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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

<strong>und</strong> auf Rügen bestätigen diese Annahme: Es war deutlich zu erkennen, dass im Frühjahr die meisten<br />

der von Rügen von der Halbinsel Wittow abfliegenden Greifvögel nicht am Antragsgebiet gesehen<br />

wurden (höchste Anzahl beim Sperber), während im Herbst oft sogar mehr Greifvögel auf See<br />

beobachtet wurden als vor Rügen (s. Tab. 87; häufiger auf See: Fischadler, Merlin, Sperber, Wespenbussard).<br />

Als Gr<strong>und</strong> ist der Einfluss von Wind zu vermuten, der im Herbst nach der langen Ostseeüberquerung<br />

für eine breitere Streuung der Zugwege verantwortlich ist. Im Frühjahr starten die<br />

Greifvögel dagegen konzentriert an einem <strong>Punkt</strong> <strong>und</strong> die eingeschlagene Flugrichtung kann während<br />

des Beginns der Ostseeüberquerung offensichtlich noch gut eingehalten werden. (IFAÖ 2010a)<br />

Tab. 87:<br />

Vergleich des Greifvogelzuges (Anzahl Individuen) auf See am Antragsgebiet<br />

<strong>und</strong> auf Rügen für den Frühjahrs- <strong>und</strong> Herbstzug 20<strong>08</strong> (synchrone Beobachtungszeiten)<br />

(Quelle: IFAÖ 2010a)<br />

Art<br />

Anzahl Antragsgebiet<br />

Frühjahr 20<strong>08</strong> Herbst 20<strong>08</strong><br />

Anzahl Rügen<br />

Anzahl Antragsgebiet<br />

Anzahl Rügen<br />

Fischadler 1 4 7 4<br />

Habicht 0 1 0 0<br />

Kornweihe 0 4 2<br />

Mäusebussard 1 75 1 14<br />

Merlin 1 3 3 2<br />

Raufußbussard 1 28 5<br />

Rotmilan 3 47 0 2<br />

Seeadler 0 6 0 0<br />

Sperber 29 3<strong>08</strong> 30 13<br />

Turmfalke 1 11 5 3<br />

Wanderfalke 0 1 0 1<br />

Wespenbussard 0 0 43 31<br />

Durch dieses Verhalten ist das gesamte Zugaufkommen im Frühjahr zwar höher als im Herbst, die<br />

Wahrscheinlichkeit des Vorkommens von Greifvögeln auf See am Antragsgebiet ist jedoch im Herbst<br />

höher als im Frühjahr. (IFAÖ 2010a)<br />

Die europäische Population des Grauen Kranichs (Grus grus) zeigt seit vielen Jahren deutlich zunehmende<br />

Bestände (PRANGE 2001, BIRDLIFE INTERNATIONAL 2004). Die Schutzbemühungen aufgr<strong>und</strong><br />

des hohen Schutzstatus‟ haben somit Erfolg gezeigt (SPEC-Kategorie 2; Anhang I der EU-<br />

Vogelschutzrichtlinie; AEWA-Kategorie). (IFAÖ 2010a)<br />

Ausgehend von den berechneten Flugrichtungen im Bezug zum Antragsgebiet <strong>und</strong> den Höhenverteilungen<br />

ergibt sich für 2 bis 3% der Kraniche die Situation, dass sie sich auf Kollisionskurs mit dem<br />

geplanten Windpark befanden (Tab. 88, d.h. Flughöhe unterhalb von 200 m; kritische Höhe aufgr<strong>und</strong><br />

von Nachlaufströmungen über der maximalen Höhe der Windenergieanlagen). Durch seitliche Drift<br />

beim Kreisen oder durch Richtungsänderungen über See können die realen Anzahlen von Kranichen<br />

von diesen Werten abweichen (d. h. sich erhöhen oder vermindern). Weiterhin gelten diese Zahlen<br />

nur für die hier dargestellte Stichprobe des Kranichzuges. Generell weiter östlich ziehende Kraniche<br />

(z. B. im Frühjahr 20<strong>08</strong> ca. 18% der vom Schiff aus beobachteten Kraniche im Bereich des Antragsgebietes)<br />

würden auch bei der gemessenen direkten N-S-Ausrichtung das Antragsgebiet kreuzen.<br />

Insgesamt deuten die Daten jedoch darauf hin, dass die Hauptzugschneise für den Kranichzug weiter<br />

westlich im Bereich der Halbinsel Wittow verläuft. Trotz weitestgehender Kompensation von<br />

Winddrift hängt der konkrete Verlauf des Zuges auch vom Wind ab. Insbesondere während der kreisenden<br />

Flugbewegungen findet Winddrift statt, so dass bei Westwind der Zug weiter östlich verläuft.<br />

(IFAÖ 2010a)<br />

07.12.2010 Seite 229

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