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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

MERCK 2004) können für Meeressäuger einige verallgemeinerte Verhaltensreaktionen abgeleitet<br />

werden:<br />

‣ Der Boots- <strong>und</strong> Gerätelärm während der Verlegung kann, abhängig von Lautstärke <strong>und</strong><br />

Frequenz, von Schweinswalen in einer Entfernung von mehreren Kilometern von der<br />

Schallquelle wahrgenommen werden <strong>und</strong> im Bereich bis ca. 100 m zu Verhaltensreaktionen<br />

führen.<br />

‣ Der Boots- <strong>und</strong> Gerätelärm während der Verlegung kann, abhängig von Lautstärke <strong>und</strong><br />

Frequenz, von Seeh<strong>und</strong>en in einer Entfernung von mehreren Kilometern wahrgenommen<br />

werden <strong>und</strong> im Bereich bis ca. 500 m zu Verhaltensreaktionen führen.<br />

‣ Im Nahfeld bis 10 m können die Hörleistungen der Tiere beeinträchtigt werden.<br />

Die Ausführungen in Abschnitt 3 dieser Unterlage (UVU, Kapitel 3.2.15) zeigen, dass Meeressäuger<br />

im betrachteten <strong>Raum</strong> sehr seltene Gäste sind, die nur sporadisch auftreten. Es wird davon<br />

ausgegangen, dass die Tiere die Verlegaktivitäten schon frühzeitig akustisch registrieren (Wirkzone<br />

100 bzw. 500 m für Verhaltensreaktionen) <strong>und</strong> damit ausweichen können. Somit können Nahkontakte<br />

vermieden werden. Deshalb wird das Risiko der Gefährdung von Meeressäuger durch<br />

akustische Störungen während der Verlegung als gering bewertet.<br />

BACH (1991) <strong>und</strong> VOGEL (2000) geben einen Überblick über die Störanfälligkeit von Robben an<br />

Land. Teilweise reagieren Seeh<strong>und</strong>e auf Segel- <strong>und</strong> Motorboote in einer Entfernung von bis zu<br />

250 m mit Flucht <strong>und</strong> zeigen Verhaltensreaktionen bis 500 m. Dabei ist das Ausmaß der Reaktion<br />

einerseits abhängig von der Art der Störquelle <strong>und</strong> andererseits auch von anderen Faktoren wie<br />

Jahreszeit, Witterung <strong>und</strong> Lebensphasen. Weiterhin ist damit zu rechnen, dass die akustischen<br />

Wirkfaktoren, aufgr<strong>und</strong> der sehr guten Schallausbreitung unter Wasser, visuelle Faktoren überlagern.<br />

Eine Beeinflussung allein aufgr<strong>und</strong> visueller Unruhe ist jedoch auf Ebene der Verhaltensreaktion<br />

(erhöhte Aufmerksamkeit, Aufschrecken <strong>und</strong> Unterbrechung von Verhaltensweisen, Meidungsreaktionen)<br />

gegeben.<br />

Details der Bauabwicklung stehen zum gegenwärtigen Verfahrensstand noch nicht fest. Es ist jedoch<br />

damit zu rechnen, dass der Verladehafen <strong>und</strong> die Schiffsroute für den Transport der OWEA-<br />

Komponenten in größerer Entfernung zum Schutzgebiet liegen werden, so dass nicht von erheblichen<br />

Beeinträchtigungen auszugehen ist. Auch hinsichtlich möglicher betriebsbedingter Auswirkungen<br />

ist nicht von Schiffsverkehr auszugehen, der wesentlich über das bisher vorhandene Maß<br />

hinausgeht.<br />

4.5.3.4 Projektbezogene Maßnahmen zur Vermeidung <strong>und</strong> Verminderung (Schadensbegrenzung)<br />

Maßnahmen zur Vermeidung <strong>und</strong> Verminderung haben die Aufgabe, die Beeinträchtigungen von<br />

Erhaltungszielen des FFH-Gebietes zu verhindern bzw. so weit zu begrenzen, dass sie unterhalb<br />

der Erheblichkeitsschwelle bleiben. Solche Maßnahmen sind bereits zum Schutz von Meeresäugern<br />

im Nahbereich der OWP-Baustelle erforderlich <strong>und</strong> in der UVU (Abschnitt 3 dieser Unterlage)<br />

dargestellt.<br />

Diese entsprechen den Maßnahmen, die bei den GGB „Steilküste <strong>und</strong> Blockgründe Wittow“ <strong>und</strong><br />

„Westliche Rönnebank“ dargestellt sind.<br />

Die Auswirkungen des Vorhabens sind zum jetzigen Planungsstand noch nicht konkret abzuschätzen,<br />

da die Art der F<strong>und</strong>amentgründung momentan noch nicht abschließend festgelegt ist. Nach<br />

Angaben des Vorhabensträgers vom 25.01.2010 wird die Jacket-Gründung / Pfahlgründung bevorzugt.<br />

Dabei werden nach derzeitigem Stand je Anlage 8 Pfähle ca. 5 – 10 m tief in den Untergr<strong>und</strong><br />

gerammt.<br />

Schallschutzmaßnahmen beim Rammen sollten darauf gerichtet sein,<br />

07.12.2010 Seite 472

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