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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Insgesamt (bei Betrachtung aller Artengruppen) ist zu erwarten, dass Wasservögel nur gelegentlich<br />

kollidieren werden.<br />

Barrierewirkung<br />

Eine Barrierewirkung durch den relativ großflächigen Windpark wird vornehmlich für Tagzieher erwartet,<br />

wobei diese artspezifisch unterschiedlich ausgeprägt sein werden.<br />

Trauerenten <strong>und</strong> Seetaucher werden generell als störungsempfindlich eingestuft. Für Trauerenten<br />

<strong>und</strong> Seetaucher stellen Offshore-Windparks ausgeprägte Barrieren dar, die umflogen werden<br />

(CHRISTENSEN et al. 2004). Während des Frühjahrszuges wird deren Zugroute vermutlich noch konzentrierter<br />

zwischen dem Windpark <strong>und</strong> der Küste verlaufen (d. h. der Park wird südlich umflogen),<br />

während im Herbst das Ausmaß möglicher Ausweichflüge aufgr<strong>und</strong> der Unsicherheiten im generellen<br />

Zugverlauf unklar ist. Eiderenten zeigten zwar größtenteils Ausweichflüge, jedoch durchfliegen<br />

sie auch teilweise OWP (KAHLERT et al. 2004). Im Bereich des Windparks „ARCADIS Ost 1“ spielen<br />

Eiderenten zahlenmäßig eine nur untergeordnete Rolle.<br />

Für größere Arten, wie Enten, Seetaucher u. a. werden die zusätzlichen energetischen Aufwendungen<br />

für das Umfliegen bzw. Überfliegen des Parks als gering eingeschätzt. Sie liegen wahrscheinlich<br />

im Rahmen der natürlichen Variation der Zugwege (z.B. bedingt durch Wind).<br />

Für die meisten Möwen stellen Offshore-Windparks keine Barriere dar.<br />

4.4.1.3 Mögliche Auswirkungen auf Meeressäuger<br />

Auf die in Kapitel 3 dieser Unterlage (UVU) enthaltene Auswirkungsprognose <strong>und</strong> -bewertung für die<br />

Meeressäuger wird verwiesen. Es zeigt sich, dass die meisten Auswirkungen auf die Windparkfläche<br />

einschließlich einer angenommenen Störzone von maximal 2 km beschränkt bleiben (definiert als<br />

„lokal/kleinräumig“ bis „mittelräumig“). Großräumige Auswirkungen, d. h. Effekte, die weit über die<br />

Windparkfläche hinausgehen <strong>und</strong> potenziell die Schutzgebiete beeinträchtigen könnten, sind nur<br />

während der Rammarbeiten zur Gründung der OWEA zu erwarten. In den auf die einzelnen Schutzgebiete<br />

bezogenen Analysen wird deshalb nur auf diesen Wirkfaktor eingegangen, von dem durch<br />

verschiedene Begleituntersuchungen zu Windparkplanungen <strong>und</strong> Meeressäuger-workshops bekannt<br />

ist, dass er weiträumige Effekte entfaltet <strong>und</strong> so potenziell erhebliche Beeinträchtigungen von Individuen<br />

oder der lokalen Population auch innerhalb von Schutzgebieten verursachen kann.<br />

Der Schweinswal bewohnt flache Küstengewässer <strong>und</strong> ernährt sich überwiegend von Fischen. Auf<br />

der Suche nach ergiebigen Nahrungsquellen legen die Tiere weite Strecken zurück <strong>und</strong> konzentrieren<br />

sich zeitweilig in Bereichen von qualitativ <strong>und</strong>/oder quantitativ hohem Nahrungsangebot. Wechselnde<br />

Beuteverfügbarkeit führt wahrscheinlich zu einer entsprechenden zeitlichen <strong>und</strong> räumlichen<br />

Variabilität in der Habitatnutzung <strong>und</strong> im Beutespektrum. Als Hauptgefährdungsursachen gelten<br />

hohe Beifangraten in der Gr<strong>und</strong>stellnetzfischerei, Unterwasserverlärmung, Schadstoffbelastung,<br />

Überfischung der Beutefischarten sowie Schiffskollisionen (BSH 2009a, HUGGENBERGER & BENKE<br />

2004, BORCHARDT 20<strong>08</strong>). Als notwendige Schutzmaßnahme nennen HUGGENBERGER & BENKE (2004)<br />

u. a. die Verminderung <strong>und</strong> Vermeidung aller Emissionen <strong>und</strong> Immissionen von Schall.<br />

Unterwasserschall während der Bauphase<br />

Unterwasserschall anthropogener Quellen kann im Extremfall zu physischen Schädigungen führen.<br />

Die Reaktionen reichen von kaum merklichen Effekten bis zum Abbruch wichtiger Verhaltensweisen<br />

wie Beutefang, gestörter innerartlicher Kommunikation oder Fluchtverhalten.<br />

Für die Beurteilung der potentiellen Auswirkungen bestimmter akustischer Emissionen auf Meerestiere<br />

ist es wichtig, die Entfernung abschätzen zu können, in der eine der erwarteten Wirkungen<br />

auftreten könnte. RICHARDSON et al. (1995) unterscheiden in Abhängigkeit von der Entfernung zur<br />

Schallquelle vier Zonen der Wirkungen von Schallemissionen auf Meeressäugetiere (vgl. Abb. 164):<br />

07.12.2010 Seite 426

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