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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

bzw. 244 dB (re 1 µPa, 1 m) überschritten werden, zu dauerhaften Gehörschäden bei Schweinswalen,<br />

bzw. Seeh<strong>und</strong>en führen (KOSCHINSKI & CULIK 2002).<br />

Überflüge von Kampfflugzeugen stellen ebenfalls eine Belastung dar, die allerdings aufgr<strong>und</strong> des<br />

komplexen Schallübertritts von der Luft ins Wasser schwer quantifizierbar ist (KOSCHINSKI & CULIK<br />

2002). Dieser hängt sehr stark vom Quellpegel, der Flughöhe <strong>und</strong> Winkel des Flugzeugs zur Wasseroberfläche,<br />

sowie der Wassertiefe, der Empfangstiefe <strong>und</strong> dem Seegang ab (RICHARDSON et al.<br />

1995). Derartige Ereignisse sind zeitlich begrenzt <strong>und</strong> führen vermutlich kurzfristig zu einer Vergrämung<br />

von Meeressäugetieren.<br />

Durch den im Betrachtungsraum betriebenen Rohstoffabbau werden die betroffenen Habitate nachhaltig<br />

verändert. Allerdings kann nicht eingeschätzt werden, welchen Umfang diese Tätigkeiten haben,<br />

bzw. mit welchem Einfluss bei diesen Umweltveränderungen auf Meeressäuger zu rechnen ist.<br />

Kiesabbauaktivitäten mit Saugbaggern führen zu einer Schallbelastung. So betrugen die gemessenen<br />

Schallpegel eines in der Beaufort See arbeitenden Saugbaggers („hopper dredge loading or<br />

unloading“) im Frequenzbereich von 20 bis 1.000 Hz ca. 118 dB noch in 10 km Entfernung<br />

(RICHARDSON et al. 1995). Bei derartigen Lautstärken werden die niederfrequenten Laute von Seeh<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> Schweinswalen maskiert, was zu einer Beeinträchtigung der innerartlichen Kommunikation<br />

führen kann (KOSCHINSKI & CULIK 2002).<br />

3.3.15.6 Ergebniszusammenfassung der Darstellung <strong>und</strong> Bewertung der Wirkungen<br />

auf Meeressäuger<br />

Es ist davon auszugehen, dass sich Schweinswale <strong>und</strong> Seeh<strong>und</strong>e während der Errichtung des Offshore-Windparks<br />

von der Baustelle entfernen. Sofern sich Tiere im Gefährdungsbereich aufhalten,<br />

sind Verletzungen mit letalen Folgen während der Rammarbeiten nicht auszuschließen. Aufgr<strong>und</strong><br />

der sehr guten akustischen Eigenschaften von Wasser ist mit einem großräumigen Effekt zu rechnen,<br />

der aufgr<strong>und</strong> der hohen Schalleinträge auch nicht durch Habituation vermindert wird. Es ist von<br />

mittleren Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen im Untersuchungsraum auszugehen, sofern der<br />

UBA-Vorsorgewert von 160 dB SEL in 750 m Entfernung (vgl. BSH 2010) eingehalten wird. Weitere<br />

baubedingte Auswirkungen verursachen lediglich geringe Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen.<br />

Die größten anlagebedingten Auswirkungen ergeben sich voraussichtlich aus dem Nutzungs- <strong>und</strong><br />

Befahrungsverbot im Bereich des Windparks. Diese sind möglicherweise positiv, da das Nutzungs<strong>und</strong><br />

Befahrungsverbot lokal mit einem erhöhten Nahrungsangebot <strong>und</strong> weniger Störungen durch<br />

Schiffslärm verb<strong>und</strong>en ist. Betriebsbedingte Auswirkungen des störungsfreien Betriebes wirken<br />

überwiegend lokal <strong>und</strong> dauerhaft <strong>und</strong> nur die Geräuschemissionen weisen mittlere Intensitäten auf.<br />

Während Wartungs-, Instandhaltungs- oder Reparaturarbeiten können im schlimmsten Fall Handhabungsverluste<br />

auftreten, die großräumig <strong>und</strong> dauerhaft wirken. Dennoch werden betriebsbedingt<br />

ausschließlich geringe Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen verursacht.<br />

Eine Übersicht über alle Auswirkungen des geplanten Vorhabens auf Meeressäuger enthält Tab.<br />

119.<br />

07.12.2010 Seite 355

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