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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

In der Ostsee wird intensive Fischerei mit Stellnetzen betrieben, in denen v. a. Seetaucher <strong>und</strong> Meeresenten<br />

in größerer Zahl verenden. Im Seegebiet östlich von Rügen verenden in einem Winter<br />

schätzungsweise 10.000-50.000 Seevögel in Stellnetzen (LEIPE, KUBE & SKOV unpubl.).<br />

Eine weitere Todesursache mit z.T. erheblichem Einfluss auf die Populationen von Meeresenten <strong>und</strong><br />

Alkenvögeln ist Ölverschmutzung durch Schiffsverkehr <strong>und</strong> Havarien. Für die Ostsee wird von<br />

20.000-30.000 Ölopfern pro Jahr ausgegangen (SKOV mdl. Mitt.). Jüngstes Beispiel für die Auswirkung<br />

von Ölunfällen in der Ostsee ist die Schiffskollision am 31.5.2003 vor Bornholm. Das ausgetretene<br />

Schweröl trieb direkt zur Insel Græsholm, der einzigen Seevogelkolonie der südlichen Ostsee.<br />

Bis Ende Juni 2003 verendeten dort ca. 1.500 Seevögel (darunter 250 Tordalken <strong>und</strong> 750 Trottellummen).<br />

Da es sich bei diesen um Brutvögel handelte, ist davon auszugehen, dass diese Schiffskatastrophe<br />

trotz der vergleichsweise geringen ausgetretenen Ölmenge langfristig extrem negative<br />

Auswirkungen auf das einzige Seevogelbrutgebiet in der südlichen Ostsee haben wird.<br />

Zusammenfassend ist festzustellen, dass mittelfristig bei keiner der erwähnten anthropogenen Todesursachen<br />

mit einer Entlastung zu rechnen ist. Das Gegenteil ist wahrscheinlicher (HÜPPOP &<br />

HÜPPOP 2002).<br />

3.2.13.3 Bestandsbewertung Zugvögel<br />

Für die Bewertung des Schutzgutes Zugvögel werden die Kriterien Leitlinien <strong>und</strong> Konzentrationsbereiche,<br />

Intensität des Zuggeschehens <strong>und</strong> Artenzahl verwandt (s. Tab. 84).<br />

Bewertungsmethodik Schutzgut Zugvögel<br />

Die Definition von Konzentrationsbereichen <strong>und</strong> Leitlinien für den Vogelzug ist in Offshore-Arealen<br />

aufgr<strong>und</strong> fehlender Strukturen nicht kleinräumig zu sehen, sondern eine Bewertung dieses Kriteriums<br />

muss den großräumigen Verlauf des Vogelzuges in der westlichen Ostsee berücksichtigen.<br />

Insbesondere der nächtliche Zug von Landvögeln zwischen Mitteleuropa <strong>und</strong> Südschweden findet<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich auf breiter Front statt (z. B. BERTHOLD 2000). Auf die westliche Ostsee bezogen bedeutet<br />

dies, dass es (mit Ausnahme einer gewissen Zugkonzentration entlang der Vogelfluglinie<br />

auch in der Nacht) keinen signifikanten Gradienten in der Zugintensität in West-Ost-Richtung zwischen<br />

der Ostküste Schleswig-Holsteins <strong>und</strong> der schwedischen Insel Öland gibt. Auf Gr<strong>und</strong> des<br />

Breitfrontenzuges dieser Vögel existiert auch kein großräumiger Gradient in Richtung „Land-See“.<br />

(IFAÖ 2010a)<br />

Konzentrationsbereiche <strong>und</strong> Leitlinien des Vogelzuges sind in der westlichen Ostsee vor allem bei<br />

Tagziehern gegeben. Greifvögel <strong>und</strong> andere tagziehende Landvögel ziehen vorzugsweise entlang<br />

der „Vogelfluglinie“. Östlich dieser Hauptroute ziehen Vögel am Tage in wesentlich geringerer Dichte.<br />

Diese Aussagen treffen vor allem für den sichtbaren Zug in geringer Höhe (

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