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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

kontinuierliche Bestandsabnahme von unter 10% bei einer großen Population ebenfalls starke Auswirkungen<br />

haben kann; nach BIRDLIFE INTERNATIONAL 2004). (IFAÖ 2010a)<br />

Bei Tagziehern spielen Leitlinien eine wichtige Rolle, weshalb bezogen auf den sichtbaren Teil des<br />

Zuggeschehens ein relativ hoher Anteil der relevanten Populationen über die „Vogelfluglinie“ zieht.<br />

Ein Vergleich der theoretischen Zugvolumen anhand von Vogelpopulationen in Skandinavien <strong>und</strong><br />

dem sichtbaren Anteil (unter Einbeziehung der Vogelfluglinie, Beobachtungen in Falsterbo- <strong>und</strong> Zugraten<br />

auf See) lässt vermuten, dass nur etwa 5-10% des Zuges im sichtbaren Bereich stattfindet<br />

(KUBE et al. 2005). Radarmessungen in Schweden (ALERSTAM & ULFSTRAND 1972) <strong>und</strong> auf Rügen<br />

(IfAÖ unpubl.) zeigten, dass am Tage vor allem bei Rückenwind starker Vogelzug über der Ostsee in<br />

großen Höhen stattfindet (bis >1.000 m, visuell nicht erfassbar), während bei Gegenwind die Flughöhe<br />

deutlich niedriger lag. Auch bei Gegenwind sind viele Vögel visuell kaum zu erfassen, sofern<br />

sie sich in Höhen von über 100-200 m bewegen. Diese Zugbewegungen verlaufen nicht in der generell<br />

für viele Arten angenommenen SW-Richtung, sondern direkt in Richtung Süd. Ein zahlenmäßiger<br />

Vergleich des Zugaufkommens mit anderen Beobachtungsstationen (z. B. Falsterbo) ist aufgr<strong>und</strong><br />

der fehlenden quantitativen Angaben nicht möglich. Dass auch auf See im sichtbaren Bereich Vogelzug<br />

am Tage vorkommt, zeigen die Beobachtungen vom Schiff aus im Bereich des Antragsgebietes.<br />

(IFAÖ 2010a)<br />

Für tagziehende Landvögel wird dem Antragsgebiet eine mittlere Bedeutung zugeordnet, da viele<br />

Vögel sich über der Vogelfluglinie bewegen bzw. im Breitfrontenzug in großer Höhe ziehen. (IFAÖ<br />

2010a)<br />

‣ Landvögel: Thermiksegler Greifvögel <strong>und</strong> Kraniche<br />

Die meisten Greifvögel zählen zu den Thermikseglern (Ausnahmen z. B. Sperber, Fischadler, Falken).<br />

Von den 20 beobachteten Greifvogelarten stehen 14 Arten im Anhang I der EU-<br />

Vogelschutzrichtlinie (Arten, für deren Erhaltung besondere Schutzmaßnahmen in deren Verbreitungsgebiet<br />

erforderlich sind; BIRDLIFE INTERNATIONAL 2004). Seeadler <strong>und</strong> Steppenweihe werden in<br />

der SPEC-Kategorie 1 geführt (globale Gefährdung), <strong>und</strong> für Schreiadler <strong>und</strong> Rotmilan besteht eine<br />

besondere Verantwortlichkeit Europas (SPEC 2: > 50% ihres Weltbestandes in Europa mit unbefriedigendem<br />

Erhaltungsstatus, BIRDLIFE INTERNATIONAL 2004). Seeadler zeigen in Schweden <strong>und</strong><br />

Deutschland jedoch aufgr<strong>und</strong> erfolgreicher Schutzmaßnahmen deutliche Bestandszunahmen. Der<br />

Rotmilan ist in Schweden nach Sichtbeobachtungen bei Falsterbo die Art mit dem höchsten Populationsanstieg.<br />

Insgesamt besitzen somit viele Greifvogelarten einen hohen Schutzstatus. (IFAÖ<br />

2010a)<br />

Systematische Herbst-Beobachtungen in Falsterbo (hier Vergleichsjahre 2007 <strong>und</strong> 20<strong>08</strong>) ermöglichen<br />

einen Vergleich der über der „Vogelfluglinie“ ziehenden Greifvögel mit den Beobachtungen auf<br />

Rügen. Der Vergleich mit dem Frühjahrszug zeigt, dass bei einigen Arten auf Rügen regelmäßig<br />

Anteile vorkommen, die über 10% des Herbst-Zugaufkommens von Falsterbo liegen. Dies war vor<br />

allem bei Rotmilan, Rohrweihe, Raufußbussard, Fischadler <strong>und</strong> Baumfalke der Fall. Die relativ hohen<br />

Individuenzahlen von Sperber <strong>und</strong> Mäusebussard auf Rügen im Frühjahr standen dabei Beobachtungszahlen<br />

in Falsterbo von ca. 27.000 bzw. 37.000 gegenüber <strong>und</strong> bildeten somit trotz der<br />

hohen Individuenzahlen eher geringe Prozentsätze von etwa 3-5%. Beim Vergleich des Frühjahrszuges<br />

auf Rügen mit dem Herbstzug bei Falsterbo ist noch zu berücksichtigen, dass im Herbst durch<br />

einen hohen Jungvogelanteil das Zugaufkommen generell höher ist als im Frühjahr (hohe Jungvogelmortalität<br />

im ersten Jahr). Im Herbst waren die auf Rügen beobachteten Anteil am Zug auf Falsterbo<br />

bei allen Arten bis auf den Fischadler sehr gering (meist

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