach §44 BNatSchG<br />

Zugriffsverbote:<br />

Das Vorhaben ist im Hinblick auf folgende Zugriffsverbote zu untersuchen:<br />

3.1 Fang, Verletzung, Tötung, Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen (§44 (1), Nr.1<br />

BNatSchG)<br />

Werden evtl. Tiere verletzt oder getötet? ja nein<br />

Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Vogelschlag kommt, ist gering. Die Gefahr einer Kollision mit technischen Bauwerken,<br />

wie beispielsweise Offshore-Windenergieanlagen, ist aufgr<strong>und</strong> der Flugfähigkeiten der Mantelmöwe <strong>und</strong> der anderen Arten<br />

als gering einzustufen (MENDEL et al. 20<strong>08</strong>). Aufgr<strong>und</strong> der hohen Flugaktivitäten der Mantelmöwe, die auch teilweise nachts<br />

erfolgen, kann es insbesondere bei schlechten Sichtbedingungen zu Kollisionen kommen, besonders da die Mantelmöwen<br />

oft auf Höhe der Rotoren fliegen (MENDEL et al. 20<strong>08</strong>). Der Wert im Windenergieanlagen-Sensitivitätsindex nach GARTHE &<br />

HÜPPOP (2004) liegt recht hoch in der vorderen Hälfte aller untersuchten Arten (18,3). Dies kommt daher, da Mantelmöwen<br />

die OWEA oft als Ruheplatz nutzen <strong>und</strong> sich auch von drehenden Rotoren nicht abschrecken lassen. Mantelmöwen gehören<br />

zur Gruppe der Gastvögel <strong>und</strong> Nahrungsgäste, bei der von einem erhöhten Kollisions- bzw. Gefährdungsrisiko ausgegangen<br />

werden muss.<br />

Der Wert im Windenergieanlagen-Sensitivitätsindex nach GARTHE & HÜPPOP (2004) liegt für die Silbermöwe im unteren<br />

Drittel aller untersuchten Arten (11,0). Dennoch kann es aufgr<strong>und</strong> der starken Flugaktivitäten auf See, der durchschnittlichen<br />

Flughöhe (auf Höhe der Rotoren) <strong>und</strong> den Nachtflügen insbesondere bei schlechten Sichtverhältnissen zu Kollisionen kommen<br />

(MENDEL et al. 20<strong>08</strong>).<br />

Am dänischen Windpark „Nysted“ flogen Möwen vor allem in den unteren 30 m (87%; KAHLERT et al. 2000), während BLEW<br />

et al. (20<strong>08</strong>) Möwen vornehmlich der Höhenschicht 5-110 m zuordneten. Mantelmöwen zeichnen sich durch eine gute bis<br />

sehr gute Manövrierfähigkeit aus. Die nächtliche Flugaktivität dieser Art wird als mittel eingestuft. Diese Bewertungen gelten<br />

auch für die anderen in diesem „Steckbrief“ zusammengefassten Arten.<br />

Die Flughöhe wird nachfolgend für die Zwergmöwe angegeben (Zugvogelgutachten, IFAÖ 2010a).<br />

Flughöhen (in%; 3 Höhenkategorien) Zwergmöwe im Herbst (H) <strong>und</strong> Frühjahr (F) des Jahres 20<strong>08</strong><br />

Art/Artengruppe Saison 50 m n Trupps Chi 2<br />

Zwergmöwe H 81 17 2 843<br />

F 86 13 1 124<br />

Die am häufigsten beobachtete Höhe ist hervorgehoben. * p

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