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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

3.2.3.3 Bestandsbewertung zum Schutzgut Wasser<br />

Bewertungsmethodik Wasser<br />

Für die Bestandsbewertung der Oberflächenwasserverhältnisse, d. h. für das betroffene Seegebiet<br />

des Arkonabeckens, werden die Kriterien Natürlichkeitsgrad von Oberflächengewässern (Teilkriterien<br />

Gewässerstruktur, Gewässermorphologie <strong>und</strong> -sedimente sowie Hydrodynamik) <strong>und</strong> die Wasserbeschaffenheit<br />

mit dem aggregierten Ausdruck der Trophie herangezogen. Dabei werden auch<br />

Vorgaben der EU-WRRL anhand der Zielstellungen der Bewirtschaftungsplanung berücksichtigt.<br />

Tab. 32:<br />

Bewertungsansatz für den Bestand von Oberflächengewässern<br />

Natürlichkeitsgrad<br />

Gewässerstruktur Morphologie <strong>und</strong> -<br />

sedimente<br />

starke Beeinflussung,<br />

wie technische<br />

Gewässer<br />

bzw. starke, technische<br />

Veränderungen<br />

relativ geringe<br />

Veränderungen<br />

wie Uferverbauungen<br />

naturnahe Gewässerstruktur<br />

mit<br />

sehr geringen Veränderungen<br />

<strong>und</strong><br />

gänzlich unbeeinflusste,<br />

natürliche<br />

Struktur<br />

Gewässeruntypische<br />

Ausbildung des Seebodens<br />

<strong>und</strong> unnatürliche<br />

Substratverteilung<br />

anthropogene Beeinträchtigungen<br />

des Gewässergr<strong>und</strong>es<br />

<strong>und</strong> der<br />

Substratverteilung<br />

Gewässertypische <strong>und</strong><br />

nur leicht gestörte bzw.<br />

natürliche Ausbildung<br />

des Seebodens / Gewässergr<strong>und</strong>es<br />

bei<br />

natürlicher Substratverteilung<br />

Hydrodynamik<br />

stark gestörte bzw.<br />

keine natürlichen<br />

Transportprozesse<br />

Gleichgewichtszustand<br />

durch unnatürliche<br />

Einflüsse<br />

gestört<br />

geringe Störungen<br />

der Prozesse bzw.<br />

Transportprozesse<br />

in dynamischem<br />

gewässertypischem<br />

Gleichgewicht<br />

Trophie bzw. Abweichung<br />

vom Referenzbzw.<br />

Orientierungszustand<br />

eu- bis hypertroph<br />

bzw. starke Abweichung<br />

vom Referenzbzw.<br />

Orientierungszustand<br />

eutroph bzw. mäßige<br />

Abweichung vom Referenz-<br />

bzw. Orientierungszustand<br />

meso- bis eutroph;<br />

mesotroph <strong>und</strong> besser<br />

bzw. geringe oder keine<br />

Abweichung vom<br />

Referenz- bzw. Orientierungszustand<br />

Wertstufe<br />

gering<br />

mittel<br />

hoch<br />

Die Empfindlichkeit gegenüber den Wirkungen des Vorhabens ergibt sich aus der Bestandsbewertung,<br />

aus der Vorbelastungen der Gewässer durch anthropogene Nutzungen abgeleitet werden können.<br />

Gewässer mit Vorbelastungen wie z. B. hohem Trophiestatus oder mit starken Veränderungen<br />

der Gewässerstruktur werden in der Regel als weniger empfindlich gegenüber den Wirkungen von<br />

Vorhaben eingestuft. Andererseits können infolge der projektspezifischen Wirkungen in Form von<br />

Trübungen Ansätze zur Bewertung der Empfindlichkeit gegenüber Trübungen anhand der Sedimentverhältnisse<br />

<strong>und</strong> mit dem „Durchmischungsvermögen“ des Wasserkörpers entwickelt werden.<br />

Die Trübungsempfindlichkeit steigt mit den Anteilen an Feinkorn (Tone, Schluffe) <strong>und</strong> dem organischen<br />

Gehalt des Sediments (vgl. dazu Tab. 22). Je stärker die Durchmischung des Wasserkörpers,<br />

umso geringer die Beeinflussung der lokalen Wassergüteverhältnisse. Dabei sind die Kriterien Strömungsintensität,<br />

Wasseraustausch <strong>und</strong> Volumen des Wasserkörpers zu berücksichtigen.<br />

Bewertung Schutzgut Wasser<br />

Besondere Funktionen, die die hydrografischen Verhältnisse wie Wasseraustausch, Salzgehalt oder<br />

Strömungsverhältnisse in besonderer Weise beeinflussen, sind nicht vorzufinden, da keine spezifischen<br />

morphologischen Bildungen wie Meerengen oder Schwellen im Untersuchungsbereich des<br />

geplanten OWP ausgebildet sind.<br />

Im Vergleich zu den vielfältigen Veränderungen der Küsten- <strong>und</strong> Uferstrukturen in der benachbarten<br />

Pommerschen Bucht (Häfen, Uferbefestigungen, Deiche u. a.) ist die Gewässerstruktur im Bereich<br />

des geplanten OWP nur gering anthropogen beeinflusst (Einfluss der Schleppnetz-Fischerei).<br />

07.12.2010 Seite 86

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