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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Greifvögel<br />

Merklicher Greifvogelzug konnte vor allem im Frühjahr festgestellt werden (z. B. Gesamtsumme im<br />

Frühjahr 20<strong>08</strong>: 3.360 gegenüber 473 Ind. im Herbst des gleichen Jahres). Im Herbst waren lediglich<br />

Mäusebussard <strong>und</strong> Sperber mit Individuenzahlen von >100 vertreten (Jahr 2005 ausgenommen, da<br />

hier nur in den Abendst<strong>und</strong>en beobachtet wurde). Im saisonalen Vergleich machte nur der Wespenbussard<br />

eine Ausnahme, der mit 81 Ind. im Herbst 20<strong>08</strong> über den Frühjahrswerten lag (30 Ind. im<br />

Frühjahr). Im Frühjahr dominierte mit Abstand der Sperber (ca. 1.250 bis 1.450 Ind.) gefolgt vom<br />

Mäusebussard (ca. 750 bis 970 Ind.). Bei beiden Arten lag die Stetigkeit bei etwa 40 bis 65%. Bemerkenswert<br />

waren ebenfalls relative hohe Individuenzahlen des Rotmilans (3<strong>08</strong> im Jahr 2007 / 255<br />

in 20<strong>08</strong>) <strong>und</strong> des Raufußbussards (max. 372 Ind. im Jahr 20<strong>08</strong>). Als weitere ziehende Greifvogelarten<br />

kamen Seeadler, Rohrweihe, Kornweihe, Turmfalke, Baumfalke <strong>und</strong> Merlin regelmäßig vor.<br />

Steinadler, Schreiadler, Schwarzmilan, Wiesenweihe, Habicht <strong>und</strong> Wanderfalke waren dagegen<br />

Ausnahmeerscheinungen. Richtungsangaben werden bei Greifvögeln nicht gemacht, da der Zug<br />

generell in Richtung N-S (bzw. entgegengesetzt) verläuft <strong>und</strong> vor allem im Frühjahr oft viele Greifvögel<br />

in Thermiksäulen über Land segelten <strong>und</strong> nur selten die konkrete Abflugrichtung bestimmt werden<br />

konnte. V.a. Sperber <strong>und</strong> Rotmilane zogen aber auch küstenparallel, so dass nicht beurteilt<br />

werden konnte, ob <strong>und</strong> wo sie die Ostsee querten.<br />

Limikolen<br />

Goldregenpfeifer waren mit über 6.200 Ind. die häufigste Limikolenart im Herbst 20<strong>08</strong>. Fast alle Beobachtungen<br />

gehen dabei auf den 04.09.20<strong>08</strong> zurück, als innerhalb von ca. 2 St<strong>und</strong>en im Laufe des<br />

Morgens viele Schwärme von Goldregenpfeifern (Truppgrößen bis zu 800 Ind.) aus großer Höhe<br />

über Kap Arkona herunterkamen <strong>und</strong> größtenteils in Höhen von ca. 200 m in Richtung W bis SW<br />

weiterflogen (ein geringer Teil landete auch). Neben den direkt ziehenden Individuen rasteten auf<br />

der Halbinsel Wittow im Herbst regelmäßig <strong>und</strong> über einen langen Zeitraum etwa 2.000 bis 3.000<br />

Goldregenpfeifer. Für viele weitere Arten war der Herbstzug deutlich ausgeprägter als der Frühjahrszug:<br />

Austernfischer (Herbst 20<strong>08</strong>: 267 Ind.), Kiebitzregenpfeifer (152 Ind.), Alpenstrandläufer (247<br />

Ind.), Pfuhlschnepfen (65 Ind.), Regenbrachvogel (51 Ind.) <strong>und</strong> Bekassine (22 Ind.). Eine Ausnahme<br />

stellte der Große Brachvogel dar, der hauptsächlich im Frühjahr durchzog. Er wurde vor allem im<br />

April 20<strong>08</strong> regelmäßig <strong>und</strong> in Trupps von z. T. > 100 Ind. durchziehend beobachtet (zu 100% in östliche<br />

Richtung ziehend; Summe ca. 1.650 Ind.), während im Herbst 20<strong>08</strong> lediglich 101 Ind. gezählt<br />

wurden. Neben dem Großen Brachvogel traten auch der Kiebitz <strong>und</strong> Waldwasserläufer mit höheren<br />

Anzahlen im Frühjahr im Vergleich zum Herbst auf. Eine Reihe weiterer Limikolenarten wurde in<br />

geringen Anzahlen beobachtet, einige dieser Arten kamen ausschließlich im Herbst vor (Knutt, Sanderling,<br />

Sichelstrandläufer, Dunkler Wasserläufer, Bekassine).<br />

Möwen <strong>und</strong> Raubmöwen<br />

Die Schmarotzerraubmöwe war sowohl im Herbst (20<strong>08</strong>: 28 Ind.) als auch im Frühjahr (20<strong>08</strong>: 7 Ind.)<br />

die häufigste Raubmöwenart. Neben 17 unbestimmten Raubmöwen traten Skua, Spatel- <strong>und</strong> Falkenraubmöwe<br />

nur mit Einzelindividuen auf.<br />

Die Zwergmöwe war die häufigste Möwenart im Herbst (> 2000 Ind.), gefolgt von Lachmöwe (>1.400<br />

Ind.) <strong>und</strong> Sturmmöwe (ca. 400 Ind.). Sturmmöwenzug im Frühjahr fand vor allem im Jahr 2007 statt<br />

(> 6.000 Ind.), im darauf folgenden Jahr lagen die Zahlen dagegen weitaus niedriger (ca. 650 Ind.).<br />

Neben den häufigen <strong>und</strong> durchziehenden Arten wurden als Ausnahmeerscheinungen auch<br />

Schwarzkopfmöwe, Mittelmeermöwe, Steppenmöwe, Dreizehenmöwe <strong>und</strong> eine Polarmöwe gesehen.<br />

Seeschwalben<br />

Vor allem Brandseeschwalben zogen regelmäßig <strong>und</strong> in Anzahlen von ca. 350 (Frühjahr 2007) / 470<br />

(20<strong>08</strong>) bzw. 1.100 Ind. (Herbst) durch. Der Zug von Fluss- / Küstenseeschwalben war ebenfalls im<br />

07.12.2010 Seite 200

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