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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

auf See ist aber nicht vorhersagbar. Damit sind auch Prognosen über ein gesteigertes Kollisionsrisiko<br />

nicht zuverlässig möglich (IFAÖ 2010d).<br />

Durch das zu erwartende Nutzungsverbot innerhalb des Offshore-Windparks werden in Vorhabensgebiet<br />

<strong>und</strong> Pufferzone die Einflüsse durch Fischerei weitgehend entfallen. Im Fall einer Verlagerung<br />

von Fischereiaktivitäten (worst case) wäre keinerlei Entlastung zu erwarten, sondern u. U. sogar eine<br />

additive Wirkung der Einflüsse durch den Offshore-Windpark <strong>und</strong> die verstärkte fischereiliche Nutzung<br />

in den Nachbarflächen (IFAÖ 2010d).<br />

Die Auswirkungen der Kollision mit Windenergieanlagen sind dauerhaft, lokal, von hoher Intensität<br />

<strong>und</strong> verursachen geringe Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen.<br />

3.3.12.4 Betriebsbedingte Auswirkungen Rastvögel<br />

Scheuch- <strong>und</strong> Barrierewirkung (Lärmemissionen, visuelle Unruhe)<br />

Auswirkungen durch den störungsfreien Betrieb der Anlagen, d. h. durch Drehung der Rotoren, können<br />

die anlagebedingten Auswirkungen verstärken. So können Bewegung <strong>und</strong> Lichtreflexionen an<br />

den Rotoren die optische <strong>und</strong> akustische Stör- <strong>und</strong> Barrierewirkung steigern (KRUCKENBERG & JAENE<br />

1999). Eine betriebsbedingt erhöhte Scheuchwirkung des OWP „Tunø Knob“ auf Bestand <strong>und</strong> Verteilung<br />

von Eiderenten war nicht nachweisbar (GUILLEMETTE et al. 1998). Für andere Meeresenten<br />

<strong>und</strong> die besonders störungsempfindlichen Seetaucher liegen hierzu keine Angaben vor. Nach TÜV<br />

NORD (2010b) wird der Schalldruckpegel von 52 dB(A) (vgl. Kap. 3.3.12.1) im Abstand von 300 m<br />

um den Windpark ARCADIS Ost 1 eingehalten (vgl. Kap. 3.3.13.3). Die Pufferzone, in der eine anlagebedingte<br />

Meidung angenommen wird, wurde mit 2 km so groß gewählt, dass betriebsbedingte<br />

Habitatverluste über das worst-case-Szenario hinaus nicht zu erwarten sind. Auch die in Kap.<br />

3.3.12.3 genannten Meidedistanzen beziehen sich auf Anlagen in Betrieb (IFAÖ 2010d).<br />

Die Scheuch- <strong>und</strong> Barrierewirkung durch den Berieb der Anlagen wird als mittelräumig, dauerhaft<br />

<strong>und</strong> mit geringer bis hoher Intensität eingestuft. Somit entstehen geringe bis mittlere Struktur- <strong>und</strong><br />

Funktionsbeeinflussungen.<br />

Kollision mit den OWEA<br />

Von größerer Bedeutung dürfte die Steigerung des Vogelschlagrisikos durch die Drehung der Rotoren<br />

sein. Bei Rastvögeln ist dieses Risiko durch die geringen Flughöhen, die meist unterhalb der<br />

Rotorebene liegen, begrenzt. Flughöhen von weniger als 50 m über offenen Wasserflächen sind von<br />

rastenden Tauchenten (DIRKSEN et al. 1998a) sowie ziehenden Meeresenten bekannt (NEHLS & ZÖL-<br />

LICK 1990, BERNDT & BUSCHE 1993, KRÜGER & GARTHE 2001). Seetaucher fliegen ebenfalls i. d. R.<br />

fast ausschließlich unter 40 m (BERNDT & DRENCKHAHN 1990, KRÜGER & GARTHE 2001). Außerdem<br />

können rastende Entenvögel das Kollisionsrisiko verringern, indem sie in mondhellen Nächten in<br />

sicherer Entfernung zwischen den Anlagen hindurchfliegen <strong>und</strong> in dunklen Nächten den Bereich von<br />

Windparks insgesamt meiden (DIRKSEN et al. 1998b). Nachlaufströmungen des Rotors können das<br />

Risiko für Vögel, die in Rotorenhöhe fliegen, vergrößern (WINKELMAN 1992). Insgesamt ist über ihre<br />

Auswirkungen nur wenig bekannt. Prognosen über den zahlenmäßigen Umfang des Vogelschlages<br />

sind nicht zuverlässig möglich, da keine Vergleichsdaten für Anlagen vorliegen, die nach Höhe <strong>und</strong><br />

Umlaufgeschwindigkeit der Rotoren mit den geplanten vergleichbar sind (IFAÖ 2010d).<br />

Die Auswirkungen werden daher ähnlich wie bei den anlagebedingten Wirkungen als lokal, dauerhaft<br />

<strong>und</strong> von hoher Intensität eingeschätzt <strong>und</strong> verursachen geringe Struktur- <strong>und</strong> Funktionsbeeinflussungen.<br />

Havariefall (Schiffskollision)<br />

In Folge von Havarien freigesetzte Öle oder andere Schadstoffe können vielfältige physiologische<br />

Reaktionen auslösen, bspw. die Schädigung des Immun- <strong>und</strong> Fortpflanzungssystems. In Abhängig-<br />

07.12.2010 Seite 331

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