28.12.2013 Aufrufe

08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus), Code: 1309<br />

Vermeidungs-/funktionserhaltende Maßnahme erforderlich? ja nein<br />

Der Verbotstatbestand „Störung” tritt ein ja nein<br />

Erteilung einer Ausnahme nach § 45 (7) BNatSchG erforderlich?<br />

nein Prüfung endet hiermit<br />

ja<br />

(<strong>Punkt</strong> 4 ff.)<br />

8.1.5 Mückenfledermaus<br />

Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus), Code: 1309 (Code der Zwergfledermaus verwendet)<br />

1. Schutz- <strong>und</strong> Gefährdungsstatus<br />

FFH-Anhang II-Art Rote Liste-Status mit Angabe Regionaler Erhaltungszustand BGR<br />

FFH-Anhang IV-Art RL D, Kat. D FV günstig / hervorragend<br />

europäische Vogelart RL M-V, Kat. U1 ungünstig / unzureichend 35<br />

streng geschützte Art<br />

U2 ungünstig - schlecht<br />

nach § 7 BNatSchG<br />

2. Charakterisierung<br />

2.1 Lebensraumansprüche <strong>und</strong> Verhaltensweisen<br />

Die Mückenfledermaus ist offenk<strong>und</strong>ig ebenso wie die Zwergfledermaus über weite Teile Europas verbreitet (vgl. MAYER &<br />

VON HELVERSEN 2001). Aufgr<strong>und</strong> der erst relativ aktuellen Differenzierung von Mücken- <strong>und</strong> Zwergfledermaus fehlt für die<br />

meisten Bereiche eine detaillierte Kenntnis der wirklichen Verbreitung. HÄUSSLER et al. (1999) vermuten, dass der subatlantisch-mediterrane<br />

Klimabereich von der Mückenfledermaus besiedelt wird. In Teilen Schwedens <strong>und</strong> Dänemarks ist die Art<br />

häufig (BAAGØE 2001b).<br />

Bislang wurden Quartiere der Mückenfledermaus an <strong>und</strong> in Gebäuden nachgewiesen, allerdings ist die Nutzung von Spalten<br />

in stehendem Totholz nicht auszuschließen. Die Lebensräume scheinen in Gewässernähe zu liegen (BARLOW 1997, BRAUN &<br />

HÄUSSLER 1999). Als Jagdgebiete sind naturnahe Auwälder sowie Teichlandschaften mit Laubwäldern beschrieben (BRAUN<br />

& HÄUSSLER 1999). Das Nahrungsspektrum besteht hauptsächlich aus kleinen Fluginsekten, mit einem hohen Anteil von<br />

Dipteren (BARLOW 1997). Winterf<strong>und</strong>e sind bislang spärlich. In Hessen ist die Überwinterung von Tieren in dem Wochenstubenquartier<br />

belegt (HERZIG 1999). Die Männchen besetzen Balzterritorien, in denen sie Schauflüge <strong>und</strong> spezielle Balzrufe<br />

zeigen (LUNDBERG & GERELL 1986). Zum Migrationsverhalten gibt es unterschiedliche Hinweise. Es sind sowohl Populationen,<br />

die im Gebiet der Sommerquartiere bleiben, als auch Migrationen beschrieben (besonders im östlichen Verbreitungsgebiet)<br />

(BRAUN & HÄUSSLER 1999, HÄUSSLER et al. 1999). In PETERSEN et al. (2004) wird mitgeteilt, dass saisonale Wanderungen<br />

oder Habitatwechsel für diese Art bisher noch nicht nachgewiesen wurden. Saisonale Wanderungen zw. Sommer<strong>und</strong><br />

Winterlebensraum umfassen bis 50 km (HERMANNS et al. in Vorb.). Es gibt Hinweise, dass die Mückenfledermaus in<br />

Mitteleuropa ausgeprägtere saisonale Wanderungen durchführt als die Zwergfledermaus (VON HELVERSEN & HOLDERIED<br />

2003).<br />

Es ergibt sich eine Kollisionsgefährdung mit Schiffen <strong>und</strong> eine Anlockwirkungen bei Nachtbautätigkeiten durch die Beleuchtungseinrichtung<br />

im Land- <strong>und</strong> Seebereich. Weiterhin ergibt sich eine Kollisionsgefährdung, die aufgr<strong>und</strong> des Zugverhaltens<br />

in großen Höhen jedoch etwas geringer ist als jene bei den anderen behandelten Fledermäusen. Aktuelle Hypothesen kanadischer<br />

Wissenschaftler gehen davon aus, dass eine Gefährdung der Fledermäuse nicht durch Kollisionen mit den OWEA<br />

besteht, sondern durch das Barotrauma aufgr<strong>und</strong> des Unterdrucks in der Nähe der Rotoren (Link siehe Rauhautfledermaus).<br />

35 Art wurde bisher nicht eingestuft, daher hier als vorsorgliche, konservative Einstufung zu betrachten<br />

07.12.2010 Seite 570

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!