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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Fransenfledermaus (Myotis nattereri), Code: 1322<br />

weniger überfliegender Exemplare keinesfalls auf Populationsebene auswirkt.<br />

Vermeidungs-/funktionserhaltende Maßnahme erforderlich? ja nein<br />

Der Verbotstatbestand „Störung” tritt ein ja nein<br />

Erteilung einer Ausnahme nach § 45 (7) BNatSchG erforderlich?<br />

nein Prüfung endet hiermit<br />

ja<br />

(<strong>Punkt</strong> 4 ff.)<br />

8.1.8 Wasserfledermaus<br />

Wasserfledermaus (Myotis daubentonii), Code: 1314<br />

1. Schutz- <strong>und</strong> Gefährdungsstatus<br />

FFH-Anhang II-Art Rote Liste-Status mit Angabe Einstufung Erhaltungszustand BGR<br />

FFH-Anhang IV-Art RL D, Kat. FV günstig / hervorragend<br />

europäische Vogelart RL M-V, Kat. 4 U1 ungünstig / unzureichend<br />

streng geschützte Art<br />

U2 ungünstig - schlecht<br />

nach §2 7 BNatSchG<br />

2. Charakterisierung<br />

2.1 Lebensraumansprüche <strong>und</strong> Verhaltensweisen<br />

In Asien ist die Art weit verbreitet <strong>und</strong> kommt bis Japan vor (MITCHELL-JONES et al. 1999). Das ausschließlich paläarktische<br />

Verbreitungsgebiet reicht von W-Europa bis E-Sibirien <strong>und</strong> China.<br />

Wasserfledermäuse beziehen ihre Wochenstuben überwiegend in hohlen Bäumen (HELMER 1983, HOLTHAUSEN & PLEINES<br />

2001), vereinzelt kommen Gebäudequartiere vor, die sich in Mauerspalten, Brücken <strong>und</strong> Durchlässen <strong>und</strong> auf Dachböden<br />

befinden können (MÜLLER 1991, NAGEL & HÄUSSLER 2003). Wochenstubenkolonien nutzen im Wald mehrere Quartiere,<br />

zwischen denen ein reger Wechsel stattfindet. Die Jagdgebiete befinden sich in einem Umkreis von bis zu 8 km um das<br />

Quartier <strong>und</strong> werden meist entlang von festen Flugstraßen angeflogen (DIETZ & FITZENRÄUTER 1996). Wasserfledermäuse<br />

jagen fast ausschließlich an stehenden <strong>und</strong> langsam fließenden Gewässern, wo sie in dichtem Flug über der Wasseroberfläche<br />

kreisen. Beutetiere können direkt von der Wasseroberfläche abgefangen werden, wobei die Schwanzflughaut als Kescher<br />

eingesetzt wird (DIETZ & SIMON 2003, Internet). Gefangen werden weit überwiegend schwärmende <strong>und</strong> weichhäutige<br />

Insekten wie z. B. Zuckmücken <strong>und</strong> Köcherfliegen (TAAKE 1992, BECK 1995). Für Reproduktionsvorkommen ist die Gewässerfläche<br />

eine entscheidende Größe. Zwischen Sommer- <strong>und</strong> Winterquartier legen Wasserfledermäuse meist Entfernungen<br />

geringer als 100 km zurück (ROER & SCHOBER 2001). Zwischen Sommer- <strong>und</strong> Winterquartier werden meist mittlere Strecken<br />

von unter 150 km zurückgelegt (http://www.lfa-fledermausschutz-mv.de/Wasserfledermaus.78.0.html). B<strong>und</strong>esweit sind<br />

verschiedene Massenwinterquartiere bekannt, in denen mehrere Tausend Wasserfledermäuse überwintern (KALLASCH &<br />

LEHNERT 1995, KUGELSCHAFTER & LÜDERS 1996). Als Sommerquartier werden vorwiegend Baumhöhlen genutzt. Wälder in<br />

der nähe von geeigneten Jagdgebieten sind von besonderer Bedeutung (MESCHEDE & HELLER 2000). Die Verbreitung der<br />

Wasserfledermaus ist bislang fast nur über Winterquartierf<strong>und</strong>e (Gebäudekeller) <strong>und</strong> Flugnachweise an Gewässern bekannt.<br />

Die tatsächlichen Nachweise von Wochenstuben sind gering, wodurch die Verteilung der Geschlechter in der Landschaft<br />

(Reproduktionszentren & Männchengebiete) ungenügend bekannt ist (DIETZ & BOYE 2004).<br />

Es ergibt sich eine Kollisionsgefährdung mit den OWEA, die besonders die sich drehenden Rotoren betrifft, da Fledermäuse<br />

oft im Rotorenbereich nach Insekten jagen. Aktuelle Hypothesen kanadischer Wissenschaftler gehen davon aus, dass eine<br />

Gefährdung der Fledermäuse nicht durch Kollisionen mit den WEA besteht, sondern durch das Barotrauma aufgr<strong>und</strong> des<br />

07.12.2010 Seite 581

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