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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

* Bezugszeitraum 21 Jahre; Jan. = Januar, Feb. = Februar, Sept. = September, Okt. = Oktober, Nov. = November,<br />

Dez. = Dezember<br />

Klimatische Besonderheiten von See- <strong>und</strong> Küstengebieten gegenüber dem Binnenland<br />

Die größte klimaökologische Wirkung von großen Meeresflächen besteht im Abkühlungseffekt <strong>und</strong><br />

Abbau der Überwärmung der anschließenden Landflächen an windschwachen Sommertagen, bedingt<br />

durch das über dem Offenwasser infolge erhöhter Verdunstung bestehende Energiedefizit. Der<br />

Ostsee kommt ebenfalls eine lufthygienische Ausgleichsfunktion zu, da bei einem ungehinderten<br />

Austausch lufthygienisch reinere <strong>und</strong> kühlere Luftmassen den Landflächen zufließen können <strong>und</strong><br />

verunreinigte oder wärmere Luftmassen schrittweise ersetzt werden können.<br />

Typisch für die Küstenregion ist die Land-See-Wind-Zirkulation, die ein tageszeitlich wechselndes<br />

lokales Zirkulationssystem des Küstenklimas im Übergangsbereich zwischen Festland <strong>und</strong> Meer<br />

darstellt, das hauptsächlich im Sommerhalbjahr auftritt (April-September, merklich seltener im März<br />

<strong>und</strong> Oktober). Vor allem bei windschwachen, sonnenscheinreichen Wetterlagen kann sie sich aufgr<strong>und</strong><br />

des unterschiedlichen Wärmeverhaltens von Land <strong>und</strong> Wasser als kühlende Ausgleichsströmung<br />

ausbilden, die im Mittel noch 10 bis 20 km landeinwärts als Seebrise spürbar ist.<br />

Das Küstenklima des Untersuchungsgebietes (als wichtiges Erholungsklima) kann insgesamt durch<br />

folgende Eigenschaften gekennzeichnet werden (nach FLEMMING 1990):<br />

‣ Strahlungsreichtum infolge der meist reinen Luft sowie speziell im Frühsommer als Folge der<br />

im Küstenbereich im Vergleich zum Binnenland geringeren Bewölkung,<br />

‣ Windreichtum als Ergebnis der geringeren Reibung der Luftströmung über dem Meer,<br />

‣ Existenz von Land-See-Winden,<br />

‣ hohe, aber nicht extreme Luftfeuchte,<br />

‣ geringe Tages- <strong>und</strong> Jahresschwankungen der Temperatur mit kühlerem Frühsommer <strong>und</strong><br />

wärmerem Herbst,<br />

‣ relativ hoher Salzgehalt der Luft, vor allem bei starkem Wind (Heileffekt für die Atmungsschleimhäute),<br />

‣ Pollenarmut (günstig bei allergischen Krankheiten) <strong>und</strong><br />

‣ geringe anthropogene Luftverunreinigung, vorzugsweise bei Seewinden.<br />

Bestandsdarstellung zur Luftgüte<br />

Nach den Luftgüteberichten für das Land Mecklenburg-Vorpommern durch das LUNG M-V (vgl. z. B.<br />

Luftgütebericht für das Jahr 2006 – LUNG M-V 2007) ist in M-V eine allgemein gute Luftqualität zu<br />

verzeichnen. Die Immissionskonzentrationen für Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid, Benzol <strong>und</strong> Ruß<br />

haben landesweit ein niedriges Niveau <strong>und</strong> liegen deutlich unterhalb der Grenzwerte. Unterschiede<br />

sind vor allem für Stickstoffdioxid- <strong>und</strong> Feinstaubkonzentrationen für die ländlich gelegenen Stationen<br />

gegenüber den Stationen mit verkehrsnahem Kontext festzustellen, die für diese Parameter<br />

höhere Werte aufweisen. Witterungsbedingt kann es an einzelnen Tagen zur Überschreitung der<br />

Schwellenwerte für Ozon zum Schutz der menschlichen Ges<strong>und</strong>heit 9 an einigen Stationen kommen.<br />

Die Stationen zur landesweiten Erfassung der Luftgütesituation liegen weit auseinander, so dass hier<br />

die Stationen Löcknitz, Rostock-Stuthof <strong>und</strong> Strals<strong>und</strong> herangezogen werden. Dabei repräsentieren<br />

die Stationen Löcknitz <strong>und</strong> Rostock-Stuthof aufgr<strong>und</strong> des ländlichen Standortes die Verhältnisse mit<br />

relativ geringer Beeinflussung durch den Verkehr <strong>und</strong> städtische Emissionsquellen. Die Station<br />

Strals<strong>und</strong> verdeutlich die Situation durch Verkehr <strong>und</strong> weitere Luftschadstoffquellen eines Stadtge-<br />

9 Informationswert von 180 µg/m 3 für 1-Std.-Mittelwert; Langfristziel von 120 µg/m 3 als höchster 8-Std.-<br />

Mittelwert eines Tages (http://www.lung.mv-regierung.de/umwelt/luft/gesetz.htm)<br />

07.12.2010 Seite 93

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