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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

den sollte. Die Auswirkungen der angesprochenen dunklen Farbgebung auf die Zugvögel sollte in<br />

dem durchzuführenden Monitoring genauer untersucht werden.<br />

3.7.2.11 Vermeidungs- <strong>und</strong> Verminderungsmaßnahmen für Fledermäuse<br />

Da Fledermäuse bevorzugt bei Windstille oder schwachem Wind fliegen, ergibt sich das größte Risiko<br />

für tödliche Unfälle durch drehende Rotoren bei geringen Windgeschwindigkeiten. Eine praktikable<br />

Maßnahme ist daher die Erhöhung der zum Anschalten der Windenergieanlagen nötigen Windgeschwindigkeit<br />

(BARCLAY et al. 2007).<br />

Durch eine geringe Beleuchtung kann, ähnlich wie bei Vögeln, die Attraktivität für Fledermäuse gesenkt<br />

werden, da sich wahrscheinlich weniger Insekten im Bereich der Windenergieanlage aufhalten.<br />

Die Reduzierung von UV-Licht in der Beleuchtung führt ebenfalls dazu, dass Insekten <strong>und</strong> infolge<br />

dessen jagende Fledermäuse nicht angelockt werden.<br />

3.7.2.12 Vermeidungs- <strong>und</strong> Verminderungsmaßnahmen für Meeressäuger<br />

Richtlinien zur Vermeidungs- <strong>und</strong> Minderungsmaßnahmen bei Rammarbeiten von Windenergieanlagen<br />

wurden vom britischen Joint Nature Conservation Committee vorgestellt (JNCC 2009). Diese<br />

umfassen im Wesentlichen folgende Maßnahmen:<br />

‣ Einsatz von Beobachtern <strong>und</strong> passivem akustischen Monitoring<br />

‣ zusätzlich Ramp-up Prozedur<br />

‣ zusätzlich eine Vergrämung mit Hilfe von Pingern bzw. Sealscarern<br />

‣ Restriktionen bzgl. der Arbeiten bei schlechten Sichtbedingungen bzw. nachts<br />

Die stärksten Auswirkungen für Meeressäuger werden durch die bau- <strong>und</strong> betriebsbedingten Schallemissionen<br />

verursacht. Viele mögliche Gefährdungen durch Schall können durch sorgfältige Planung<br />

verringert werden. Einige Maßnahmen zur Schallemissionsminderung werden nachfolgend<br />

vorgestellt.<br />

Die Wahl der richtigen Ausrüstung kann zur beträchtlichen Verminderung des Schallpegels führen.<br />

Beispielsweise scheinen am Boden befestigte Bohrplattformen leiser zu sein als von Booten aus<br />

operierende Bohrer. Generell werden durch das Vibrationsrammen oder Bohren geringere Schallpegel<br />

als durch das Schlagrammen emittiert. Im Offshore-Bereich gibt es jedoch bisher nur wenig Erfahrung<br />

mit diesen alternativen Verfahren, so dass schwer eingeschätzt werden kann, ob sie einsetzbar<br />

sind. (KNUST et al. 2003) Falls Schlagrammen benutzt werden, können durch spezielle Aufbauten<br />

<strong>und</strong> Dämpfer beträchtliche Lärmminderungen erzielt werden (RICHARDSON et al. 1995).<br />

Eine effektive Schallreduktion kann beispielsweise durch Blasenvorhänge, die um den zu rammenden<br />

Pfahl gelegt werden, erreicht werden (vgl. z.B. WÜRSIG et al. 2000, VAGLE 2003). Diese Methode<br />

befindet sich noch in der Erprobung, um eine Optimierung zu erreichen. Insbesondere bei der Errichtung<br />

des Offshore Testfelds „Alpha Ventus“ erfolgten Forschungen zur Optimierung des Legens von<br />

Blasenschleiern (BETKE & MATUSCHEK 2010). Große Wassertiefen <strong>und</strong> Strömung können die Verwendung<br />

von Blasenschleiern erschweren, denn für eine effektive Schallreduktion ist es erforderlich,<br />

dass auf der gesamten Pfahllänge ein geschlossener Blasenvorhang aufgebaut wird. Um dies bei<br />

Strömung <strong>und</strong> in großen Tiefen zu gewährleisten, schlagen NEHLS et al. (2007b) vor, die Blasen<br />

innerhalb einer aufblasbaren Manschette oder eines Stahlrohres aufsteigen zu lassen (begrenzter<br />

Blasenvorhang). Für beide Verfahren besteht jedoch noch Entwicklungs- <strong>und</strong> Erprobungsbedarf.<br />

Eine Einschätzung dieser Methode hinsichtlich des Einsatzes während der Bauarbeiten an Offshore-<br />

Windparks kann daher zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorgenommen werden (vgl. auch KNUST et al.<br />

2003).<br />

07.12.2010 Seite 370

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