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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Für die Herstellung von submarinen Kabelfurchen werden nach bisherigen Erfahrungen von durchgeführten<br />

Projekten deutlich geringere Trübungen zu erwarten sein als bei den submarinen Baggerungen.<br />

Die Auswirkungen sind auch hier sehr stark von der Verlegetechnologie abhängig. Bei sandigen<br />

Sedimenten, mit denen umfassende Erfahrungen vorliegen, traten nur geringe Trübungskonzentrationen<br />

auf, die 120 mg/l im Bereich der Kabelfurche <strong>und</strong> 100 mg/l in 450 m Entfernung nicht<br />

überschritten. Offensichtlich wird nur ein geringerer Teil, ca. 30% des Sediments aus der Kabelfurche<br />

suspendiert.<br />

Zusammenfassend kann abgeleitet werden, dass erhöhte Trübungen durch die Verlegung von Seekabeln<br />

nur kurzzeitig (wenige St<strong>und</strong>en bis Tage) <strong>und</strong> mittelräumig mit geringer Intensität auftreten<br />

werden. Es wird von temporären geringen bis mittleren Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen ausgegangen.<br />

Remobilisierung <strong>und</strong> Resuspension von Nähr- <strong>und</strong> Schadstoffen im Sediment mit Wirkungen auf die<br />

Wasserbeschaffenheit (z. B. erhöhte Sauerstoffzehrung)<br />

Während der Bautätigkeiten ist eine vermehrte Freisetzung von Nährstoffen durch die Sedimentumlagerungen<br />

möglich. Entsprechendes gilt auch für remobilisierte, d. h. wieder in Lösung übergegangene<br />

Schadstoffe. Mögliche Beeinflussungen ergeben sich auch aus der zeitweisen Reduktion der<br />

planktischen Primärproduktion <strong>und</strong> der Reduktion der Sichttiefe. Die Schadstoffanreicherung ist im<br />

Sediment umso höher, je größer der Feinkornanteil ist. Die Sedimente im gesamten Untersuchungsraum<br />

weisen mäßige Belastungen mit Quecksilber, Cadmium <strong>und</strong> Blei auf.<br />

Bei Baggerarbeiten im Greifswalder Bodden wurden bei Untersuchungen zu aquatischen Umlagerungen<br />

keine oder nur geringe Veränderungen bzgl. Nährstoff-, Schadstoff- <strong>und</strong> Salzgehalt festgestellt.<br />

Im Überlaufwasser von Baggerungen in der Beltsee wurden jedoch 3 bis 100-fache Konzentrationen<br />

für anorganischen Stickstoff <strong>und</strong> Phosphor im Überlaufwasser gef<strong>und</strong>en. Vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

des regelmäßigen Auftretens von Blaualgen in der Arkonasee wäre eine solche Auswirkung<br />

nicht zu vernachlässigen. Im Untersuchungsgebiet sind keine signifikanten Schadstoffbelastungen<br />

im Sediment zu erwarten. Die jeweils freigesetzten Sedimentmengen bei den nacheinander herzustellenden<br />

F<strong>und</strong>amenten sind im Verhältnis voraussichtlich so gering, dass lediglich kurzzeitige<br />

punktuelle Auswirkungen hinsichtlich einer Nähr- <strong>und</strong> Schadstofffreisetzung zu erwarten sind.<br />

Insgesamt liegen wenige Untersuchungsergebnisse zur Schadstofffreisetzung bei submarinen Baggerungen<br />

vor. Es ist mit geringen Auswirkungen auf die Wasserbeschaffenheit im Vorhabensgebiet<br />

zu rechnen.<br />

Ebenfalls durch die Sedimentumlagerungen verursacht, können lokal Sauerstoffzehrungen durch die<br />

Oxidation von Fe-II-Verbindungen <strong>und</strong> Sulfiden auftreten. Die Oxidation dieser Verbindungen erfolgt<br />

normalerweise binnen weniger Minuten im sauerstoffgesättigten Wasser. Bei bisherigen Untersuchungen<br />

zur Sauerstoffzehrung bei Baggerarbeiten wurden nur sehr geringe Auswirkungen auf den<br />

Sauerstoffgehalt festgestellt. Allerdings wurde überwiegend sandiges Sediment aus Tiefen zwischen<br />

7 m bis 15 m verlagert. Das Baggergut wird während der Entnahme <strong>und</strong> beim Verklappen während<br />

des Absinkens belüftet. Selbst bei Trübungskonzentrationen von 10 g/l, die nur im unmittelbaren<br />

Umfeld der Baggerarbeiten auftreten können, beträgt die denkbare Sauerstoffzehrung nur 1 mg/l<br />

(TÜV NORD 2007). Welchen Umfang der vorhabensbedingte Aushub bzw. die Umlagerung von Sedimenten<br />

haben wird, kann noch nicht eingeschätzt werden. Aktuell ist bei der bevorzugten Jacket-<br />

Gründung nur von geringen baubedingten Sedimentumlagerungen zur Vorbereitung des Baugr<strong>und</strong>es<br />

auszugehen. Bei Sauerstoffgehalten zwischen 3 <strong>und</strong> 4 mg/l, die im Vorhabensgebiet kurzzeitig<br />

im September auftreten können, ist dies im Rahmen der worst-case Betrachtung von Bedeutung. Es<br />

werden keine signifikanten Auswirkungen auf den Sauerstoffhaushalt erwartet, da in dem Fall, dass<br />

Material ausgehoben wird, die Menge vergleichsweise gering ist.<br />

07.12.2010 Seite 282

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