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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Gryllteiste (Cephus grylle), Code: A202<br />

Die Art wurde im Vorhabensgebiet <strong>und</strong> dem 2-km-Puffer nicht nachgewiesen (vgl. vorn unter 2.3). Das 1%-Kriterium liegt für<br />

C. g. grylle bei 750 Ind. Da dieses keinesfalls erreicht wird, ist der „Schädigungstatbestand“ nicht erfüllt. Die Art ist als Fischim<br />

Winter Miesmuschel- <strong>und</strong> Krebsfresser nicht an bestimmte Habitatstrukturen im Flachwasser geb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> reagiert<br />

flexibel auf die Einstandsgebiete ihrer Beute. Auf den Erhaltungszustand der lokalen Population der überwinternden oder<br />

rastenden Gryllteisten wirkt sich die Störung daher nicht aus. Der Verbotstatbestand „Störung” tritt aufgr<strong>und</strong> der oben aufgeführten<br />

Gründe nicht ein.<br />

Sind Vermeidungs-/ funktionserhaltende Maßnahmen erforderlich? ja nein<br />

Die im „Arten-Steckbrief“ des Sterntauchers (Kap. 8.1.16) aufgeführten Vermeidungsmaßnahmen, wirken auch für die Gryllteiste,<br />

da diese nicht art-, sondern artengruppenspezifisch vorgeschlagen werden. Sie sind jedoch keine „vorgezogenen<br />

Ausgleichsmaßnahmen“ bzw. „CEF-Maßnahmen“.<br />

Der Verbotstatbestand „Störung” tritt ein ja nein<br />

Erteilung einer Ausnahme nach § 45 (7) BNatSchG erforderlich?<br />

nein Prüfung endet hiermit<br />

ja<br />

(<strong>Punkt</strong> 4 ff.)<br />

8.1.21 Trottellumme<br />

Trottellumme (Uria aalge), Code: A199<br />

1. Schutz- <strong>und</strong> Gefährdungsstatus<br />

FFH-Anhang II-Art Rote Liste-Status mit Angabe Einstufung Erhaltungszustand BGR<br />

FFH-Anhang IV-Art RL D, Kat. FV günstig / hervorragend<br />

europäische Vogelart RL M-V, Kat. U1 ungünstig / unzureichend<br />

streng geschützte Art<br />

U2 ungünstig - schlecht<br />

nach § 7 BNatSchG<br />

2. Charakterisierung<br />

2.1 Lebensraumansprüche <strong>und</strong> Verhaltensweisen<br />

Trottellummen sind Brutvögel auf Helgoland, darüber hinaus sind sie Durchzügler sowie Sommer- <strong>und</strong> Wintergast auf der<br />

Nord- <strong>und</strong> Ostsee. Trottellummen brüten auf flachen Inseln <strong>und</strong> an steilen Klippen in den borealen <strong>und</strong> arktischen Regionen<br />

des Nordatlantiks <strong>und</strong> des Pazifiks. Es können fünf Unterarten unterschieden werden. In der Nordsee brütet aber nur eine<br />

Unterart. U. a albionis brütet von Südwest-Schottland über Irland bis zur Bretagne <strong>und</strong> in Deutschland auf Helgoland (etwa<br />

2.000 bis 3.000 Brutpaare). In der Nordsee ist diese Unterart meist ganzjährig anzutreffen (MENDEL et al. 20<strong>08</strong>). Im Ostseegebiet<br />

liegen die Verbreitungsschwerpunkte östlich von Rügen außerdem befindet sich vor der Insel Hiddensee ein weiteres<br />

kleines Vorkommen.<br />

Trottellummen erjagen ihre Beute durch Verfolgungstauchen wobei Maximaltiefen von 100 m erreicht werden können,<br />

durchschnittlich aber werden Tauchtiefen zwischen 20-50 m erreicht (GASTON & JONES 1998). Die Nahrung der Trottellummen<br />

besteht überwiegend aus pelagischen Schwarmfischen sowie geringen Mengen Wirbelloser (MENDEL et al. 20<strong>08</strong>). Trottellummen<br />

sind ausgeprägte Meeresvögel, die nur zur Fortpflanzung an Land kommen. Trottellummen brüten in großen<br />

Kolonien, der Aktionsradius zur Jungenaufzucht um die Brutkolonie beträgt auf Helgoland etwa 20-25 km, der Großteil der<br />

Vögel bleibt allerdings in direkter Nähe der Insel (DIERSCHKE et al. 2004). Trottellummen sind tag- <strong>und</strong> dämmerungsaktiv <strong>und</strong><br />

sind schlechte Flieger mit einer geringen Manövrierfähigkeit. In der Regel fliegen sie flach über der Meeresoberfläche (MEN-<br />

DEL et al. 20<strong>08</strong>).<br />

07.12.2010 Seite 635

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