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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

3.8.2.2 Summation Artengruppe Fische<br />

Beunruhigungen durch Trübungen, Lärm, Vibration u. ä.<br />

Während der Betriebsphase sind keine erheblichen nachteiligen Umweltauswirkungen auf die Artengruppe<br />

Fische zu erwarten.<br />

Während der Bauphase sind die weitest reichenden kumulativen Auswirkungen mit den Schallimmissionen<br />

während der Rammarbeiten verb<strong>und</strong>en. Die aktuelle Diskussion über die Bewertung<br />

der Auswirkung von Rammschall berücksichtigt insbesondere die kumulative Wirkung der Vielzahl<br />

von Rammschlägen, die für jedes einzelne F<strong>und</strong>ament erforderlich sind. Da zwischen den einzelnen<br />

Schallereignissen vermutlich keine Erholung der Gewebe stattfindet, hängt das Ausmaß der Schädigung<br />

auch von der Anzahl der Einzelschallereignisse ab. THOMSEN et al. (2006) gehen davon aus,<br />

dass Rammschall in der direkten Umgebung der Schallquelle bei Hering <strong>und</strong> Kabeljau (Dorsch) zu<br />

physischen Schädigungen oder Verletzungen der Gewebe führen kann. Weitere mögliche Folgen<br />

sind Fluchtreaktionen. Der Wirkfaktor ist zwar von kurzer Dauer, aber von großer Ausdehnung.<br />

Die vom geplanten Offshore-Windpark „ARCADIS Ost 1“ ausgehenden Wirkungen könnten durch<br />

andere Offshore-Windparkvorhaben verstärkt werden, da im Prinzip die gleichen vorhabensbedingten<br />

Wirkfaktoren in einem räumlich zusammenhängenden Bereich im Lebensraum der Fische wirken.<br />

Da nicht für alle OWP die gleichen Gründungsvarianten favorisiert werden, sind auch die zu<br />

erwartenden Effektzonen für Hörschäden nicht gleich groß. Es ergeben sich jedoch im worst case-<br />

Fall in Summation große Effektzonen <strong>und</strong> Bereiche, aus denen die Fische zeitweise vertrieben würden.<br />

Ob sich die Effektzonen bei zeitgleichen Rammarbeiten überlagern, hängt von deren Abstand<br />

zueinander ab. Bei zeitgleichen Rammtätigkeiten in mehreren Parks würden große Flächen zeitgleich<br />

verlärmt. Bei sukzessiver Realisierung von Bauprojekten würden die Auswirkungen in ihrem<br />

räumlichen Umfang gemildert.<br />

Bei Betrachtung der konkreten Situation ist festzuhalten, dass die Realisierung genehmigter OWP<br />

von verschiedenen Faktoren abhängig ist <strong>und</strong> ein Zeitplan für den Bau der Windparks oder die Erstellung<br />

einer zeitlichen Abfolge kaum realitätsnah bewerkstelligt werden kann. Zurzeit liegen nur für<br />

„Baltic 2“ von EnBW Bek<strong>und</strong>ungen über den voraussichtlichen Baubeginn des OWP vor (vgl. Tab.<br />

124), so dass eine zeitliche Überlagerung mit anderen Vorhaben nicht ausgeschlossen werden kann<br />

(vgl. Artengruppe Meeressäuger, Kap. 3.8.2.5).<br />

Es ist also sowohl eine zeitliche als auch eine räumliche Überlagerung der Effektzonen für die Beeinträchtigung<br />

von Fischen möglich.<br />

Die Flächen der Offshore-Windparks werden aller Voraussicht nach nicht mehr fischereilich genutzt<br />

werden <strong>und</strong> stellen somit potenzielle Rückzugsgebiete dar. Diese „Schutzzone“ des beantragten<br />

Vorhabens gesellt sich mit der Umsetzung des Vorhabens zu den fischereifreien Gebieten der anderen<br />

betrachteten OWP. Aufgr<strong>und</strong> der weiträumigen Abstände zwischen den einzelnen Windparks<br />

sind jedoch keine synergistischen Wirkungen bzw. gegenseitige Beeinflussungen zu erwarten.<br />

Zusammenfassend sind unter Berücksichtigung möglicher kumulativer Wirkungen anderer Windpark-Vorhaben<br />

<strong>und</strong> unter der Maßgabe der Umsetzung der zum Bauzeitpunkt dem Stand der Technik<br />

entsprechenden <strong>und</strong> zumutbaren Maßnahmen zur Vermeidung <strong>und</strong> Minderung keine erheblichen<br />

kumulativen Auswirkungen für die Artengruppe Fische zu erwarten.<br />

3.8.2.3 Summation Artengruppe Vögel<br />

Vögel können durch Verluste von Lebensräumen (Nahrungs,- Rast- <strong>und</strong> Überwinterungsgebiete)<br />

aufgr<strong>und</strong> der Stör- bzw. Scheuchwirkung von OWEA, die „Zerschneidung“ ökologisch zusammenhängender<br />

Einheiten wie Rast- <strong>und</strong> Nahrungsgebiete von Seevögeln, die Barrierewirkung auf Zug-<br />

07.12.2010 Seite 378

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