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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Schweinswal (Phocoena phocoena), Code: 1315<br />

nicht ein. Es tritt dann auch keine Verschlechterung des Erhaltungszustandes der lokalen Populationen ein, da bei Umsetzung<br />

der genannten Vermeidungs- <strong>und</strong> Minderungsmaßnahmen von Vergrämungswirkungen, erhöhter Vigilanz <strong>und</strong> temporären<br />

Störwirkungen durch Maskierung ausgegangen wird, die jedoch keine „erheblichen Störungen“ während der Fortpflanzungs-,<br />

Überwinterungs- <strong>und</strong> Wanderungszeiten darstellen.<br />

Vermeidungs-/ funktionserhaltende Maßnahme erforderlich? ja nein<br />

Es werden mehrere Vermeidungs- <strong>und</strong> Minderungsmaßnahmen in der UVU vorgeschlagen. Diese gelten jedoch nicht als<br />

vorgezogene AusgIeichsmaßnahmen im Sinne des § 44(5) BNatSchG = Vermeidungs- / CEF-Maßnahme.<br />

Eine Auflistung erfolgte vorn in Abschnitt 3.1.<br />

Der Verbotstatbestand „Störung” tritt ein ja nein<br />

Erteilung einer Ausnahme nach § 45 (7) BNatSchG erforderlich?<br />

nein Prüfung endet hiermit<br />

ja<br />

(<strong>Punkt</strong> 4 ff.)<br />

8.1.2 Rauhautfledermaus<br />

Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii), Code: 1317<br />

1. Schutz- <strong>und</strong> Gefährdungsstatus<br />

FFH-Anhang II-Art Rote Liste-Status mit Angabe Einstufung Erhaltungszustand BGR<br />

FFH-Anhang IV-Art RL D, Kat. FV günstig / hervorragend<br />

europäische Vogelart RL M-V, Kat. 4 U1 ungünstig / unzureichend<br />

streng geschützte Art<br />

U2 ungünstig - schlecht<br />

nach § 7 BNatSchG<br />

2. Charakterisierung<br />

2.1 Lebensraumansprüche <strong>und</strong> Verhaltensweisen<br />

Die Verbreitung reicht über weite Teile Europas, nach N wird sie seltener als die Zwergfledermaus. Der Schwerpunkt der<br />

Verbreitung liegt in Mittel- <strong>und</strong> Osteuropa. Nachweise liegen von Nordspanien bis Südschweden, dem Baltikum <strong>und</strong> Griechenland<br />

vor. Im Osten erstreckt sich das Verbreitungsgebiet über Kleinasien <strong>und</strong> die Kaukasusregion (MITCHELL-JONES et<br />

al. 1999).<br />

Die Rauhautfledermaus ist als mobile Art (BARRE & BACH 2004) eine typische „Wanderfledermaus“ (Migrant) (MESCHEDE &<br />

HELLER 2000; SKIBA 2007) <strong>und</strong> eine Waldart, die in strukturreichen Landschaften mit einem hohen Wald- <strong>und</strong> Gewässeranteil<br />

vorkommt. Der Frühjahrszug findet witterungsabhängig zwischen März <strong>und</strong> Mai statt (FIEDLER 1993). Die Rauhautfledermaus<br />

befindet sich im Sommer mit Wochenstuben vor allem in Schweden, im Baltikum, Polen, Deutschland, Irland <strong>und</strong> selten in<br />

England. Im August <strong>und</strong> September verlassen die Tiere Richtung Südwesten ihre Wochenstubengebiete, wobei sie sich an<br />

Küsten- <strong>und</strong> Gewässerlinien orientieren. Maximale Wanderungen von 1.905 km wurden beschrieben (Lettland nach Kroatien,<br />

PETERSONS 1996). Im Winter tritt sie vor allem in England einschließlich Shetland <strong>und</strong> den Kanalinseln, Deutschland,<br />

Holland, Belgien <strong>und</strong> Frankreich auf (BARRE & BACH 2004).<br />

Rauhautfledermäuse bevorzugen außerhalb von WEA Flughöhen von nur 3-8 m, an WEA fliegen sie wesentlich höher (SKI-<br />

BA 2007). Die Art ist laut BSH (20<strong>08</strong>) als Langesteckenzieher bekannt. Beobachtungen von Individuen, die in Schweden das<br />

Land Richtung Meer verlassen haben liegen vor. Von der Rauhautfledermaus liegen auch Winterf<strong>und</strong>e in Deutschland von<br />

Tieren vor, die in Schweden beringt wurden. Die Küstenlinien von Nord- <strong>und</strong> Ostsee scheinen für die Wanderungen dieser<br />

Art wichtige Landmarken darzustellen (LIMPENS & SCHULTE 2000). Quartiere <strong>und</strong> Wochenstuben befinden sich in Baumhöhlen<br />

<strong>und</strong> -spalten, oft hinter abstehender Rinde alter Eichen <strong>und</strong> in Stammspalten. An Gebäuden werden Holzverkleidungen<br />

07.12.2010 Seite 558

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