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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Kormoran (Phalacrocorax carbo)<br />

ren Flüsse <strong>und</strong> Binnenseen. Der Brutbestand betrug in D 2005 = 23.500 - 23.700 BP laut SÜDBECK et al. (20<strong>08</strong>). In Deutschland<br />

brüteten im Jahr 2005 r<strong>und</strong> 23.500 Kormoranpaare. Auf Mecklenburg - Vorpommern entfielen mit >12.000 Paaren mehr<br />

als 50% des deutschen Brutbestandes.<br />

Der deutsche Rastbestand wird in BURDORF et al. (1997) mit 40.000 angegeben. Das 1%-Kriterium liegt bei 400 Ind. In den<br />

Sommermonaten halten sich Kormorane sowohl auf der Nordsee als auch auf der Ostsee vor allem im Küstenbereich auf.<br />

Schwerpunkte bilden die Gewässer des Greifswalder Boddens <strong>und</strong> vor Usedom, wo lokal hohe Konzentrationen entstehen.<br />

Im Binnenland finden sich große Wintervorkommen im Bereich der Plöner Seenplatte, sowie auf Elbe, Rhein <strong>und</strong> Weser. Der<br />

deutsche Mitwinterbestand des Kormorans wird auf 51.000 Individuen geschätzt. Im Gegensatz zur Ostseeküste wird das<br />

Wattenmeer im Winter weitestgehend geräumt. Die Rastbestandszahlen für die deutsche Ostsee im Winter liegen bei 10.500<br />

Individuen (Bezugsraum: 2000-2007), was einen Anteil von 2,7% der biogeographischen Population „N-, M-Europa“ der<br />

Unterart sinensis ausmacht.<br />

Mecklenburg-Vorpommern:<br />

Der Brutbestand an der Küste lag bei 7.000-8.000 Paaren (IFAÖ 2005a). Im Jahr 2009 brüteten schon 13.300-13.400 Kormorane<br />

in gesamt M-V. Die Brutpaaranzahl lag damit dennoch um ca. 1.000 Brutpaare niedriger als im Vorjahr. Die größten<br />

Kolonien befinden sich im NSG „Peenemünder Haken, Struck <strong>und</strong> Ruden“ (Nr. 1) (3.869 BP) <strong>und</strong> im NSG „Anklamer Stadtbruch“<br />

(2.675 BP) (HERMANN 2010). Dies erklärt eine starke Konzentration von Kormoranen im Sommer im Greifswalder<br />

Bodden sowie entlang von Rügen <strong>und</strong> Usedom. Dieses Vorkommen erstreckt sich teilweise bis weit in den Offshorebereich<br />

hinein (SONNTAG et al. 2006). Kormorane der mitteleuropäischen Unterart sinensis haben in den vorpommerschen Boddengewässern<br />

einen Schwerpunkt ihrer Brutverbreitung (5-10% der biogeographischen Population). Bis 1983 gab es zunächst<br />

nur eine kleine Kolonie bei Niederhof am Strelas<strong>und</strong>, deren Bestand durch Abschuss <strong>und</strong> Aushorstung auf ca. 600 Paare<br />

reguliert wurde. Nach einer anschließenden 15-jährigen Phase mit exponentieller Bestandszunahme stagniert der Brutbestand<br />

an der Küste seit 1993 bei ca. 8.000 Paaren. Offenbar ist die regionale Kapazitätsgrenze vielerorts erreicht. Lediglich<br />

im Bereich des Kleinen Haffs kam es seit 2000 noch zu einer größeren Kolonie-Neugründung (KUBE 2004, STRUNK & STRUNK<br />

2005). Während der Brutzeit von Februar bis Juni umfasst der Kormoranbestand im Küstenbereich von M-V 20.000-25.000<br />

Individuen (Brutvögel <strong>und</strong> immature Nichtbrüter). Der Bruterfolg liegt bei etwa zwei flüggen Jungvögeln pro erfolgreichem<br />

Brutpaar. Daraus ergibt sich ein Sommerbestand im Juli August von 25.000-35.000 Individuen (ZIMMERMANN 2004). Die<br />

Masse dieser Vögel verteilt sich auf zwei Tagesrastplätze: Hiddensee/Bessin bzw. Insel Struck/Insel Ruden/Peenemünder<br />

Haken. Am Bessin sind es im Mittel 5.000-7.000 Kormorane (z. B. HELBIG et al. 2001). Am Peenemünder Haken sind es<br />

regelmäßig 10.000-20.000 Individuen (SCHIRMEISTER pers. Mitt.).<br />

Kormorane begannen erst seit den 1980er Jahren im M-V zu überwintern. Der höchste Rastbestand im Mittwinter an der<br />

Küste wurde seitdem im Jahr 2006 mit ca. 15.000 Indivbiduen erreicht (vgl. HERMANN 2010).<br />

Der Abzug der Vögel ins Winterquartier erfolgt im September. Der Winterbestand schwankt in Abhängigkeit von der Eisbedeckung.<br />

Wenn die inneren Küstengewässer vereist sind, halten sich kaum Kormorane in M-V auf (WAHL et al. 2004). In<br />

milden Wintern sind es dagegen 2.000-3.000 Individuen. Die größten Schlafplätze liegen zu dieser Zeit im Rostocker Breitling<br />

<strong>und</strong> im südlichen Greifswalder Bodden (einschließlich Insel Ruden) (IFAÖ 2005a). Im Winter halten sich große Anzahlen<br />

auch auch im Strelas<strong>und</strong> auf (MENDEL et al. 20<strong>08</strong>).<br />

2.3 Verbreitung im Untersuchungsraum<br />

nachgewiesen<br />

potenziell möglich<br />

Kormorane wurden regelmäßig angetroffen. Es handelte sich aber in der Mehrzahl um fliegende Vögel. Nur an drei Terminen<br />

wurden schwimmende Kormorane festgestellt, allerdings außerhalb der Transekte. Der Maximalwert fliegender Vögel<br />

wurde im April 20<strong>08</strong> mit insgesamt 40 Individuen registriert (IFAÖ 2010d). Weitere Informationen sind im Seevogel-<br />

Gutachten (IFAÖ 2010d) enthalten.<br />

3. Prognose <strong>und</strong> Bewertung der Schädigung oder Störung nach §44 BNatSchG<br />

Zugriffsverbote:<br />

Das Vorhaben ist im Hinblick auf folgende Zugriffsverbote zu untersuchen:<br />

3.1 Fang, Verletzung, Tötung, Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen (§44 (1), Nr.1<br />

BNatSchG)<br />

07.12.2010 Seite 645

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