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08_FG Raum- und Umweltvertraeglichkeit Punkt 1-3.pdf

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Offshore-Windpark<br />

„ARCADIS Ost 1“<br />

<strong>Raum</strong>- <strong>und</strong> Umweltverträglichkeit<br />

Vorhabensträger:<br />

Mit ca. 110.000 Individuen im Herbst 20<strong>08</strong> lagen die Beobachtungswerte in dem Bereich von NEHLS<br />

& ZÖLLINCK (1990) festgestellten Zahlen von 50.000 bis 100.000 Individuen. Trauerenten haben<br />

Brutgebiete in der sibirischen T<strong>und</strong>ra <strong>und</strong> fliegen während des Herbstzuges durch den Golf von<br />

Finnland, entlang des Golfes von Riga <strong>und</strong> weiter küstennah entlang der baltischen <strong>und</strong> polnischen<br />

Küste bis zur Pommerschen Bucht in die westliche Ostsee (BERGMAN & DONNER 1964; eine zweite<br />

Zugroute verläuft entlang der schwedischen Küste) <strong>und</strong> dann weiter westlich in die Haupt-<br />

Überwinterungsgebiete in der Nordsee (SKOV et al. 1995). Ein Teil der Trauerenten mausert <strong>und</strong><br />

übersommert jedoch auch in der Pommerschen Bucht (SONNTAG et al. 2004, 2006). Da ähnlich wie<br />

am Darßer Ort <strong>und</strong> vor Hiddensee auch vor Rügen ein weitaus geringerer Herbstzug beobachtet<br />

wurde als im Frühjahr, scheint sich der Zugverlauf westlich von Rügen im Herbst schon nördlich von<br />

Jasm<strong>und</strong> <strong>und</strong> Kap Arkona von dem Küstenbezug zu trennen <strong>und</strong> weiter auf der offenen See zu verlaufen<br />

<strong>und</strong> breiter zu streuen als im Frühjahr.<br />

Auch Samtenten waren im Arkonabecken häufiger als vor Rügen. Der Herbstzug der Seetaucher<br />

war zu schwach, um ein eindeutiges Muster zu erkennen.<br />

Es wird deutlich, dass sich die Zugwege dieser Arten im Frühjahr <strong>und</strong> Herbst unterscheiden.<br />

Kormorane <strong>und</strong> Alken waren dagegen im Arkonabecken häufiger als vor Rügen. Im April 20<strong>08</strong><br />

wurden vor Rügen nur 2 Alken gesehen, während im Arkonabecken 20 Individuen registriert wurden.<br />

Eiderenten skandinavischer Herkunft überwintern hauptsächlich in der Ostsee vor der dänischen<br />

Küste (v.a. Skagerrak) sowie im Wattenmeer der Nordsee vor der schleswig-holsteinischen <strong>und</strong> dänischen<br />

Küste. Während des Frühjahrs findet der Heimzug entlang der südschwedischen Küste in<br />

einem relativ engen Korridor sehr küstennah statt (ALERSTAM et al. 1974a). Insgesamt bestätigen die<br />

Beobachtungen im Bereich vom Darßer Ort, Rügen <strong>und</strong> einigen Offshoregebieten (Kriegers Flak,<br />

Adlergr<strong>und</strong>, Projektgebiet vgl. IFAÖ 2010a), dass nur vergleichsweise geringer Eiderentenzug in der<br />

südlichen Ostsee stattfindet.<br />

Im Herbst können die Zugrouten weiter streuen. Vor Rügen wurden dementsprechend im Herbst<br />

auch etwa 3-fach mehr Eiderenten beobachtet als im Frühjahr. Die Gesamtzahlen von ca. 7.000 Ind.<br />

im Frühjahr <strong>und</strong> ca. 22.000 Ind. im Herbst machen jedoch nur einen sehr geringen Anteil am Gesamt-Zugvolumen<br />

aus (0,9 bzw. 2,9% von 760.000). An synchronen Beobachtungstagen wurden im<br />

Vergleich zu Rügen sowohl im Herbst als auch im Frühjahr relativ viele Eiderenten auch in der Nähe<br />

des Projektgebietes beobachtet, wobei insgesamt jedoch geringer Eiderentenzug an den Tagen der<br />

Beobachtungen vom Schiff aus herrschte.<br />

Auswirkungsprognose<br />

Die zu erwartenden Auswirkungen des geplanten Windparks betreffen das Risiko von Kollisionen<br />

sowie die Barrierewirkung.<br />

Kollisionsgefahr<br />

Kollisionen treten nach DÜRR (20<strong>08</strong>) vor allem auf:<br />

‣ wenn Vögel, die Windparks an sich meiden, sich an diese gewöhnen <strong>und</strong> die Gefahren unterschätzen,<br />

‣ wenn viele Individuen regelmäßig Windparks durchfliegen,<br />

‣ durch Nichterkennen der Gefahr,<br />

‣ durch Panik beim Eintritt in unsichtbare Luftwirbel,<br />

‣ durch schlechte Sicht (Nebel, Dunkelheit, Niederschlag) oder starken Wind,<br />

‣ durch Verwechslung des Turms mit hellem Hintergr<strong>und</strong> (Analogie zum Scheibenanflug).<br />

Von Kollisionen werden vor allem nachts ziehende Vögel betroffen sein. Die Anteile an den Zugpopulationen<br />

werden dabei vergleichsweise gering sein <strong>und</strong> das artspezifische Risiko für Individuenverluste<br />

wird sich nur geringfügig erhöhen. Kritische Situationen entstehen dabei vor allem beim Zu-<br />

07.12.2010 Seite 424

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