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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Schiffe ist dennoch von einer vorübergehenden Zunahme der Störeinflüsse auszugehen. RECK<br />

(2001) gibt für die Beurteilung der Geräuschimmissionen für Vögel eine Erheblichkeitsschwelle von<br />

52 dB(A) an. In TÜV NORD (2010b) wird die Einhaltung dieses Wertes während der Rammarbeiten in<br />

2.190 m um die Arbeitsplattform prognostiziert. Durch den zusätzlichen Schiffsverkehr verursachte<br />

Schallemissionen unterschreiten den Erheblichkeitswert bereits in 30 m Entfernung (vgl. Kap.<br />

3.3.13.1). Die Intensität von Störwirkungen auf Vögel steigt im Allgemeinen mit der optischen <strong>und</strong><br />

akustischen Auffälligkeit sowie mit der Unvorhersehbarkeit des Auftretens. Demzufolge ist in der<br />

Bauphase durch die Geräuschemissionen sowie den regelmäßigen Ortswechsel lokal von einer<br />

mittleren Intensität auszugehen. Demgegenüber dürfte der Effekt der nächtlichen Baustellenbeleuchtung<br />

wesentlich geringer sein. Die Dauer ist auf die Bauzeit beschränkt, wodurch geringe Struktur<strong>und</strong><br />

Funktionsbeeinflussungen entstehen (IFAÖ 2010d).<br />

Sedimentumlagerung<br />

Weitere baubedingte Einflüsse stellen Sedimentumlagerungen dar. Eingriffe in den Meeresboden<br />

beim Bau der F<strong>und</strong>amente <strong>und</strong> der parkinternen Verkabelung bewirken Scheucheffekte bei Fischen<br />

durch Trübung des Wassers. Fischfressende Arten (Seetaucher, Alkenvögel) könnten dadurch in<br />

diesem Seegebiet vorübergehend ein reduziertes Nahrungsangebot vorfinden. Eine Beeinträchtigung<br />

benthophager Meeresenten ist angesichts der Wassertiefen im Vorhabensgebiet nicht zu erwarten,<br />

da es sich nicht um ein Nahrungsgebiet für diese Seevögel handelt. Die Auswirkungen durch<br />

Sedimentumlagerungen sind kurzfristig, mittelräumig <strong>und</strong> von geringer bis mittlerer Intensität. Damit<br />

ergeben sich geringe Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen für das Schutzgut Rastvögel (IFAÖ<br />

2010d).<br />

Handhabungsverluste<br />

Außerdem kann in der Bauphase anorganischer Abfall ins Meer gelangen, der für zahlreiche Seevögel<br />

ein Verletzungsrisiko birgt. Die Einflüsse sind auf die Bauarbeiten <strong>und</strong> wenige Tage danach beschränkt.<br />

Die Auswirkungen sind lokal <strong>und</strong> von geringer Intensität <strong>und</strong> verursachen geringe Struktur<strong>und</strong><br />

Funktionsbeeinflussungen (IFAÖ 2010d).<br />

3.3.12.2 Rückbaubedingte Auswirkungen Rastvögel<br />

Da der Rückbau des Offshore-Windparks ähnliche Bautätigkeiten <strong>und</strong> den Einsatz vergleichbarer<br />

Bautechnik erfordert, sind ähnliche Wirkungen für den Rückbau wie für die Errichtung des Windparks<br />

zu erwarten. Die zu erwartenden Auswirkungen werden kleinräumig <strong>und</strong> kurzfristig mit geringen Intensitäten<br />

wirken <strong>und</strong> zu geringen Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen führen.<br />

3.3.12.3 Anlagebedingte Auswirkungen Rastvögel<br />

Scheuch- <strong>und</strong> Barrierewirkung<br />

Als wichtigste anlagebedingte Auswirkung ist die Stör- bzw. Scheuchwirkung der OWEA anzusehen,<br />

die zu einer artspezifisch unterschiedlich starken Meidung des Gebiets führen kann. Diese Stör- <strong>und</strong><br />

Scheuchwirkung könnte sich zum Beispiel nachteilig auf den ohnehin beanspruchten Energiehaushalt<br />

überwinternder Vögel auswirken (MADSEN et al. 2010). Zur Prognose der damit einhergehenden<br />

Habitatverluste muss für einige Vogelarten angenommen werden, dass Auswirkungen im Vorhabensgebiet<br />

<strong>und</strong> einer 2 km breiten Pufferzone auftreten. Die Meidungs- bzw. Reaktionsdistanzen<br />

von Wasservögeln gegenüber Störreizen sind auch innerhalb einer Art nicht konstant, sondern hängen<br />

von zahlreichen Einflussfaktoren ab. Sie unterscheiden sich zwischen Gebieten, Jahreszeiten<br />

<strong>und</strong> Individuen <strong>und</strong> sind situationsabhängig. Eine Meidezone von 2 km entspricht den Beobachtungen<br />

in dänischen Offshore-Windparks (s. u.) <strong>und</strong> schließt die Reaktionsdistanzen von Seevögeln<br />

gegenüber Störreizen (z. B. Schiffen, BELLEBAUM et al. 2006) auch für empfindliche Arten ein (IFAÖ<br />

2010d).<br />

07.12.2010 Seite 328

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