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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Luftschadstoffemissionen<br />

Betriebsbedingte Luftschadstoffemissionen sind in erster Linie an die regelmäßigen Instandhaltungsarbeiten<br />

geb<strong>und</strong>en, können jedoch auch bei Betriebsstörungen auftreten. Diese werden lokal<br />

auftreten <strong>und</strong> von geringer Intensität sein, so dass die Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen gering<br />

sein werden.<br />

Im Havariefall (Kollision Schiff-OWEA) werden als worst-case-Szenario mittelräumige, kurzzeitige<br />

Auswirkungen angenommen, die zu mittleren Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen führen können.<br />

3.3.4.4 Beschreibung <strong>und</strong> Bewertung der Nullvariante für das Schutzgut Klima/Luft<br />

Bei Nichtumsetzung des hier betrachteten Vorhabens würde das unbeeinträchtigte Regional- bzw.<br />

Lokalklima im betreffenden Seegebiet unabhängig vom globalen Klimawandel unverändert bleiben.<br />

Es besteht unter den Klimaforschern weitgehende Übereinstimmung darüber, dass das globale Klimasystem<br />

durch die zunehmende Freisetzung von Treibhausgasen <strong>und</strong> Schadstoffen merkbar beeinflusst<br />

wird <strong>und</strong> erste Anzeichen davon jetzt schon spürbar sind. Es existieren mehrere Programme<br />

<strong>und</strong> Projekte, die sich mit diesen Themen beschäftigen (z. B. http://www.astra-project.org/).<br />

DIPPNER (2007) fasst einige Konsequenzen des Klimawandels für das Ökosystem der Ostsee folgendermaßen<br />

zusammen: Nach den Klimamodellen wird für die Ostsee eine Zunahme in der Oberflächentemperatur<br />

von 2–4°C <strong>und</strong> eine Abnahme im Salzgehalt durch erhöhte Niederschläge im<br />

gesamten Einzugsbereich im Winter von 8–50% prognostiziert (GRAHAM et al. 2007). Damit wäre<br />

eine Verlagerung der Beltseefront in Richtung Nordsee <strong>und</strong> eine Abnahme der Salzwassereinbrüche<br />

zu erwarten. Als Folge der Temperaturerhöhung kann es zu einer Verschiebung im Artenspektrum<br />

von Phyto- <strong>und</strong> Zooplankton von Kalt- zu Warmwasserarten sowie einer Zunahme von Cyanobakterienblüten<br />

im Sommer kommen. Das Absinken dieser Blüten führt zu starker Sauerstoffzehrung <strong>und</strong><br />

zur Ausbildung bodennaher „Wüsten“. Die Konsequenz der Aussüßung ist ein erhöhter osmotischer<br />

Stress <strong>und</strong> eine Verschiebung von marinen zu limnischen Arten sowie eine Veränderung im Nahrungsangebot<br />

für Fische (DIPPNER & VUORINEN 2007, DIPPNER 2007). Einige Aspekte der Wirkungen<br />

der klimawandelbedingten Veränderungen der abiotischen Umweltverhältnisse führen GOS-<br />

SELCK & SORDYL (2007) an:<br />

Veränderungen des Salzgehaltes bringen eine Verschiebung der Verbreitungsgrenzen mit<br />

sich, so dass es aufgr<strong>und</strong> der Prognosen zu einer Verschiebung nach Westen kommen kann<br />

<strong>und</strong> einige Arten ggf. ihre östlichen Verbreitungsgrenzen z. B. schon in der Kieler Bucht erreichen.<br />

Zu hohe Sauerstoffzehrung <strong>und</strong> Sauerstoffmangel führen dazu, dass Tiere <strong>und</strong> Pflanzen absterben<br />

bzw. sich die Besiedlungsstruktur der benthischen Lebensgemeinschaften verändert.<br />

Marine Arten der Tiefenwasserzone sind nicht nur an hohe Salzgehalte angepasst, sondern<br />

sie tolerieren auch keine hohen Temperaturen. Auf Temperaturerhöhungen werden z. B. die<br />

Populationen einiger Kaltwasserarten wie z. B. die Islandmuschel Arctica islandica <strong>und</strong> die<br />

Astarte-Muscheln in der Beltsee sowie die Ostseeriesenassel Saduria entomon in der eigentlichen<br />

Ostsee mit dem Abwandern in tiefere (kältere) oder falls vom Salzgehalt her tolerierbar in<br />

nördlichere Gegenden reagieren.<br />

Temperaturveränderungen können sich auch auf das Laichverhalten <strong>und</strong> die Menge an Laichprodukten<br />

auswirken.<br />

Der Rückgang der Eisbedeckung beeinflusst die Habitatanforderungen der Ringelrobbe, die<br />

auf Eis angewiesen ist <strong>und</strong> sogar Höhlen für die Jungen in Eis gräbt.<br />

07.12.2010 Seite 289

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