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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii), Code: 1317<br />

<strong>und</strong> Klappläden angenommen, wobei es auch zu Vergesellschaftungen mit Großen <strong>und</strong> Kleinen Bartfledermäusen (Myotis<br />

brandtii <strong>und</strong> M. mystacinus) <strong>und</strong> Zwergfledermäusen kommt. Rauhautfledermäuse jagen Fluginsekten, oftmals im Patrouillenflug.<br />

Einen hohen Anteil an der Nahrung haben Zuckmücken, aber auch Köcherfliegen, Netzflügler oder kleine Käferarten<br />

werden erbeutet (TAAKE 1992, BECK 1995). Jagdgebiete befinden sich in einem Radius von 6-7 km (max. 12 km) um das<br />

Quartier <strong>und</strong> liegen meist innerhalb des Waldes an Schneisen, Wegen <strong>und</strong> Waldrändern oder über Wasserflächen, im<br />

Herbst auch im Siedlungsbereich (EICHSTÄDT 1995, BRAUN & ARNOLD 2002, SCHORCHT et al. 2002). Den Winter verbringen<br />

Rauhautfledermäuse in z. B. Felsspalten, Mauerrissen, Baumhöhlen <strong>und</strong> Holzstapeln (SCHOBER & GRIMMBERGER 1998).<br />

Jagdflüge erfolgen häufig entlang von linearen Strukturen (Waldwege, Schneisen, Waldränder in reich strukturierten Waldhabitaten)<br />

(DIETZ et al. 2007).<br />

Es ergibt sich eine Kollisionsgefährdung mit Schiffen <strong>und</strong> eine Anlockwirkungen bei Nachtbautätigkeiten durch die Beleuchtungseinrichtung<br />

im Land- <strong>und</strong> Seebereich. Weiterhin ergibt sich eine Kollisionsgefährdung mit den OWEA, die besonders<br />

die sich drehenden Rotoren betrifft, da Fledermäuse an Land oft im Rotorenbereich nach Insekten jagen. Aktuelle Hypothesen<br />

kanadischer Wissenschaftler gehen davon aus, dass eine Gefährdung der Fledermäuse nicht durch Kollisionen mit den<br />

OWEA besteht, sondern durch das Barotrauma aufgr<strong>und</strong> des Unterdrucks in der Nähe der Rotoren<br />

(http://www.sciencedirect.com/science?_ob=ArticleURL&_udi=B6VRT-4T96DJ4-<br />

C&_user=655694&_rdoc=1&_fmt=&_orig=search&_sort=d&view=c&_version=1<br />

&_urlVersion=0&_userid=655694&md5=02f89481e92c6bbdd1bdf3646cffd59e).<br />

2.2 Verbreitung in Deutschland / Mecklenburg-Vorpommern<br />

Deutschland:<br />

In Deutschland wurde die Rauhautfledermaus in allen B<strong>und</strong>esländern nachgewiesen, Wochenstuben sind aber nur aus<br />

Norddeutschland (M-V <strong>und</strong> BB) bekannt (BOYE et al. 1999). In Deutschland ist die Rauhautfledermaus vorwiegend in der<br />

Jungmoränenlandschaft im Nordosten vertreten; hier befindet sich auch das Hauptreproduktionsgebiet der Art (SCHOBER &<br />

GRIMMBERGER 1998). In Mecklenburg-Vorpommern <strong>und</strong> Brandenburg gilt sie als die häufigste Waldfledermaus. In Mittel- <strong>und</strong><br />

Süddeutschland wird sie vor allem während der Zugzeit nachgewiesen (FIEDLER 1993). Die Art kommt in den Sommermonaten<br />

in Deutschland zwar verbreitet, allerdings nur gebietsweise vor. In Norddeutschland wird die Art am häufigsten registriert<br />

(BOYE et al. 1999). Aufzuchtsgebiete sind aus Norddeutschland bekannt. In den übrigen Regionen sind während des Sommers<br />

vereinzelte Individuen im Frühsommer (April) <strong>und</strong> Spätsommer/Herbst mehr oder weniger zahlreich (besonders in<br />

größeren Auen) anzutreffen, so ist aus BY z. B. ein Wochenstubenvorkommen bekannt (FIEDLER 1993, MESCHEDE 2004). Im<br />

Frühjahr <strong>und</strong> Herbst werden oft ziehende Tiere beobachtet (BSH 20<strong>08</strong>). Überwinterungsgebiete liegen vor allem in Südwestdeutschland.<br />

Es vermehren sich die Hinweise, dass Rauhautfledermäuse auch in Norddeutschland überwintern. Es gibt<br />

keine verlässliche Abschätzung der Populationsgröße in Deutschland (BOYE et al. 1999). Diese Art wurde vereinzelt auf<br />

Schiffen, Inseln <strong>und</strong> Plattformen in der Nordsee angetroffen (BSH 20<strong>08</strong>).<br />

Mecklenburg-Vorpommern:<br />

Flächige Verbreitung in M-V, aber Bestandsdichten heterogen, lokal / regional häufiger. Der Verbreitungsschwerpunkt befindet<br />

sich in gewässer- <strong>und</strong> feuchtgebietsreichen Waldgebieten mit hohem Alt- <strong>und</strong> Laubholzanteil (http://www.lfafledermausschutz-mv.de/Rauhautfledermaus.77.0.html).<br />

Nach LABES et al. (1991) wird die Art für M-V mit „verbreitet“ angegeben.<br />

In LUNG M-V (2004) wird die Art als „verbreitet in ganz M-V“ angegeben. Im UDK Mecklenburg-Vorpommern sind<br />

keine F<strong>und</strong>orte für M-V aufgeführt.<br />

07.12.2010 Seite 559

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